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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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informiert?«
    »Ja.«
    »Die Mädchen mögen sich betrinken und im Bett plaudern, aber von mir wußten sie nichts. Auf unserer Seite gab es für Cook nur eine Möglichkeit, etwas über mich zu erfahren, von Burmser oder Hatcher – oder von dir. Und von euch hätte keiner geredet. Jemand von der Gegenseite muß ihm einen Tip gegeben haben, und wenn er von dort einen Tip bekommen hat, muß er für sie gearbeitet haben.«
    »Nicht für Geld«, sagte ich.
    »Nein, aber weil sie genau über sein schreckliches Geheimnis Bescheid wußten, was es auch gewesen ist. Vielleicht war er betrunken, als es passierte, oder vielleicht hat er sich danach betrunken. Spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich hab dich veranlaßt, ihn unser Lokal kontrollieren zu lassen, weil ich ihn an der Leine halten wollte. Als er hier mit dir aufgetaucht ist, war ich sicher, daß er irgendwie mit drinsteckt. Vielleicht hat es ihnen imponiert, wie er mit einer Waffe umgehen konnte.«
    »Er war schwul«, sagte Symmes dumpf. »Sie halten das vielleicht für Quatsch, aber wir erkennen so was. Das müssen wir.«
    »Da hast du das Urteil eines Experten«, sagte Padillo.
    »Ein Punkt gibt mir zu denken. Cooky mußte irgendwie hineingebracht werden, aber ich selbst hab ihn angerufen.«
    »Warum?«
    »Um die fünftausend Dollar zu leihen.«
    »Und wer hat gesagt, daß du fünftausend Dollar brauchst?«
    »Maas – jetzt geht mir ein Licht auf. Maas hat das Tunnelgeschäft angeboten, damit ich Cooky wegen des Gelds anrufen mußte.«
    »Unterschätz deinen fetten Freund nicht«, sagte Padillo. »Er könnte den Tunnel wirklich haben. Ich bin bereit, darauf zu wetten, daß Cook das Geschäft mit Maas vereinbart hat. Cook war die einzige Quelle, von der du schnell soviel Geld kriegen konntest. Und ich wette noch einen Dollar darauf, daß er mit dem Geld in seiner Aktentasche neben dem Telefon gesessen und auf deinen Anruf gewartet hat. Mir ist es gleichgültig, wie hoch sein Guthaben ist, aber um vier Uhr nachmittags von der Deutschen Bank fünftausend Dollar ausbezahlt zu bekommen, ist ziemlich unmöglich.«
    »Aber warum hat er Weatherby erschossen?«
    »Damit hatte er zunächst einmal den Vorwand, sich an dich zu hängen. Und vielleicht sollte er ihn beseitigen, wenn sich die Möglichkeit dazu bot.«
    »Was sollen wir jetzt mit ihm machen?« fragte Max.
    Padillo hob die Schultern. »Schleppen Sie ihn in die Ecke da drüben. Irgendwann wird ihn jemand finden.«
    Max durchsuchte schnell Cookys Taschen. Dann warf er die Decke über ihn und schleifte den Toten in eine abgelegene Ecke. Auf dem Boden blieb verschmiertes Blut zurück. Max holte einen Wischlappen und machte sauber, Padillo und ich sahen ihm zu. Symmes und Burchwood hockten still auf dem Bett und hielten Händchen. Ihre Gesichter waren blaß und verkniffen. Burchwood leckte sich dauernd nervös die Lippen.
    Max kam zurück und setzte sich wieder an den Tisch. Er griff nach seinem Wodkaglas. »Drecksarbeit«, kommentierte er. »Er hätte bis heute abend an der Mauer warten sollen. Da hätte er eine Chance gehabt.«
    »Wahrscheinlich hatte er Angst«, sagte Padillo. »Er fing an zusammenzuklappen, und der Alkohol hat ihm nicht mehr geholfen. Aber vielleicht wollte er einfach Schluß machen. Diese Zwölf- Uhr-mittags- Nummer hätte er nicht durchziehen müssen, er hätte unbemerkt ziehen können, als er am Tisch saß.«
    »Es gibt viele Methoden, Selbstmord zu begehen«, sagte Max.
    »Er scheint sie alle ausprobiert zu haben.«
    Max durchsuchte die Papiere, die er aus Cookys Taschen genommen hatte. Er reichte mir etwas. Es war der Umschlag mit dem Scheck über fünftausend Dollar, den ich ausgestellt hatte. Ich öffnete den Umschlag und reichte Padillo den Scheck. Er warf einen kurzen Blick darauf und zerriß ihn. Keiner von uns mochte etwas sagen.

14
    Max stand auf und zog seinen Mantel an. »Ich mache lieber noch mal einen Kontrollgang«, sagte er. Padillo saß zusammengesunken auf seinem Stuhl, die Füße auf dem Tisch, die Augen halb geschlossen. Sein Mund war eine dünne, harte Linie. Er nickte nur. »In einer Stunde bin ich zurück«, sagte Max. Padillo nickte wieder. Max ging und schloß die Tür leise hinter sich.
    Burchwood und Symmes lagen auf Feldbetten ausgestreckt. Symmes schien zu schlafen, aber Burchwood lag auf dem Rücken, die Hände hinter dem Kopf gefaltet. Er starrte an die Decke. Wir warteten.
    Padillo nahm seufzend die Füße vom Tisch. »Die Chancen stehen gut, daß es heute abend

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