Corina 02 - Dämonisch Ergeben
Aschenbecher, was mir seltsam erschien, denn er sah aus, als wäre er schon seit hundert Jahren tot. Die Haut war braun und vertrocknet wie altes Leder, das Haar völlig weiß.
Die Lippen waren verschrumpelt und von den Zähnen zurück-gewichen, was ihm ein gespenstisches Lächeln gab. »Und jetzt hören wir den ehemaligen Champion Peter Lutkin!«, verkündete ein nichtsahnender Sprecher.
Lily schrie.
Sie war nicht die Einzige, und einen Moment später war das kontrolliert e Chaos nicht mehr so kontrolliert . Manche Leute blieben schockiert sitzen und betrachteten das grausige Bild des Toten. Andere sprangen auf, verlangten Erklärungen, riefen ihre Kinder und sammelten ihre Sachen ein. Die fröhliche, ausgelassene Atmosphäre, die eben noch geherrscht hatte, existierte plötzlich nicht mehr.
Erst recht nicht nach dem Zusammenstoß von zwei Wagen, deren Fahrer zu sehr von dem großen Spiegel abgelenkt gewesen waren. Eins der beiden Fahrzeuge verlor offenbar gewesen waren. Eins der beiden Fahrzeuge verlor offenbar Benzin oder eine andere brennbare Flüssigkeit, denn ein nahes Zelt ging in Flammen auf. Wenn jemand den Krieg vergessen hatte - die in den Himmel wachsende schwarze Rauchsäule war
Die Menge geriet endgültig in Panik und ergriff die Flucht.
Ich sprang aus dem Cabrio und schenkte der magisch verstärkten Stimme, die alle aufforderte, die Ruhe zu bewahren, nicht die geringste Beachtung. Ich landete auf dem Boogie Board, das dadurch in Bewegung geriet und langsam nach unten glitt, dem Fuß der Tribüne entgegen. Als ich mir schon dazu gratulieren wollte, einen schnellen Weg von der Tribüne gefunden zu haben, wurde das Board von einem plötzlichen Aufwind erfasst und gedreht - ich stand nicht mehr darauf, sondern hing daran, als es über die Zufahrt flog.
Meine schweißfeuchten Finger verloren den Halt genau in dem Augenblick, als ein Laster unter mir erschien. Ich fiel auf die Ladefläche, benutzte sie als Sprungbrett und stieg auf die Motorhaube eines vorbeifliegenden Streifenwagens um, der dem Haus entgegenjagte und mich an zwei verblüfften Wächtern vorbei auf den privaten Hof trug.
Weiter kam ich natürlich nicht. Im Gegensatz zu Elyas hielt die Konsulin nichts davon, Risiken bei ihrer vordersten Verteidigungslinie einzugehen. Der Wächter, der mich von der Motorhaube des Streifenwagens fischte, war mindestens ein Meister der zweiten Stufe, und sein Kumpel schien sogar einer der ersten Stufe zu sein. Mit anderen Worten: Hier war für mich Endstation.
Bis die Vorsehung in Form von panischen Menschen eingriff.
Die teuren Rennwagen waren plötzlich nicht die einzigen Fahrzeuge auf der Piste, als Leute, denen der Weg durchs Haupttor verwehrt blieb, eine Abkürzung nahmen. Gleich sechs Wagen pflügten oben durch die Luft, glitten ums Haus und näherten sich der Straße und der durch sie führenden Ley-Linie.
Ein rostiger El Camino kratzte über den Verputz, als er zu scharf um die Hausecke bog. Eine Staubwolke bildete sich, und Backsteine kamen zum Vorschein. Der Vamp, der mich festhielt, fluchte laut. Ich konnte praktisch seine Gedanken festhielt, fluchte laut. Ich konnte praktisch seine Gedanken hören.
Wenn ein kleiner Streifer so etwas anrichten konnte, was war dann bei einem Volltreffer zu erwarten, noch dazu mit vollem Tank?
Ich wurde plötzlich weitaus weniger interessant. Soweit es den Vampir betraf, war ich nur ein weiterer erschrockener Mensch. Er drückte mich und ein Paar magische Handsc helle n in die Arme eines jungen Bediensteten, der im Schatten unter dem eindrucksvollen römischen Portikus schwebte. Dann folgten er und sein Kumpel den fliegenden Rammböcken.
Der junge Vampir, in dessen Armen ich mich befand, hatte weiches braunes Haar, das ihm bis auf die Schultern reichte, und rosarote Lippen, die nicht ganz seine spitzen Zähne verbargen. Den Mund hatte er geöffnet, weil er hungrig war. Ein Vamp von seiner Stufe hätte besser irgendwo in einem Schutzraum sitzen und von leckeren pinken Handgelenken träumen soll en. Aber für die Weltmeisterschaft wurden offenbar alle gebraucht, und bei seinem geringen Kraftniveau war der Einsatz eine große Belastung. Er sah ganz offensichtlich die Gelegenheit für einen kleinen Imbiss gekommen und lächelte sanft, als er mich näher zog.
»Keine Angst, es tut nicht weh.«
Ich erwiderte das Lächeln. »Ich fürchte , da irrst du dich.«
Einen Moment später war der verblüffte Vampir mit den Armen an einer der Stützsäulen festgebunden,
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