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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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sicher kein Standard. Es sollte normalerweise leicht zugänglich sein.
    Ich stellte den Zoom meiner Augenschilde auf maximale Auflösung und Bildverbesserung und sah mich um.
    Das Tor des Depots war geöffnet. Ich untersuchte es mit den Anzugsensoren. Dann sah ich es. Das Schutzfeld war noch aktiv. Ein Triumphgefühl durchflutete mich. Sie hatten das Depot zwar öffnen können, die Schutzeinrichtungen waren aber noch intakt. Das bedeutete, dass kein Gegenstand aus dem Depot entfernt worden sein konnte.
    Eine Vielzahl von Maschinen stand auf dem umgebenden Gelände herum. Einige waren in Bewegung. In unmittelbarer Nähe des Depots befand sich ein Lager aus Containern und Zelten. Etwa vierzig bis fünfzig Individuen identifizierte ich als Wärmepunkte. Das war nicht viel.
    »Dawn«, Abdallah klang rau in meinen Ohren, »hier befindet sich ein kleiner Raumhafen. Am Rande des Sees. Ich zähle 15 größere Transportschiffe und sieben rotorgetriebene Einheiten, davon vier Schwere. Nur für den niedrigen Atmosphärenflug geeignet, rückständige Technologie, soll ich sie zerstören?«
    Erleichterung erfasste mich. Das Schicksal meinte es gut mit mir. »Nein, wir sehen uns nur um. Kein Aufsehen. Markiere sie.«
    Damit hatte ich die ersten drei Aufgaben bereits erledigt. Der Planet war isoliert, das Schiff konnte nicht mehr entdeckt werden und das Depot war noch nicht geplündert worden. Ich atmete durch.
    »Die Wachen, die ich sehe, sind ungepanzert und nur leicht bewaffnet.« Lumidors Stimme klang entspannt. »Reine Projektilwaffen, geringe Beschleunigung, meine Sensoren zeigen keine Energiereservoirs an. Mit eingeschaltetem Trägheitsschild sind wir für sie unverwundbar, wohingegen unsere IXUS und der Disruptor verheerend für sie wären.« Seine Enttäuschung darüber, nicht auf ernstzunehmende Gegner zu treffen, war nicht zu überhören.
    »Ich werde mich im Depot umsehen, erster Liebhaber. Im Kommunikationsraum muss es die Hinweise geben, die wir suchen. Behalte den Eingang im Auge.«
    »Soll ich nicht lieber mitkommen? Meine Sensoren melden eine aktive Wachdrohne im Inneren des Depots.«
    Die hatte ich auch schon entdeckt. »Ich sehe mir das an. Wenn ich Verstärkung brauche, melde ich mich.«
    Die Position des Senders markierte einen Punkt direkt vor der Rampe, die hinab zum Eingang des Depots führte. Beim Näherkommen erkannte ich einen großen spitzen Felsen, der von einem hohen Metallzaun eingefasst wurde. Ich ging auf zehn Meter Flughöhe und aktivierte die Exor-Mimikry.
    Vier große Fahrzeuge blockierten das obere Ende des Zugangs. Ich setzte leicht wie eine Feder in der Grube auf, so dass der spitze Felsen zwischen den Fahrzeugen und mir lag.
    Mein Exor entriegelte sich und das Visier fuhr nach oben.
    Ich schnupperte an der neuen Atmosphäre. Sie war hervorragend. Die Luft schmeckte angenehm warm und würzig, mit der richtigen Luftfeuchtigkeit. Es regnete immer noch. Das Prasseln der Tropfen in den Pfützen und auf den Felsen war das einzige Geräusch. Ein paar Tropfen fanden den Weg in mein Gesicht. Genau das Richtige nach ein paar Tagen künstlicher Luft auf dem Schiff.
    Die Anzugkontrollen lieferten mir die Daten zur Schwerkraft auf diesem Planeten. Ideal. Etwas geringer als auf Ankatarh, aber nicht so schlimm, dass es meine Muskeln schwächen würde. Ich akzeptierte den vom Anzug vorgeschlagenen Wert, der die Kraftverstärker so einstellte, dass ich etwas mehr Gewicht tragen musste, um die geringere Schwerkraft auszugleichen.
    Sie hatten wirklich mächtig geschuftet.
    Der Zugang zum Depot war weiträumig freigelegt. Er befand sich ein gutes Stück unter dem Oberflächenniveau und es war eine Menge Erde und Felsen bewegt worden, um an ihn ranzukommen – nicht genug. Die Öffnung des Depoteingangs und die Entfaltung des Schutzdaches hatte einen hohen Erd- und Felswall hinter dem Eingang aufgeworfen.
    Das Tor zum Depot war geöffnet. Die Rampe war unversehrt. Wie hatten sie das Depot finden können? Und öffnen? Ich ging an die Umzäunung des spitzen Steins heran – und erstarrte.
    Unter einem längeren, zweispaltig in den Stein eingravierten Text, den ich nicht lesen konnte, erkannte ich zwei Zeilen Schrift im Standardformat der Gilde.
    Gründung Coruum 26.926/7/14
    Extraktion Coruum 29.225/4/33
    Das war vor 1.172 Jahren gewesen, Gildenstandard.
    Ich stand auf einem verloren gegangenen und jetzt wiederentdeckten Farmplaneten! Einer, über den es keinerlei Aufzeichnungen gab, einmal unterstellt, der

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