Corina 02 - Dämonisch Ergeben
- allein der Besitz bedeutete eine lebenslange Freiheitsstrafe. Ich war immer bereit gewesen, das Risiko einzugehen, unter der Annahme, dass ein Leben im Knast besser war als gar kein Leben. Und Dislokatoren waren das letzte Mittel, wenn alles andere versagt hatte.
Und jetzt saßen wir in der Scheiße, so richtig tief drin, teilte mir mein Gehirn freundlicherweise mit. Denn es hatten alle Mittel versagt, unter ihnen auch der Dislokator. Ich besaß nichts Schlimmeres. Es gab nichts Schlimmeres.
»Lass sie los«, sagte Louis-Cesare, was AEsubrand ein Lachen entlockte. Ich fühlte, wie es durch mich vibrierte, als er mich mit einem Ruck noch fester an sich zog.
»Und wenn nicht?«, erwiderte er amüsiert. Ich sah auf die schmal e Hand hinab, die mich so mühelos festhielt; die andere war noch immer um den Griff des verdammten Schwerts geschlossen. Ich beobachtete, wie der matte Glanz der Klinge über den Boden strich, und fragte mich, ob es sehr wehtun würde. Dem Elfen schien das Verbrennen nicht viel Spaß gemacht zu haben, wenn ich mich recht entsann.
»Dann töte ich dich«, sagte Louis-Cesare schlicht.
AEsubrand seufzte. »Es war war eine Intelektuelle Herausforderung, die Barriere der Schutzzauber zu durchdringen. Aber jetzt, nachdem das geschafft ist, langweile ich mich.« Die Hand kam nach oben und legte sich mir um die Kehle, verschmierte Schlamm und fremdes Blut. »Gib mir, was ich will , oder sie stirbt«, sagte er ruhig.
»Ich wusste, dass du ein Schurke bist«, entgegnete Louis-Cesare gelassen. »Aber mir war nicht klar, dass du auch ein Feigling bist.« Im Gegensatz zu Cheung ließ sich AEsubrand nicht provozieren und schloss die Hand fester um meinen Hals.
Louis-Cesare bewegte sich, und daraufhin drückte mir die Hand ganz die Luft ab. Er blieb stehen.
Ich dachte an verschiedene Möglichkeiten, aber dann blieben meine Gedanken an der Zeit hängen. Ich hörte die Uhr in der Küche: Sie tickte so langsam, dass ich glaubte, mit ihr stimmte etwas nicht. Wie lange mochte es noch dauern, bis die Schutzzauber wieder aktiv wurden? Zwei oder drei Minuten?
Aber so viel Zeit blieb mir vermutlich nicht.
Und dann zuckte AEsubrand zusammen, wirbelte herum, stieß mich gegen die Wand und schlug mit dem Schwert nach etwas. Der Hieb hätte dem Angreifer den Kopf kosten soll en, doch der Bursche, der AEsubrand mein Stilett in die Schläfe gerammt hatte, besaß gar keinen. Und dann hielt ich das Messer in der Hand, das bisher an meinem Rücken gewesen war, und stach damit zu.
Fast hätte ich AEsubrand erwischt, aber er drehte sich im letzten Moment um - das kalte Eisen kratzte ihm eine blutige Furche in die Brust. So gut sein Schild auch bei einem Dislokator sein mochte, bei so etwas Einfachem wie einem Messer sah die Sache offenbar ganz anders aus, dachte ich, als zwei Elfen von weiter oben zu uns herabsprangen.
Sie landeten fast auf Louis-Cesare, und einige weitere kamen aus den Resten der Speisekammer. Sie versuchten, Louis-Cesare allein mit ihrer Überzahl zu bezwingen, aber oben stieß Narbengesicht einen Kampfschrei aus und stürzte sich mit einem Schwert in jeder Hand und einem breiten Grinsen im Gesicht ins Getümmel. Viel mehr sah ich nicht, denn ich konzentrierte mich auf das Bemühen, der gleichen Behandlung wie der Elf in der Küche zu entgehen.
Es war nicht leicht. AEsubrand blieb von dem Blut, das ihm aus der Schläfe strömte, ebenso unbeeindruckt wie von dem Schnitt in seinem Oberkörper. Er wurde auch nicht langsamer, bewegte sich als Original noch schneller als sein Doppelgänger und wurde zu einem silbernen Schemen vor dem Hintergrund des dunklen Flurs.
Ich hatte mich sofort im Anschluss an den misslungenen Stoß nach seinem Herz fallen gelassen und rollt e zur Seite. Aber mir blieb nicht genug Zeit, wieder auf die Beine zu kommen, bevor die glühende Klinge herabkam, mit solch er Wucht, dass sie sich in die Holzdielen bohrte. AEsubrand zerrte sie wieder heraus und schlug einen Sekundenbruchteil später erneut damit zu, und noch einmal. Ich rollt e immer weiter über den Boden und versuchte, den schnellen Hieben auszuweichen, brachte es dabei nur einmal fertig, mein eigenes, viel kürzeres Schwert zu heben.
Was dazu führte, dass es in zwei Stücke geschnitten wurde, was auch mir bevorstand, jeden Augenblick konnte es so weit sein. Und dann stolperte AEsubrand, fluchte und zeigte das erste Anzeichen von Schmerz. Was durchaus verständlich war, wenn man berücksichtigte, dass ihm ein
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