Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corum 05 - Der gefangene König

Corum 05 - Der gefangene König

Titel: Corum 05 - Der gefangene König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
suchen das Schaf, eh?«
    Und wie zur Bestätigung blökte Amergin leise.
    Corum lachte wieder. »Laß sie nur näher kommen«, sagte er. »Je näher, desto besser.«
    Der Vadhagh wußte, daß er Jhary nicht so auf die Folter spannen mußte, aber es machte ihm einfach Spaß nachdem Jhary sich sonst selbst so gerne mit Geheimnissen umgab.
    Sie ritten weiter.
    Und währenddessen kamen die Hunde des Kerenos immer näher.
    Sie sahen Craig Don schon vor sich, als die Hunde hinter ihnen auftauchten. Aber sie wußten, daß die Dämonenhunde schneller waren als die Pferde und sie leicht einholen konnten. Es gab keine Chance mehr, die sieben Steinkreise zu erreichen, bevor die Hunde heran waren.
    Corum wandte sich ihren Verfolgern zu, um nach einem Reiter mit einer Rüstung, die ständig die Farbe wechselte, Ausschau zu halten. Aber Gaynor war nicht unter den Verfolgern zu entdecken. Weiße Gesichter, rote Augen die Ghoolegh-Jäger folgten der Meute. Darin hatten sie besondere Erfahrung, denn die Fhoi Myore hatten sie eigens dazu geschaffen, bevor sie ihre Rückeroberung des Westens begannen. Prinz Gaynor wurde offenbar von seinen Herren benötigt, um den Feldzug gegen Westen zu führen. Auch wenn er sicher nicht gerne darauf verzichtete, die Jagd selbst zu beaufsichtigen. Aber das kam Corum nur recht. Der Vadhagh setzte das reichverzierte Mundstück des Horns an die Lippen und holte tief Luft.
    »Reitet nach Craig Don«, rief er den anderen zu. »Goffanon, nimm Amergin!«
    Der Schmied zog den schlaffen Körper des Hochkönigs von Co-rums Sattel und warf ihn sich mit Leichtigkeit über die breiten Schultern.
    »Aber Ihr werdet den Tod finden.«, setzte Jhary an.
    »Das werde ich kaum«, erwiderte Corum. »Nicht, wenn ich vorsichtig bin. Geht, schnell! Goffanon erklärt Euch, was es mit diesem Horn auf sich hat.«
    »Hörner!« rief Jhary aufgebracht aus. »Hörner habe ich schon lange satt. Hörner, um die Apokalypse herab zu rufen; Hörner, um Dämonen zu beschwören und jetzt Hörner zur Hundedressur! Die Götter werden mit ihren Einfallen auch immer banaler. Ihnen fehlt jede Imagination!« Und nach dieser tief schürfenden Bemerkung, schlug er seinem Pferd die Fersen in die Seiten und ritt schnell auf Craig Don zu, Goffanon in seinem Gefolge.
    Und Corum blies das Horn zum ersten Mal. Und obwohl die Hunde des Kerenos ihre roten Ohren spitzten, rannten sie weiter hinter ihrer Beute her eine große Meute von über vierzig Hunden. Die Ghooleghs, die auf bleichen Pferden ritten, blieben jedoch sofort verunsichert zurück.
    Jetzt heulten die Hunde in der heranjagenden Meute in wildem Jagdfieber, als sie Corums Witterung auffingen. Noch schneller hetzten sie über den Schnee.
    Und Corum blies das Horn zum zweiten Mal. Und diesmal trat in die gelben Augen der Hunde, die schon so nahe heran waren, so dicht an ihrer Beute, ein fragender Ausdruck. Sie schienen überrascht zu sein.
    Nun klangen auch andere Hörner auf, als die Ghoolegh in Panik ihre Hunde zurückriefen. Denn die Ghoolegh wußten, was geschah, wenn das Horn zum dritten Mal erschallte.
    Die Hunde des Kerenos waren schon so dicht bei Corum, daß er ihren stinkenden, dampfenden Atem riechen konnte.
    Und plötzlich verharrten sie im Lauf, winselten, warfen sich herum und begannen, zögernd durch das Schneetreiben zurückzutrot-ten, dorthin, wo die Ghoolegh auf sie warteten.
    Und als die Hunde des Kerenos sich alle auf dem Rückzug befanden, blies Corum das Horn zum dritten Mal.
    Er sah die Ghoolegh ihre Köpfe zurückwerfen. Er sah die Ghoo-legh aus ihren Sätteln stürzen. Und er wußte, daß sie tot waren, denn der dritte Ruf des Hornes tötet den Ghoolegh immer es war der Strafruf, mit dem Kerenos jene umbrachte, die ihm nicht gehorcht hatten.
    Die Hunde des Kerenos liefen weiter zurück in Richtung der toten Ghoolegh, denn sie gehorchten dem letzten Befehl, den sie von den Hörnern erhalten hatten. Und Corum summte leise vor sich hin, während er das Horn wieder an seinem Gürtel befestigte und fast beschwingt nach Craig Don weiterritt.
    »Vielleicht ist es ein Sakrileg, aber es scheint mir der beste Platz, ihn unterzubringen, während wir die Sache besprechen.« Jhary sah auf Amergin herab, der auf dem großen Steinaltar im inneren Säulenkreis lag.
    Es war dunkel. Ein Feuer gab jedoch genügend Licht.
    »Ich kann nicht verstehen, warum er nur die paar Blätter Gemüse und Salat, die wir ihm geben konnten, gegessen hat. Es ist, als ob sein Magen der Magen eines Schafes

Weitere Kostenlose Bücher