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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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Yoruba-Dialekts der Ureinwohner West-Nigerias, wo Maas sich von 1954 bis 1957 aufhielt. Er ist viel in Europa, Südamerika, Afrika, aber auch im Nahen Osten gereist. Auf seinem linken Unterarm ist eine KZ-Nummer (B-2316) eintätowiert, die aber gefälscht ist. Aus der Zeit vor 1946, als Maas in Frankfurt auftauchte, ist nichts von ihm bekannt.
    McCorkle sprach Maas an, und sie gingen in ein Café. Sie hatten ein kurzes Gespräch (21 Minuten), und Maas überreichte dem Amerikaner ein Papier, ehe er ihn verließ. Über den Inhalt des Papiers ist nichts bekannt. McCorkle kehrte in sein Hotel zurück, rief Cook Baker in Bonn an und bat ihn, 5000 Dollar in bar zu beschaffen und noch an diesem Abend nach Berlin zu bringen. Baker stimmte zu.
    NOE berichtet, daß Baker sich am Abend im Hilton anmeldete, von einem Hausapparat ein Telefongespräch führte, das nur wenige Sekunden dauerte, und danach fünf Minuten lang von einer Telefonzelle aus telefonierte. Dann setzte er sich in die Halle.
    Als Weatherby eintraf, stieg Baker zu ihm in den Fahrstuhl. Andere Gäste fuhren nicht mit. Der Fahrstuhl hielt in der sechsten und in der achten Etage. Als er zurückkam, beschlagnahmte NOE ihn, indem er sich gegenüber den wartenden Gästen als amtlicher Inspektor ausgab. Auf dem Boden des Fahrstuhls fand NOE eine Patronenhülse Kaliber .22. Eine anschließende Durchsuchung von Bakers Zimmer brachte eine Colt-Pistole Kaliber .22 zutage. Wir vermuten, daß Baker Weatherby in den Rücken geschossen hat, ihn im sechsten Stock aus dem Fahrstuhl stieß, bis zum achten weiterfuhr und zu McCorkles Zimmer ging. Blutspuren weisen darauf hin, daß Weatherby sich die Treppe bis zu McCorkles Zimmer hinaufschleppte, wo er starb.
    Um 21.21 Uhr verließen Baker und McCorkle das Hotel, mieteten einen Mercedes und fuhren zum Sektorenübergang Checkpoint Charlie, den sie um 21.45 Uhr durchquerten. Beide benutzten ihre gültigen amerikanischen Pässe. Im Ostsektor gerieten sie sofort unter die Überwachung des Agenten Bartels.
    Über dessen Tod und die erfolgreiche Verschleppung der beiden amerikanischen Überläufer durch Padillo und seine Helfer haben Sie bereits Bericht erhalten.
    Wir haben inzwischen jedoch von Max Voss erfahren, daß Padillo vor dem Versuch, über die Mauer zu gelangen, Cook Baker erschossen hat. Die Leiche ist noch nicht entdeckt worden.
    Der Fehlschlag an der Mauer beruht auf einem unseligen Zufall. Eine Zweimannpatrouille befand sich unerwartet in dem Bereich. Die Ablenkung durch die Benzinbomben funktionierte gut, und es ist bedauerlich, daß diese seit drei Jahren nicht mehr benutzte Methode nunmehr durch den Fehlschlag belastet ist. Max Voss berichtete, daß Padillo und seine Begleiter in der Werkstatt von Langemann Zuflucht fanden, wo sie für Unterkunft und Verpflegung 2000 DM-West bezahlten. Ich schlage vor, mit Langemann über diese Rechnungsstellung zu sprechen.
    Padillo und McCorkle trafen sich mit Maas in einem Ostberliner Café. Maas bot an, die Gruppe für 10000 Dollar durch einen Tunnel nach Westberlin zu bringen. Padillo und McCorkle nahmen das Angebot an. Auf dem Rückweg zu Langemanns Werkstatt waren sie gezwungen, zwei Angehörige der Volkspolizei zu töten und ihre Leichen in einen Einstiegsschacht der Kanalisation zu werfen.
    Max Voss soll Padillo und seine Begleiter kurz nach fünf Uhr heute morgen erwarten und hierherbringen. Ihre weiteren Bedürfnisse sind Ihnen aus dem mündlichen Bericht von Max Voss bekannt.
    Bemerkung: Alle unsere Wagen, die bei der Operation eingesetzt wurden, konnten sichergestellt werden. Ich habe die Buchhaltung in einem gesonderten Bericht über die entstandenen Gesamtkosten informiert.
    Ich drehte den Wasserhahn ab und ging ins Zimmer zurück. Ich legte den Bericht hin, griff nach der Whiskyflasche, öffnete sie und schenkte mir ein. Ich tat einen langen, tiefen Zug, blieb in dem kleinen, sauberen Zimmer mit dem aufgeschlagenen Bett und dem Bild einer Kaffeehausszene an der Wand stehen und wartete, bis sich der Alkohol im Magen und im ganzen Körper bis zum Gehirn ausbreitete. Ich leerte das Glas und öffnete die Schranktür. Im Schrank hing ordentlich eine Uniform Klasse A, komplett mit den Dienstgradabzeichen eines Tech-Sergeants, Infanterie-Gefechtsabzeichen und Bändern, die daraufhinwiesen, daß der Träger einige Schlachten im Pazifik mitgemacht hatte. Ich schloß die Tür wieder und ging ins Bad. Das Glas stellte ich auf den Klosettdeckel in bequemer Reichweite von der Wanne.

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