Corkle 1
mich«, sagte Cooky.
»Das versuchen sie.« Padillo ging zum Feldbett, wo Symmes und Burchwood ihn unverschämt angrinsten. Sie stießen einander in die Seite, als Padillo vor ihnen stand und mit einem schwachen Lächeln auf sie hinabblickte.
»Der ist auch süß«, sagte Burchwood.
Symmes grinste. »Ich hab ihn zuerst gesehen. Außerdem hat er mich gerettet.«
Beide kicherten.
Padillo grinste sie an. »Die Spielpause ist vorbei«, sagte er. »Wenn die Sonne untergeht, kommen Sie mit uns über die Mauer. Während der ganzen Zeit wird eine Waffe auf Sie gerichtet sein. Wenn etwas passiert, wenn Sie etwas versauen, geht die Waffe los. Sobald wir im Westen sind, will ich Sie übergeben. Das können Sie gern jetzt schon wissen. Ich weiß nicht, was man mit Ihnen machen wird; es ist mir auch egal. Aber wenn Sie nicht genau tun, was ich sage, und zwar, wenn ich es sage, sind Sie tot.«
Er drehte sich abrupt um und kam zum Tisch zurück. Symmes und Burchwood schienen sich aneinanderzudrängen, als ob ihnen kalt wäre. Nach einem Augenblick begannen sie miteinander zu flüstern.
»Glaubst du, daß das klappt?« fragte ich.
»Wenn nicht, dann erschieße ich sie.«
»Ganz einfach, was?« sagte Cooky. »Alles ist so einfach.«
»Für mich, ja«, antwortete Padillo.
»Was hältst du davon, uns einzuweihen, wie und wo und wann wir über die Mauer kommen sollen? Oder ist das auch ganz einfach?«
»Wie betrunken bist du, Cook?« sagte Padillo.
»Ich halte schon durch.«
»Nicht, wenn du torkelst, dann nicht. Ich hab nicht um deine Hilfe gebeten. Vielleicht bin ich dafür dankbar, aber darum gebeten hab ich nicht. Und wenn du besoffen bist, bleibst du hier.«
»Ich habe ihn gebeten«, sagte ich.
Padillo drehte sich zu mir um. »Denk nach. Hast du wirklich?«
Ich überlegte. »Ich habe ihn gebeten«, wiederholte ich.
»Dann sorg dafür, daß er nüchtern bleibt. Sonst bleibt er hier.«
»Ich will wissen, wo und wann wir über die Mauer gehen«, sagte Cooky verdrossen. »Ich habe ein Recht darauf, das zu wissen.«
»Nein, hast du nicht«, sagte Padillo. »Du hast auf nichts ein Recht. Aber ich will dir andeuten, was wir vorhaben. Allerdings ohne Ortsangabe und ohne genaue Zeit. Wir laufen in der Dämmerung auf die Mauer zu, nachdem wir ein Signal bekommen haben, steigen eine Leiter hinauf und auf der anderen Seite eine hinunter. Dann laufen wir zu einem Wohnhaus unmittelbar an der Mauer.«
»Und was machen die Vopos und die Grepos die ganze Zeit?« fragte Cooky.
»Die werden abgelenkt.«
»Wie?«
Padillo sah ihn kalt an. »Das spielt keine Rolle. Nehmen wir einfach an, daß sie abgelenkt werden.«
»Ich finde, wir sollten es wissen«, sagte Cooky hartnäckig. Seine Stimme klang mürrisch.
»Nein.«
»Unser Plan hat schon mal geklappt – vor einiger Zeit«, warf Max elegant ein. »Das Problem ist die Menge der Leute, die rüber sollen. Sonst war es nur einer oder zwei.«
»Wir haben alles gehört«, rief Symmes. »Wir gehen nicht mit; Sie können uns nicht zwingen. Was, wenn Sie uns schleppen müssen? Was, wenn wir schreien? Sie können uns nicht erschießen. Damit würden Sie sich verraten.«
Padillo sah sie nicht an. »Sie werden nicht schreien«, sagte er in geduldigem Ton, »weil ich Sie mit den Händen auf ein Dutzend Weisen umbringen kann, ehe Sie den Mund aufmachen. Ich kann Ihnen auch die Kehle durchschneiden. Wenn Sie Probleme machen, tue ich das.« Erst jetzt drehte er sich um und sah die beiden an. »Vielleicht war ich nicht deutlich genug. Wenn Sie sich nicht den Arsch aufreißen, um über die Mauer zu kommen, werden Sie sterben. Wenn Sie entschlossen sind, uns zu verarschen, sagen Sie es mir. Dann bringe ich Sie gleich hier um.« Seinem Ton nach hätte er ihnen anbieten können, sie mit dem Wagen zur nächsten Eckkneipe zu bringen, damit sie nicht naßgeregnet wurden.
Symmes starrte Padillo an. Er schluckte einmal, dann begannen er und Burchwood wieder zu flüstern.
Cooky schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Ich glaube nicht, daß auch nur einer von uns über die Mauer kommt«, sagte er.
»Warum nicht?« fragte Padillo.
»Weil wir uns alle stellen werden.«
Auch Padillo erhob sich, langsam und vorsichtig. »Ich glaube nicht, daß ich dich richtig verstanden habe, Cook. Vielleicht sollte ich – vielleicht war es klar genug –, aber ich verstehe nicht.«
»Du hast mich genug gereizt. Du verstehst mich genau.«
»Spuck’s schon aus«, sagte Padillo.
»Hab ich gerade getan. Wir
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