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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Glück war, daß es mir gelang, wieder von dort zu entkommen. Böse Druiden benutzten die Insel für ihre Zwecke, bevor die Mabden sich auf dieser Ebene ausbreiteten. Die Insel existierte schon vor dem Aufstieg der Vadhagh und der Nhadragh wenn sie sich auch damals in einer anderen Ebene befand.«
    »Wie ist sie dann hierher gekommen?« wollte Corum wissen.
    Ilbrec räusperte sich. »Beinahe könnte man sagen, durch Zufall. Aus irgendwelchen Gründen erwuchsen ihr in ihrer eigenen Ebene Gegner, die mächtig genug waren, um sie zu zerstören. Das Schicksal wollte es, daß zu dieser Zeit die Sidhi aus ihrer Ebene hierher kamen, den Mabden zu helfen. Die Bewohner von Ynys Scaith erhielten während unseres Durchganges die Gelegenheit ebenfalls, zunächst unbemerkt, in diese Ebene durchzubrechen. Indirekt sind also die Sidhi dafür verantwortlich, daß dieser Ort des Schreckens jetzt hier existiert. So konnten die Bewohner von Ynys Scaith der Rache des Volkes ihrer eigenen Ebene entfliehen, aber sie landeten hier in einer Welt, in der sie außerhalb ihrer Insel nicht überleben können. Nur mit gewissen Hilfsmittel können sie für kurze Zeit Ynys Scaith verlassen. Sie suchen nach einem Weg, in ihre eigenen Ebene zurückzukehren oder Zugang zu einer Welt zu finden, die gastlicher für sie ist. Bisher hatten sie dabei keinen Erfolg. Deshalb sah ich eine Möglichkeit, mit ihnen zu handeln. Vielleicht stellen sie sich auf unsere Seite, wenn wir ihnen Hilfe zum Verlassen dieser Ebene anbieten.«
    »Sie würden uns betrügen, welchen Pakt wir auch immer mit ihnen schließen«, warf Goffanon ein. »Das liegt so sehr in ihrem Wesen, wie es unsere Natur ist, Luft zu atmen.«
    »Wir könnten versuchen, uns gegen einen Verrat zu schützen«, gab Ilbrec zu bedenken.
    Goffanon machte eine Geste der Ungeduld. »Das könnten wir nicht. Höre mir jetzt genau zu, Ilbrec! Ich bin einmal selbst auf den Gedanken gekommen, Ynys Scaith zu besuchen. Das war damals nach der ersten Niederlage der Fhoi Myore, als wir annahmen, sie für immer von dieser Welt verbannt zu haben. Ich weiß, was die Mabden von meiner eigenen Heimat, Hy-Breasail, sagen - es sei ein von Dämonen bewohntes, verwunschenes Eiland. Daher stellte ich mir vor Ynys Scaith könnte ein ähnlicher Ort sein, der zwar Mabden den Tod brächte, wo Sidhi aber durchaus überleben könnten. Ich irrte. Was Hy-Breasail für die Mabden ist, das ist Ynys Scaith für die Sidhi. Es gehört weder zu dieser Ebene noch zu unserer eigenen. Mehr noch, seine Bewohner setzen die besonderen Eigenschaften des Eilandes gezielt ein, um alle Besucher, die nicht zu ihrer Rasse gehören, grausam zu quälen und zu vernichten.«
    »Aber dir ist die Flucht gelungen«, erinnerte Corum. »Und auch Artek überlebte mit einigen seiner Männer.«
    »In beiden Fällen handelt es sich um puren Zufall. Artek erzählte euch ja, daß er glücklicherweise über eines seiner Schiffe stolperte. Auf ähnliche Weise gelang es mir, mich ins Meer zu werfen. Als ich die Insel so verlassen hatte, konnten mir ihre Bewohner nicht mehr folgen. Ich schwamm fast einen ganzen Tag durch die See, bis ich mich auf eine kleine Felseninsel ziehen konnte, kaum mehr als eine schmale Klippe. Dort blieb ich, bis ich von einem Schiff gesichtet wurde. Ich war den Seeleuten nicht ganz geheuer, aber sie nahmen mich an Bord, und schließlich gelang es mir, nach Hy-Breasail zurückzukehren.«
    »Als wir uns zum erstenmal getroffen haben, hast du davon nichts berichtet«, sagte Corum.
    »Aus gutem Grund«, knurrte der Sidhi-Schmied. »Ich hätte auch jetzt nichts davon erwähnt, wenn Artek nicht hier erschienen wäre.«
    »Doch du hast bisher immer nur sehr allgemein von den Schrecken Ynys Scaiths gesprochen, ohne im einzelnen auf die dort drohenden Gefahren einzugehen«, forschte Ilbrec nach.
    »Das liegt daran«, erwiderte Goffanon, »daß diese Gefahren unbeschreiblich sind.« Er stand auf. »Wir werden gegen die Fhoi Myore kämpfen, ohne solche Verbündeten zu suchen wie das Volk von Ynys Scaith. Das ist der Weg, auf dem einige von uns vielleicht überleben. Der andere Weg führt uns alle ins Verderben. Ich spreche die Wahrheit.«
    »Wie du sie siehst«, konnte Corum sich nicht zurückhalten hinzuzufügen.
    Goffanons Gesicht wurde bei dieser Bemerkung hart. Er nahm seine Axt auf, warf sie sich über die Schulter und verließ ohne jedes weitere Wort das Zelt.
VII
    Alte Freundschaften scheinen plötzlich zu zerbrechen
    In der Nacht kam Amergin zu

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