Corina 02 - Dämonisch Ergeben
Männern stammten. Ein Blick nach oben, durchs Loch in der Decke, zeigte mir, dass über uns weitere Kämpfe stattfanden, bei denen die Elfen in der Überzahl zu sein schienen.
Und dann dachte ich nichts mehr, weil ich auf das glühende Schwert in AEsubrands Hand starrte. Mein Herz machte einen übelkeiterregenden Sprung, und in meiner Magengrube krampfte sich etwas zusammen. Eine Sekunde später warf ich alles , was ich in der Reisetasche hatte, nach alle m, was sich bewegte, hauptsächlich aber nach AEsubrand.
Ich besaß ein kleines Vermögen an legalen und nicht ganz so legalen Waffen, und ich hielt nichts davon zurück. Zwei Verwirrungskugeln zeigten leider keine Wirkung - ich nahm mir vor, diese nutzlosen Dinger nie wieder zu kaufen -, doch mit einem Disruptor hatte ich mehr Glück. Er vereinte in sich die Sprengkraft mehrerer Granaten, und mein Timing war genau richtig. Er fiel vor Aesubrand auf den Boden und explodierte. Selbst mit seinen schnellen Elfenreflexen war der Prinz nicht imstande, den Disruptor rechtzeitig wegzutreten.
Als sich der Staub legte, sah ich einen Abgrund dort, wo der Boden gewesen war, und neue Löcher im Dach. Außerdem waren weitere Teile der Treppe verschwunden. Cheung und Narbengesicht hatten einen Gegner weniger - ein Fleck an der Wand hinter ihnen erinnerte an den Burschen. Doch AEsubrand stand noch immer da. Es war mir nicht gelungen, seinen Schild zu durchdringen.
»Das kleine Geschöpf zischt und faucht«, sagte er spöttisch. »Komm, Dhampir. Mehr kriegst du nicht zustande?«
»Zurück!«, rief ich Louis-Cesare zu, der in einem Anfall von Wahnsinn über den Abgrund hinwegspringen wollte. Er sah, was ich in der Hand hielt, riss die Augen auf, änderte die Richtung und sprang zur Wohnzimmertür. Narbengesicht fluchte, schlang den Arm um Cheungs Taille und machte mit ihm einen Satz zum zweiten Stock.
Und ich warf die scheußlichste Waffe meines Arsenals.
Ich sah nicht, wie der Dislokator hochging, denn ich war in dem Augenblick in die Küche zurückgesprungen, als er meine Hand verlassen hatte. Ich hörte ihn auch nicht, denn Dislokatoren explodierten nicht im üblichen Sinn. Aber ich fühlte, wie die tödliche Druckwelle an mir vorbeiging. Ich duckte mich hinter den Küchentisch, kauerte mich über der Reisetasche zusammen und kniff die Augen zu.
»Was zum Teufel war das?«, flüsterte Ray unter mir.
O Mist! Ray. »Sag mir, dass du irgendwo in Deckung warst«, erwiderte ich und warf mir vor, nicht rechtzeitig daran gedacht zu haben.
»Verdammt, ja, mein Hintern ist heil geblieben«, flüsterte er erbost, als die Vibrationen langsam aufhörten. »Er befindet sich draußen bei den Leuten, die sich einen klaren Verstand bewahrt haben!« Ich atmete erleichtert auf. Dislokatoren machten genau das, was ihr Name versprach. Es hätte Ray nicht viel geholfen, den Kopf auf einen Körper zu bekommen, der demontiert und dann falsch wieder zusammengesetzt worden war.
Nach einer Weile schob ich mich an dem großen schwarzen Fleck auf dem Boden vorbei, dessen Ränder noch immer brutzelten, und kroch durch die Küche. Alles war still und friedlich.
Vorsichtig spähte ich durch die Tür und sah nichts. Das war eine Enttäuschung, denn ich hatte mir einen in der Wand steckenden Arm erhofft, oder vielleicht einen Oberkörper dort, wo sich das Treppengeländer befunden hatte. Solange es AEsubrands war, hätte ich nichts dagegen einzuwenden gehabt. Aber von wegen. Ihm musste Zeit genug geblieben sein, durch die Hintertür zu entkommen, dachte ich wütend. Ich hätte nicht zögern und auf Cheung warten soll en, aber so wenig ich ihn auch mochte: Meine Abneigung schien nicht ausreichend Grund zu sein, die Hälfte seiner Organe an einem anderen Ort unterzubringen.
Inzwischen war der verdammte Elfenprinz wahrscheinlich einen halben Block entfernt und .... Jemand packte mich von hinten. »Hör auf damit!«, sagte ich, als ich an eine harte Brust gezogen wurde. »Du hast mich zu Tode erschreckt.« Und dann kam Louis-Cesare auf der anderen Seite des Flurs aus dem Wohnzimmer.
»Es wäre eine ganz neue Art des Sterbens«, sagte AEsubrand und brach mir wie beiläufig das Handgelenk. Das Kurzschwert fiel klappernd auf den Boden.
Ich schnappte nach Luft und bemühte mich, nicht zu schreien, während mein Gehirn irgendwo im Hintergrund davon brabbelte, dass dies nicht möglich war, dass kein Schild gegen einen Dislokator hielt. Das war ja gerade der Grund, warum die Dinger so streng verboten waren
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