Corina 02 - Dämonisch Ergeben
Stück vom Schreibtisch wegzuziehen, damit ich von unten einen Blick auf den Körper werfen konnte. Das einzige Licht im Raum war ein dünnes Band unter der Tür, geschaffen von den Wandleuchtern im Flur, und ein bisschen graues Stadtlicht von draußen. Zuerst Flur, und ein bisschen graues Stadtlicht von draußen. Zuerst fiel mir nichts anderes auf als die unnatürliche Neigung des Kopfes und die feuchte lange Schnittwunde in der Kehle. Ich nahm einen Bleistift, öffnete den Kragen des Smokinghemds, und da war es: goldenes Glitzern.
»Ich begreife das nicht«, sagte Ray. »Er hatte die Rune - ich weiß es. Warum also ist er tot?«
Ich zog an der Kette, und ihr Gewicht bestätigte mir, dass Ray recht hatte in Bezug auf die Größe des daran hängenden Objekts. Es durchmaß etwa zehn Zentimeter und war wunderschön. Goldene Sonnenstrahlen gingen von der Mitte aus, fingen das wenige Licht ein und lenkten es auf den Boden.
»Ich nehme an, das stammt von Jökel«, sagte ich und hob den Gegenstand.
»Ja, genau«, erwiderte Ray.
Etwas knackte.
Ich sah zur Tür und stellte fest, dass jemand versucht hatte, sie einzutreten. Ein Teil des Holzes war nach innen gewölbt, und erste Splitter zeigten sich. Nur der Schutzzauber verhinderte, dass die Tür aufbrach, aber der Zauber verlor immer mehr an Kraft. Die Zeit wurde knapp.
Ich zog Elyas den goldenen Behälter über den Kopf und ließ ihn in der Reisetasche verschwinden. Anschließend nahm ich mir einige Sekunden und überprüfte das im Rücken steckende Messer, um eine klare Vor stellung davon zu bekommen, was sich hier abgespielt hatte. Dann lief ich los und hörte, wie die Tür hinter mir regelrecht explodierte.
Zwei Vampire waren so klug gewesen, einen Umweg zu machen. Ich schätze, die Tür des Wartezimmers war ebenfalls machen. Ich schätze, die Tür des Wartezimmers war ebenfalls mit einem Zauber geschützt, denn sie empfingen mich im Bad. Einer war ein Meister mittlerer Stufe, vielleicht fünf, und er versuchte, mir eine Faust durch den Kopf zu schlagen. Ich wich aus, und er traf stattdessen den Spiegel. Glassplitter flogen in alle Richtungen, und ich steckte ihm eine kleine Brandbombe in die Hose.
Das Ding entzündete sich mit einem lauten Fauchen, und der Vamp fiel in die Wanne, kreischte und versuchte, den Wasserhahn zu erreichen. Der andere Vampir war sehr jung, stand für eine Sekunde einfach nur erschrocken da und hob dann die Hände. Ich verdrehte die Augen, stieß ihn zur Seite und lief durch die Tür.
Im Flur sah ich reichlich Vampire, die sich an der inzwischen geborstenen Tür des Arbeitszimmers drängten, und natürlich sah einer von ihnen mich. Es folgte einer dieser seltsamen Momente, in denen sich alle nur verblüfft anstarrten, und dann liefen die Vampire los. Louis-Cesares Hand packte meinen Arm, zog mich in ein kleines Schlafzimmer und knall te die Tür zu.
Als ob uns das etwas helfen würde.
Eine Sekunde später kam ein Fuß durch die Tür, und als sein Besitzer ihn zurückzog, warf ich eine Verwirrungskugel durch die Öffnung. Sie sollte Vampire vergessen lassen, womit sie gerade beschäftigt waren, aber entweder hatte ich einen Blindgänger erwischt, oder diese Vampire zeichneten sich durch besondere Entschlossenheit aus. Ein Arm kam durchs Loch, ergriff meinen und zog, wodurch ich mit dem Kopf gegen die Tür stieß.
Ich riss mich los, drehte mich um und sah noch immer Sterne. Und dann sah ich Louis-Cesare, der eine Frau in die Arme nahm. »Wir müssen dich von hier fortschaffen«, sagte er sanft zu ihr. Es brannte keine Lampe, aber Mondlicht kam durch ein offenes Fenster und fiel auf hohe Wangenknochen, sinnliche Lippen und glattes dunkles Haar, zu einem Chignon gebunden. Sie sah wie ein Model aus, wenn es so etwas im neunzehnten Jahrhundert gegeben hatte - aus jener Zeit schien ihr hochgeschlossenes weißes Nachthemd zu stammen. Und sie roch nach Äpfeln , nach knackigen, frischen, saftigen Äpfeln .
O ja. Wie sehr die Arme doch gelitten hatte, dachte ich giftig.
Und dann packte mich der Arm erneut. Ich rammte ein Messer hinein, als die Frau ihm ihr Gesicht zuwandte und lächelte. »Louis-Cesare.«
Der Franzose öffnete ein Fenster, das auf einen kleinen Balkon führte. Er trug sie nach draußen und sah in die Tiefe.
»Es geht ziemlich weit nach unten«, sagte er auf Französisch. »Lande auf den Füßen und fang den Auf prall mit den Knien ab.«
Christine schüttelte den Kopf und klammerte sich an ihm fest. »Es ist zu tief für
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