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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Erste-Hilfe-Sachen lagen, und sah mein Spiegelbild. Die Haut war wächsern und bleich, dunkle Ringe lagen unter den Augen, und die Lippen sahen wie zerquetscht aus. Am Mund hatte sich eine dünne Kruste aus etwas Weißem und Schuppigem gebildet.
    Ich wischte das Zeug ab und setzte mich auf den Rand der Badewanne, um das Bein zu verbinden. Die Wunde im Oberschenkel blutete nicht mehr, aber das Knie tröpfelte ein bisschen, wenn ich es bewegte. Und da es sich um eine Gelenkverletzung handelte, tat es höllisch weh. Aber ich hatte schon Schlimmeres erlebt und nahm an, dass ich mit meinem besonderen Metabolismus am kommenden Tag auf dem besten Weg zur Heilung sein würde. Doch aus irgendeinem Grund zitterten meine Hände, als ich das Knie verband, und ich atmete schneller, als es die Umstände erforderten.
    Im Keller war meine Lunge ebenfalls bestrebt gewesen, möglichst viel Sauerstoff aufzusaugen, wie in der Annahme, dass es bald nicht mehr genug geben würde. Jetzt war es noch schlimmer - ich atmete so schnell, dass mir schwindelig wurde. Hyperventilation nannte man so etwas. Ich saß da, versuchte mich zu beruhigen und überlegte, was zum Teufel mit mir los war.
    D Dem Tod war ich so oft nahe und näher gewesen, dass ich mit dem Zählen gar nicht mehr nachkam, und oft hatte es dabei mehr Schmerzen und mehr Blut gegeben. Manchmal, wenn ich nach Anfallen der Raserei zu mir kam, waren meine Knochen gerade damit beschäftigt, wieder zusammenzuwachsen, während sich verbranntes Fleisch von ihnen löste. Bei einer denk würdigen Gelegenheit hatte mein Erwachen einige Geier, die mich für eine Leiche hielten, bei ihrem Festschmaus die mich für eine Leiche hielten, bei ihrem Festschmaus gestört.
    Gelegentlich erinnerte ich mich daran und glaubte zu spüren, wie mir Federn über die Haut strichen und Schnäbel an meinem Fleisch zerrten. Ich hatte die Geier verscheucht, meine Waffen genommen und mir eins der Pferde jener Männer geschnappt, die bestrebt gewesen waren, mich zu töten. Und dann hatte ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Job gemacht.
    Ich war daran gewöhnt, mit den Nachwirkungen von Beinahe-Katastrophen fertigzuwerden: mit dem Geschmack von Blut, dem Geruch des Todes in der Luft und der Stile, die allem folgte. Doch ich war nicht an die Katastrophe selbst gewöhnt, wie mir jetzt langsam klar wurde. Meistens kriegte ich nicht viel davon mit, wenn’s drunter und drüber ging, denn so etwas erlebte ich in einem Zustand völlig er Ausgeflipptheit, den ich immer fürchtete. Aller dings: In gewisser Weise verließ ich mich auch auf dieses Ausrasten.
    Es war erschreckend und gleichzeitig seltsam tröstend zu wissen: Der Tod würde für mich eines Tages auf ein Nichterwachen aus einem dieser An fäll e hinauslaufen. Wenn ich das vertraute Rauschen in den Ohren hörte, musste ich damit rechnen, dass die betreffende Nacht meine letzte sein würde, aber ich konnte auch ziemlich sicher sein, dass ich das Ende nicht kommen sah. Andererseits .... An diesem Abend wäre es fast so weit gewesen.
    Und auf diese Weise gehst du es an?, dachte ich verärgert. Fünfhundert Jahre, und etwas Besseres kriegst du nicht zustande? Du gerätst in Panik, weil deine verdammten Waffen versagen? Weil du es diesmal mit einem Gegner zu tun bekommst, von dem du nicht weißt, wie du ihn töten kannst?
    Ich stand auf, wütend auf meinen Körper wegen seiner Schwäche und wütend auf mich selbst, weil ich das nicht erwartet hatte, obwohl mir die Elfen schon einmal eine ordentliche Abreibung verpasst hatten - mir hätte klar sein müssen, dass so etwas noch einmal geschehen konnte. Ich kannte ihre Magie nicht und wusste kaum etwas von ihren Waffen. Für mich war eine Waffe ein beruhigendes Gewicht in der Hand: ein Schwert, ein Knüppel, ein Schießeisen. Wie zum Teufel sollte ich gegen Leute kämpfen, die die Erde und den Himmel auf ihrer Seite hatten?
    Ich wusste es nicht, aber eins stand fest: Wenn Aesubrand lebendig war, konnte er sterben. Und ich wünschte mir wirklich sehr, dass er starb.
    8
    Als ich erwachte, roch ich frischen Kaffee und bratenden Schinkenspeck, was unmöglich war. Aber da ich ohnehin aufstehen musste, rollt e ich aus dem Bett - und fiel einen Meter auf den Boden. Ich schlug mit einem Pochen auf, das meinem halb verrenkten Hals ebenso wenig half wie den Knoten in meinem Rücken.
    Meine Augen verdrehten sich und richteten ihren Blick auf zwei ziemlich große, übel riechende Socken - die Dinger stanken so sehr, dass sie

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