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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Corums Gemächern, während Medheb unterwegs war, ihren Vater zu besuchen. Er trat ein, ohne anzuklopfen, und Corum, der durch das Fenster hinaus auf die Feuer des Heerlagers starrte, drehte sich erst um, als er Schritte hinter sich vernahm.
    Amergin streckte seine schlanken Hände aus. »Ich bitte um Entschuldigung für mein unhöfliches Eindringen, Prinz Corum, aber ich wollte Euch unter vier Augen sprechen. Mir scheint, Ihr habt irgendwie Goffanons Zorn erregt.«
    Corum nickte. »Wir hatten eine Auseinandersetzung.«
    »Über Ynys Scaith?«
    »Aye.«
    »Ihr habt überlegt, ob Ihr diesen Ort besuchen sollt?«
    »Ich muß übermorgen an der Spitze Eurer Armee reiten. Selbstverständlich kann ich nicht gleichzeitig Ynys Scaith besuchen.« Corum wies auf einen geschnitzten Stuhl. »Nehmt Platz, Erzdruide.«
    Corum setzte sich auf sein Bett, während Amergin sich auf dem Stuhl niederließ.
    »Aber Ihr würdet gehen, wenn Ihr hier keine Verantwortung hättet?« Der Hochkönig sprach langsam und sah Corum dabei genau an.
    »Ich denke, ja. Ilbrec ist für diesen Schritt.«
    »Eure Chancen, dort zu überleben, scheinen außergewöhnlich klein zu sein.«
    »Vielleicht.« Corum rieb an seiner Augenklappe. »Aber wenn wir nichts anderes als unser Überleben vor Augen hätten, dürften wir uns auf keinen Krieg gegen die Fhoi Myore einlassen.«
    »Da habt Ihr recht«, erwiderte Amergin.
    Corum versuchte herauszufinden, was hinter dem Besuch des Hochkönigs stand.
    »Es gibt viele wichtige Gründe«, sagte er, »warum ich die Mabden führen muß. Wie soll sonst die Moral hochgehalten werden, wender Marsch in die kalten Lande führt?«
    »Wahr gesprochen«, bestätigte Amergin. »Ich habe ausführlich über das Für und Wider nachgedacht, wie Ihr es ja auch getan haben werdet. Aber Ihr werdet Euch erinnern, daß ich Euch bat, Goffanon zu überreden, etwas mehr über die Natur dieser möglichen Verbündeten zu sagen?«
    »Ihr spracht heute morgen davon.«
    »Genau. Nun, seitdem habe ich weiter über diese ganze Sache meditiert und bin immer wieder zu den gleichen Schlüssen gekommen. Wir werden vor Caer Llud eine böse Niederlage erleben. Die Fhoi Myore werden uns vernichten, wenn wir keinen magischen Beistand haben. Wir benötigen übernatürliche Hilfe, Prinz Corum. Mächtigere Hilfe als ich oder die Sidhi sie beschwören könnten. Und es sieht so aus, als wäre der einzige Ort, von dem wir solche Hilfe erhalten können, Ynys Scaith. Ich erzähle Euch das alles im Vertrauen auf Eure Verschwiegenheit. Nutzlos zu wiederholen, daß unsere Krieger, mit der sicheren Überzeugung zu siegen, gegen Caer Llud ziehen müssen. Ihre Moral würde Schaden nehmen, wenn Ihr sie nicht führt, aber ich glaube, selbst unter Eurer Führung werden wir eine Niederlage erleiden. So komme ich widerstrebend zu dem Schluß, daß unsere einzige Hoffnung darin liegt, durch Euch mit den Bewohnern von Ynys Scaith einen Pakt zu schließen, mit dem wir uns ihrer Hilfe versichern.«
    »Und was ist, wenn mir das nicht gelingt.«
    »Die Sterbenden werden Euch als Verräter verfluchen, aber Euer Name wird nicht lange entehrt werden, denn bald werden keine Mabden mehr übrig sein, Euch zu hassen.«
    »Gibt es keinen anderen Weg? Was ist mit den verlorenen Schätzen der Mabden, den Sidhi-Geschenken?«
    »Was davon noch übrig ist, befindet sich in den Händen der Fhoi Myore. Der Heilende Kessel ist in Caer Llud. Ebenso der Reif der Macht. Dann gibt es nur noch einen anderen, aber wir wußten nie etwas über seine Natur, noch warum er bei den Schätzen war. Jetzt ist er verloren.«
    »Worum handelte es sich?«
    »Um einen alten Sattel aus brüchigem Leder. Wir hielten ihn iEhren wie unsere anderen Schätze, aber ich glaube, er ist durch ein Versehen zwischen sie geraten.«
    »Und Ihr könnt nicht an den Kessel und den Reif, bevor die Fhoi Myore geschlagen sind?«
    »Genau so ist es.«
    »Wißt Ihr noch irgend etwas besonderes über das Volk von Ynys Scaith?«
    »Nur, daß sie diese Ebene, wenn sie dazu in der Lage wären, sofort verlassen würden.«
    »Das habe ich auch erfahren. Aber wir sind doch sicher gar nicht mächtig genug, um ihnen bei der Erfüllung dieses Wunsches zu helfen.«
    »Wenn ich den Reif der Macht hätte«, antwortete Amergin, »wäre ich vielleicht mit mehr Wissen mächtig genug, ihnen zu einer Flucht aus dieser Ebene zu verhelfen.«
    »Goffanon glaubt, daß uns jeder Handel mit dem Volk der Schatteninsel viel kosten wird zu viel.«
    »Wenn

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