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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ebenso wirkten wie Riechsalz. Ich war plötzlich hellwach , setzte mich auf und stieß mit dem Kopf an die Unterseite eines Tischs.
    Vor mir lag eine Trümmerlandschaft, die ich nach einigen Sekunden als Wohnzimmer identifizierte. Hier und dort lagen alte Decken. Kleidungsstücke und Beutel mit persönlichen Gegenständen bildeten bei der Keller tür einen großen Haufen, und große schmutzige Fußabdrücke führten von dort in den Flur. Der Läufer verschwand fast unter ihrem Dreck, aber sie machten einen Bogen um die nasse Matratze.
    Jeder Fußabdruck hatte drei Zehen, was dem allgemein en Standard für Bergt rolle entsprach, und deshalb entspannte ich mich. Ich nahm an, dass sie von den großen Klumpen in den beiden Lehnsesseln vor dem Kamin stammten - sie schnarchten so laut, dass die Reste des Dachgebälks herabzustürzen drohten. Ich schenkte ihnen zunächst keine Beachtung und richtete mich auf, wobei es in meinem Rücken mehrmals knackte.
    Eine Steppdecke lag halb auf dem Tisch, und ich erinnerte mich daran, was ich dort oben gemacht hatte. Als ich am vergangenen Abend zurückgekommen war, hatte Claire mitten auf der Matratze gelegen, und ich hatte es nicht über mich gebracht, sie zu bewegen. Da die Suche nach einer trockenen Stelle auf dem Boden erfolglos geblieben war, hatte ich Bettzeug auf den Filz gelegt, auf dem wir früher Poker gespielt hatten. Der Tisch war nur etwa einen Meter zwanzig lang, was die Knoten im Rücken erklärte, und am Rand fünf Zentimeter hoch, was die Halsverrenkung erklärte.
    Nach einigen dringend erforderlichen Streckübungen machte ich mich daran, meinen aktuell en Zustand zu überprüfen. Die Wunden an Oberschenkel und Knie hatten eine violette Tönung angenommen, mit reichlich Grün und Gelb an den Rändern. Das Knie war außerdem ange schwoll en und reagierte empfindlich auf Berührungen. Als ich den Verband abnahm, wurde es noch dicker und ging wie ein Brotteig auf.
    Aber wenigstens hatten sich beide Wunden geschlossen, und mein Hals fühlte sich nicht mehr an, als würde ich von innen erwürgt. Das Handgelenk tat verdammt weh, aber im Großen und Ganzen war es mir beim Aufwachen schon schlimmer ergangen.
    Ich ging los und warf einen Blick unter die Decke des ersten Klumpens. Ein kleines grünes Auge öffnete sich und sah mich unglücklich an. »Entschuldige, Sven.«
    Er brummte und schlief wieder ein. Den anderen Haufen überprüfte ich nicht, aber es war wahrscheinlich sein Zwillingsbruder Ymsi. Die beiden Jungs stammten von Olga, Cousins zweiten Grades oder so, und arbeiteten als Muckiburschen und Schläger in ihrem Geschäft. Offenbar hatte sich herumgesprochen , dass wir etwas zusätzlichen Schutz brauchten.
    Ich trat in den Flur und gähnte. Die Treppe war praktisch nur noch Brennholz - es fehlte mehr von ihr, als noch vorhanden war -, und die Tapete hing in traurigen Fetzen, Opfer des Wassers, das sich zum Glück zurückgezogen hatte. Doch die Decke sah besser aus als in meiner Erinnerung.
    Man konnte noch immer bis zum Dachboden sehen, aber es fiel mir schwer festzustellen, durch welche Öffnung Claire und ich die Matratze geschoben hatten - keine von ihnen schien groß genug zu sein. Und besser noch: Es kam kein Regen mehr herein.
    Ich fand Claire in der Küche, wo sie mit dem alten Herd rang. Ihr Haar bildete ein nasses, zerzaustes Durcheinander ums Gesicht, und die Brille drohte ihr von der schweißfeuchten Nase zu rutschen. Es gab eine Klimaanlage im Haus, aber wenn die Schutzzauber mit voller Kraft liefen, funktionierte sie nicht besser als die Lampen. Die Temperatur musste bei über dreißig Grad liegen.
    Die Kinder saßen am Tisch. Aiden hatte das Schachspiel auf seiner Seite ausgebreitet und versuchte, die einzelnen Teile zu trocknen. Er hatte den Soldaten ihre Rüstungen abgenommen und sie auf ein Papierhandtuch gelegt. Derzeit bemühte er sich, einen kleinen Oger von seiner feuchten Kleidung zu befreien. Der Oger war davon gar nicht begeistert, aber ohne Waffen konnte der kleine Kerl nur die winzigen Fäuste schütteln.
    Stinky saß am anderen Ende des Tisches und schlief. Zumindest glaubte ich, dass er schlief, bis ein mitleiderregendes Stöhnen von ihm kam. Ich ging zu ihm und wollte ihn mir ansehen, aber er schirmte sich die Augen ab. »Seit er aufgewacht ist, hat er sich zweimal übergeben«, teilte mir Claire mit. Sie klang besorgt. »Und er will nichts essen. Ich hab ihm eine Aspirin gegeben, aber es scheint nicht zu helfen. Ich wollte dich gerade

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