Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
Brotmesser mit Wellenschliff .... und merkte plötzlich, dass Narbengesicht mich gar nicht verfolgte.
    Er beobachtete den zu Boden gesunkenen Elfen. »Was ist los mit ihm?«, fragte er. Ich antwortete nicht, weil ich es nicht wusste. Normal e r weise heilten Elfen so schnell wie Vampire, doch dieser zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen. Er versuchte aufzustehen, sank sofort wieder auf ein Knie und fiel auf den Bauch.
    Narbengesicht drehte ihn mit dem Fuß auf den Rücken, und ich schnappte nach Luft. Eine kleine Stichwunde hätte sich zeigen soll en oder gar nichts, weil sie sich inzwischen geschlossen hatte. Stattdessen klaffte ein großes Loch in der Brust und gewährte Blick auf rotes Fleisch, aus dem weiß die Rippen ragten. Die Ränder der nicht kleiner, sondern immer größer werdenden Wunde sahen aus wie brennendes Papier: goldgelb und braun, und dann gar nichts mehr, als Haut und Fleisch zu Asche zerfielen.
    Narbengesicht hob das Schwert. Die blanke Klinge schien zu brennen, und an ihren Kanten zeigte sich ein hel l blaues Leuchten. »Das Schwert muss verzaubert sein.«
    Was du nicht sagst, dachte ich, als der Elf am Boden zu schreien begann und mit den Fingern über die Bodenbretter kratzte - die Fingernägel hinterließen tiefe Rillen darin. Ich stand langsam auf und behielt Narbengesichts Schwert im Auge. Doch er richtete es nicht auf mich. Er schien, ebenso wie ich, von dem fasziniert zu sein, was mit dem Elfen geschah.
    Innerhalb weniger Sekunden brannte das sonderbare Feuer durch die Rippen und erreichte die weiße Säule des Rückgrats. Plötzlich hörte das Zappeln der Gestalt am Boden auf, und sie erstarrte wie der Babyvampir, dem ich im Club eine Lektion erteilt hatte. Aber ich fürchtete, dass sich der Elf im Gegensatz zu diesem Vampir nicht wieder erholen würde.
    Sein Blick traf meine Augen, und der Hass verschwand, wich einem ver zweifel ten Flehen. Und ich konnte nichts tun, nur beobachten, wie das Feuer durch die Brust kroch, zum rasend beobachten, wie das Feuer durch die Brust kroch, zum rasend schnell schlagenden Herzen. Ich hatte nie zuvor eine Waffe gesehen, die so etwas bewerkstelligen konnte, die den Schild eines Körpers einfach durchdrang und seine Fähigkeiten der Selbstheilung so gründlich außer Gefecht setzte. Der Elf hatte nicht die geringste Chance.
    Das Feuer erfasste sein Herz, es ging in Flammen auf, und damit war alles vorbei. In weniger als einer Minute verschlang die Glut den ganzen Körper. Nur ein schwarzer Brandfleck blieb auf dem Boden zurück wie die Umrisszeichnung an einem Tatort.
    »Was für eine Fall e hast du für uns vorbereitet?«, knu r rte Narbengesicht.
    Er sah von den rußgeschwärzten Bodenbrettern auf und mich an. Seine Stimme war nicht minder angriffslustig als vorher, aber er wirkte ziemlich erschrocken und hielt das Schwert so, als hätte er Angst, es richtig anzufassen. Ich konnte ihn gut verstehen. Vampire waren sehr feuerempfindlich.
    »Es ist keine Fall e«, erwiderte ich mit trockenem Mund. »Oder hast du nicht bemerkt, dass der Bursche versucht hat, mich zu töten?«
    »Warum? Hast du auch ihn bestohlen?«
    »Ich habe niemanden bestohlen. Ich arbeite für die Familie, der die Rune gehört. Sie will den Stein zurück.«
    »Wer’s findet, dem gehört’s.«
    »Ja, aber ihr habt das Ding noch nicht gefunden.«
    »Gib uns eine Minute Zeit«, grollte Narbengesicht, und dann ruckte sein Kopf nach oben. Und er sprang, aber nicht auf mich zu, sondern in den Flur, und ich be zweifel te, dass er sich plötzlich vor meinen Messern fürchtete.
    Ich ließ das Brotmesser fallen, das ohnehin eine schlechte Wahl gewesen war, hob meine eiserne Klinge dort auf, wohin Narbengesicht sie geworfen hatte, und steckte sie mir an den Rücken. Dann nahm ich die Reisetasche und klemmte sie mir unter den Arm. Damit hatte ich eine Hand für das Kurzschwert und die andere für das Hackbeil - mehr konnte ich mir nicht erhoffen.
    Der Regen war inzwischen stärker geworden, trommelte an die Fensterscheiben und aufs Dach. Aber das Prasseln war nicht laut genug, um das Klirren von Klingen zu übertönen. Ich lief zur Flurtür und sah zwei Dinge: Cheung und Narbengesicht waren halb die Treppe hoch und kämpften Rücken an Rücken gegen drei Elfen; und Louis-Cesare duellierte sich mitten in der Diele mit AEsubrand.
    Überall um sie herum bemerkte ich rußgeschwärzte Stelle n auf dem Boden, der Treppe und sogar an der Wand. Ich vermutete, dass die dunklen Umrisse von Cheungs

Weitere Kostenlose Bücher