Corina 02 - Dämonisch Ergeben
willst also fliehen. Wohin?«
»Ich habe viele Kontakte im Auktionsgeschäft«, sagte sie, die Wangen gerötet. »Wenn die Rune zum Verkauf steht, dann weiß jemand davon. Ich muss herausfinden, wer sie hat, bevor sie irgendwo in einer privaten Sammlung verschwindet.«
»Schön und gut. Aber willst du dabei die ganze Zeit über den Thronerben des Feenlands in den Armen halten?«
»Die Elfen kennen diese Welt nicht .... «
»Aber viele andere Leute kennen sie! Und nichts ist einfacher, als eine Gruppe Söldner anzuheuern.« Ich sollte es wissen; immerhin war ich selbst einer.
Claire blinzelte; daran schien sie nicht gedacht zu haben. »Ich .... ich glaube nicht, dass sie das tun würden. Die Elfen kümmern sich selbst um ihre Probleme.« Aber sie wirkte bei diesen Worten nicht sonderlich überzeugt.
Ich nutzte meinen Vorteil. »Na schön, lassen wir das mal beiseite .... Hast du eine Ahnung, was Aiden in Form von Lösegeld wert wäre?«
»Wenn die Geschäfte morgen früh öffnen, kleide ich ihn wie ein menschliches Kind. Niemand braucht zu wissen .... «
Ich unterbrach sie, indem ich ihr die Hand auf den Arm legte. »Sieh nur.«
Aiden hatte sich aus dem Poncho befreit und sich auf dem Läufer zusammenge rollt . Stinky stützte seinen Kopf auf den prinzlichen Hintern und sah ihn mit wässrigen Augen an, die ein sanftes goldenes Licht reflektierten. Es strich über die gedämpften Farben des alten Perserteppichs und fiel wie der Schein einer Laterne auf die alten, abgewetzten Dielen. Aber es war kein Laternenlicht. »Menschenkinder werfen keine helle n Schatten«, sagte ich sanft und beobachtete, wie sich Enttäuschung in Claires Gesicht breitmachte.
Sie hob eine zitternde Hand zur Stirn. Zum ersten Mal zeigte sich etwas, das monatelanger kontinuierlicher Stress sein musste. Claire wirkte fast ausgezehrt. »Was soll ich nur machen? Sie werden ihn töten, Dory. Sie werden meinen kleinen Jungen töten, und ich kann es nicht verhindern!«
»Nein, sie werden ihn nicht töten.« Ich legte den Arm um sie und kam mir unbeholfen vor, weil ich keine große Umarmerin war. Aber Claire schien eine Umarmung jetzt gut gebrauchen zu können. »Die Schutzzauber haben gehalten, trotz alle m. Und es war ein ziemlich guter Test. Morgen rede ich mit Olga und stelle fest, was sonst noch getan werden kann. Wir sorgen dafür, dass dem Jungen nichts zustößt, Claire. Wir schützen ihn so lange, bis wir die Rune finden.«
»Wir?«
»Ich bin jetzt an der Sache interessiert.«
Claire glotzte mich einen Moment an und brach dann in ein halb hysterisches Gelächter aus. »Du bist verrückt«, sagte sie schließlich und wischte sich Tränen aus den Augen.
Ich hob eine Braue. »Hast du das erst jetzt bemerkt?«
Unter anderen Umständen hätte ich dieses verbale Duell vielleicht nicht gewonnen, aber Claire sah aus, als könnte sie jeden Moment umfallen. Wir machten uns auf die Suche und fanden im Flurschrank einige Decken, die wie durch ein Wunder trocken geblieben waren. Damit legten wir die Kinder auf dem Sofa schlafen. Stinky begann fast sofort zu schnarchen, und Aiden wachte beim Umzug nicht einmal auf.
Anschließend sahen wir uns Claires Zimmer an.
Es war ähnlich beschaffen wie meins, mit dem Unterschied, dass sich die Löcher nicht direkt über dem Bett befanden und der Bettkasten die Matratze einigermaßen trocken gehalten hatte. Ich half Claire, die Matratze nach unten zu bringen, was bedeutete, dass wir sie durch ein großes Loch im Boden schoben. Unten bekam sie etwas Wasser ab, als sie in den schmelzenden Schnee des Flurs fiel, aber ich schätze, das störte Claire nicht weiter.
Wir zogen das Ding ins Wohnzimmer und fügten ihm einige Decken hinzu, und dann lag Claire auch schon darauf. »Hier gibt es genug Platz für zwei«, murmelte sie, als ich die Lampe löschte, die jemand hatte brennen lassen.
»Danke, ich bin gleich wieder da«, sagte ich und zog die Tür hinter mir zu. Ich kehrte in mein Zimmer zurück, um mein Arsenal zu retten.
Als ich dort vor dem Schrank stand und überlegte, ob ich die Schwerter nehmen sollte oder ob sie in ihren Scheiden gut aufgehoben waren, fühlten sich meine Beine plötzlich ein wenig komisch an. Ich sank für einen Moment aufs Bett und schnappte nach Luft.
Zuerst dachte ich, dass es vielleicht am Blutverlust lag. Die Wunde im Oberschenkel hatte stark geblutet und der Haut darunter einen roten Glanz gegeben , der allmählich dunkler wurde. Ich ging ins Badezimmer, wo die
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