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Corum 06 - Das gelbe Streitross

Corum 06 - Das gelbe Streitross

Titel: Corum 06 - Das gelbe Streitross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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schon vorher oft umfahren, aber da sie oft von Nebel umgeben ist, und entlang ihrer Küste verborgene Riffe drohen, hatten wir zuvor niemals den Versuch unternommen, dort zu landen. Es bestand auch nie irgendeine Veranlassung dazu.«
    »Außerdem gab es Gerüchte, daß einige Schiffe in der Nähe dieser Insel verschwunden sein sollten, von denen man nie wieder etwas gehört hat«, fügte der junge Kawanh hinzu. »Es gibt abergläubische Legenden über diesen Platz. Er soll von Shefanhow bewohnt sein und anderen.«
    Der junge Krieger hielt errötend inne.
    »Wird diese Insel manchmal Ynys Scaith genannt?« wollte Ilbrec wissen, der noch immer sehr nachdenklich wirkte.
    »Ich habe diesen Namen schon gehört, aye«, bestätigte Artek. »Es ist ein alter, sehr alter Name für die Insel.«
    »Dann müßt Ihr wirklich auf der Schatteninsel gewesen sein.« Ilbrec schüttelte seinen blonden Kopf, als würde ihn diese Entdeckung beinahe belustigen. »Das Schicksal zieht an mehr Fäden, als wir ahnen, nicht wahr, Goffanon?«
    Doch Goffanon schien diese Bemerkung überhört zu haben. Corum sah aber, wie er Ilbrec später einen versteckten, warnenden Blick zuwarf.
    »Aye, und dort war es, wo wir Prinz Corum hier begegneten oder seinem Doppelgänger.«, brach es aus Kawanh heraus, der schnell wieder verstummte. »Ich bitte um Verzeihung, Prinz Corum«, sagte er. »Ich wollte nicht, daß.«
    Corum lächelte. »Vielleicht war es mein Schatten, den Ihr gesehen habt. Schließlich wird dieser Ort ja Ynys Scaith genannt die Insel der Schatten. Es scheinen jedenfalls böse Schatten zu sein.« Sein Lächeln erlosch.
    »Ich habe von Ynys Scaith gehört.« Bis zu diesem Augenblick hatte Amergin außer einer formellen Begrüßung Arteks und seiner Männer nichts gesagt. »Es ist ein Ort dunkler Zauberei, den böse Druiden mit ihrer Magie beherrschen. Ein Ort, der selbst von den Sidhi gemieden wurde.«
    Nun war es an Amergin Ilbrec und Goffanon bedeutungsvolle Blicke zuzuwerfen, und Corum vermutete, daß dem weisen Erzdruiden die Blicke zwischen den beiden Sidhi vorhin nicht entgangen waren. »Ynys Scaith, so wurde ich als Novize gelehrt, existierte schon auf dieser Welt bevor die Sidhi kamen. Es hatte gewisse gemeinsame Züge mit der Sidhi-Insel Hy-Breasail, aber ist von ihr doch in einer Beziehung grundverschieden. Während Hy-Breasail ein Land verwunschener Schönheit genannt wird, ist Ynys Scaith ein Eiland des schwärzesten Wahnsinnes.«
    »Aye«, knurrte Goffanon. »Um es genauer zu sagen, diese Insel ist für Sidhi und Mabden gleichermaßen gefährlich.«
    »Ihr seid einmal dort gewesen, Goffanon?« erkundigte sich Amergin sanft.
    Aber Goffanon hatte schon wieder seine abweisende Haltung eingenommen. »Einmal«, sagte er knapp.
    »Schwarzer Wahnsinn und rote Verzweiflung«, nahm Artek den Faden wieder auf. »Nachdem wir dort gelandet waren, mußten wir feststellen, daß wir nicht mehr zu unseren Schiffen zurückkehren konnten. Undurchdringliche Wälder versperrten uns plötzlich den Weg. Nebel hüllte uns ein. Dämonen fielen über uns her. Alle möglichen Arten mißgestalteter Bestien lauerten an unserem Weg. Sie raubten uns alle unsere Kinder. Sie töteten unsere Frauen und die meisten unserer Männer. Wir sind die einzigen Überlebenden des ganzen Volkes von Fyean. Nur der Zufall rettete uns. Wir fanden eines unserer Schiffe wieder, und machten uns sofort davon. Unser Kurs führte direkt an Eure Küste.« Artek schauderte. »Selbst wenn ich wüßte, daß meine Frau noch lebte und auf Ynys Scaith gefangen wäre, ich würde nicht dorthin zurückkehren.« Seine Hände verkrampften sich ineinander. »Ich könnte nicht.«
    »Sie ist tot«, beruhigte ihn Kawanh. Er griff nach dem Arm seines Anführers. »Ich sah, wie sie starb.«
    »Wie können wir sicher sein, daß irgend etwas von dem, was wir dort sahen wirklich war!« In Arteks Blick spiegelten sich Todesqualen.
    »Nein«, beharrte Kawanh. »Sie ist tot, Artek.«
    »Aye.« Arteks Hände lösten sich aus ihrer Verkrampfung. Er ließ die Schultern sinken. »Sie ist tot.«
    »Jetzt weißt du, warum mir deine Idee nicht gefällt«, murmelte Goffanon zu Ilbrec.
    Corum wandte seinen Blick von dem noch immer zitternden Artek von Clonghar ab. Er sah die beiden Sidhi an. »Ist diese Insel der Ort, wo Ihr hofft, Verbündete für uns zu finden, Ilbrec?«
    Ilbrec machte eine Handbewegung, als wolle er damit seine eigene Idee verscheuchen. »Ich hoffte, Corum.«
    »Nichts als das Böse selbst

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