Corina 02 - Dämonisch Ergeben
mir jemand so heftig auf den Rücken schlug, dass ich mir die Lunge aus dem Leib hustete oder zumindest ihren Inhalt. Ich rollt e auf die Seite, befreite mich von dem Eis, auf dem ich lag, hustete erneut und würgte rosarote Flüssigkeit.
Auf diese Weise ging es eine Zeit lang weiter. Immer wieder erlitt ich neue Husten anf ä l le und versuchte, zwischen ihnen zu atmen, was mir nur manchmal gelang. Dann beschloss mein Magen, an dem fröhlichen Treiben teilzunehmen. Eine Hand strich mir das Haar aus dem Gesicht, als ich würgte und kotzte.
Schließlich hob ich den Blick und sah Claires Silhouette im Licht der Keller treppe. Ihr rotes Haar war überall , umwogte zerzaust den Kopf und klebte in wilden Locken am Hals. Die rechte Hand und der Arm steckten noch immer in einer Rüstung aus glänzenden Schuppen, als hätte sie vergessen, ihn ganz zurückzuverwandeln. Die linke Hand umklammerte meine so fest, dass sie mir fast die Knochen brach.
Meine Lippen bewegten sich, aber für einen Moment brachte ich keinen Ton hervor. Ich hatte das Gefühl, ein Gummiband im Hals zu haben. Oder eine Hand.
»Dory!« Claire beugte sich über mich, und ihr lockiges Haar fiel mir ins Gesicht. »Sag etwas, Dory .... «
Ich räusperte mich. »Schlag mich nicht«, sagte ich, dachte voller Sorge an die Drachenkrallen und kotzte erneut. Claire drückte mich so fest an sich, dass ich kaum mehr atmen konnte, und schluchzte Worte, die ich nicht verstand. Gessa war ebenfalls da, mit einer Wunde an der Stirn, aus der ihr schwarzes Blut in die Augen tropfte. Sie schmierte mir etwas davon ins Gesicht, lächelte und verschwand dann nach oben.
»Ich nehme an, wir haben gewonnen«, krächzte ich.
»Sie sind weg«, sagte Claire böse und wischte sich mit der einen Hand über die Augen. »Ich glaube, es hat sie viel Kraft gekostet, den Schneesturm zu schaffen, und als sie nicht ins Haus konnten .... « Ihre Arme schlossen sich fester um mich.
»Bitte zerquetsch mich nicht«, ächzte ich.
ließ mich los, und ich sank auf den Beton und wartete, um festzustellen, ob mein Magen eine Zugabe plante. Der Boden unter mir war kalt, aber erfreulich fest, und dabei blieb es auch. Er bewegte sich nicht, verwandelte sich nicht in etwas ganz anderes .... »Ich schätze, es gibt einen Grund, warum wir nicht alle tot sind?«, fragte ich, um meine eigenen Überlegungen zu unterbrechen.
»Manlikane sind nur Zauber, die ein Element umgeben«, erwiderte Claire geistesabwesend. »Im Feenland wurden sie für Kriegsspiele verwendet, wie Marionetten, und .... « Sie winkte fahrig. »Warum rede ich überhaupt darüber? Ich hab sie einfach neutralisiert.«
Ich verdrehte die Augen. »Ich will nicht undankbar klingen, aber hättest du das nicht schon ei n bisschen früher tun können?«
»Ich habe befürchtet, dass die Schutzzauber des Hauses versagen, wenn ich die Manlikane angreife. Und dann hätte es Minuten gedauert, sie wieder hochzufahren, und die Svarestri wären hereingekommen.... «
»Sie waren bereits hier«, sagte ich, was ich sofort bedauerte, als Claire in Tränen ausbrach. »Schon gut«, fügte ich hinzu. »Es ist alles in Ordnung. Ich meine, es ist doch alles in Ordnung, oder?«
»Ich kann die Kinder nicht finden«, stieß Claire mit zittriger Stimme hervor. »Ich habe überall gesucht! Die Elfen müssen sie mitgenommen haben .... «
»Das glaube ich nicht.« Mit der unverletzten Hand stemmte ich mich halb hoch und beobachtete, wie Gessa die Treppe herunterkam. Sie brachte eine Decke und eine Flasche Wasser, und ich nahm beides dankbar entgegen, spülte mir den Mund aus und spuckte auf den Boden, bei dem etwas mehr Dreck keine Rolle mehr spielte. Dann wickelte ich die Decke um mich und versuchte, mich aufzusetzen.
Mein Magen meckerte nur ein bisschen, gab ansonsten aber Ruhe. Dafür hörte ich, wie etwas unter meinem Aller wertesten knirschte. Ich zog die Reste eines Glückskekses aus der Tasche und las den Zettel, der sich darin befunden hatte: Dein Schutzengel ist entlassen worden. Kann man wohl sagen, dachte ich und begann zu lachen, obwohl es wehtat.
Als ich aufsah, stellte ich fest, dass Claire die Augen aufgerissen hatte und mich entsetzt anstarrte. Ich wurde wieder ernst, wischte mir die Lippen ab und stand auf. Der Raum drehte sich um mich herum, alarmierend schnell, aber Claire hielt mich an der Taille fest. »Nach oben«, sagte ich und griff nach dem Geländer.
»Dort sind die Kinder nicht! Ich habe überall gesucht. Dies war der letzte
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