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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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verstümmelte Eintrag im Archiv hatte nichts mit diesem Planeten zu tun.
    Folgte ich andererseits der Logik Ten O’Shadiifs, wäre jedoch durch die Übereinstimmung der Sektoren-Koordinaten des aufgefangenen Signals und der – aus meinem im Archiv gefundenen Eintrag – entschlüsselten Zusatzinformation eine Verbindung hergestellt.
    Von hier war die Meldung gekommen, welche die unsichtbare Flotte aufgefangen hatte und deren Existenz ich wahrscheinlich mein Leben zu verdanken hatte, da sie Ten O’Shadiifs einen Vorwand lieferte, mich nicht sofort umzubringen.
    Die Keimkultur hatte fast 2.300 Jahre hier gelebt und sich entwickelt. Abgeschieden und anonym. Unentdeckt selbst vom Extraktionscorps, dessen Aufgabe es eigentlich war, darüber Bescheid zu wissen.
    Langsam begann ich Ten O’Shadiifs Aufregung über die Meldung zu verstehen.
    Ich begann, um die Steinsäule herumzulaufen. War das der Sender?
    Der Regen hatte zugenommen. Mein Glück. Es waren keine Exemplare zu sehen, die über mich stolpern konnten, oder denen die optische Anomalie, welche durch die Exor-Mimikry im Regen ausgelöst wurde, auffallen konnte.
    Ein eindringliches Piepen ertönte in meinen Ohren und die Anzug-Automatik ließ mich einen Sprung mit einer Rolle rückwärts ausführen. Die Sensoren meines Anzugs hatten das Schutzfeld der Steinsäule registriert, kurz bevor ich hineinlaufen konnte.
    Die Antigravs konnten nicht verhindern, dass ich bei der Landung tiefe Stiefelabdrucke im aufgeweichten Boden hinterließ. Sie füllten sich bereits mit Wasser. Ziit!
    Ein Schutzfeld für den Sender in der Steinsäule?
    »Was ist los, Ashia?« Lumidors Stimme klang unruhig. Das war gut so, ich lächelte. Er sollte sich Sorgen um mich machen. »Nichts, Schatz, ich wollte nur deine Aufmerksamkeit testen.« Er grunzte.
    Ich vergrößerte meinen Abstand zur Steinsäule und hielt mich außerhalb der von den Sensoren auf mein Visier übertragenen Begrenzungslinie des Schutzfeldes. Die Linie beschrieb eine langgezogene Ellipse, in der die Säule die Position eines der beiden Brennpunkte einnahm. Der Beginn der Rampe hinunter zur Toröffnung des Depots befand sich im anderen Brennpunkt. Da kam ich nicht heran, ohne den Anzug auszuziehen, und das hatte ich im Moment wirklich nicht vor.
    Die Exemplare hier würden das Schutzfeld und den Sender wahrscheinlich noch nicht bemerkt haben. Das Feld war passiv und diente zur Abwehr anderer Felder.
    Ich ging in größerem Abstand um die Säule herum und näherte mich den vier Fahrzeugen. Sie waren bewaffnet, mit schweren Kanonen und leichten Projektilwaffen. Entfernt erinnerten sie an die Repulsionseinheiten, die ich auf Xee im Einsatz gehabt hatte. Ich sah sie mir mit den Anzugsensoren an.
    Zu schwer, zu unbeweglich, keine abgeschirmte Elektronik. Sehr leicht auszuschalten, trotzdem würde ich einen Volltreffer der Hauptkanone vermeiden wollen. Ich markierte sie als Ziele für die Kampfdrohnen, sollten wir sie benötigen.
    Unter dem Schutzdach des Depots war die Rampe hinunter zum Eingang taghell erleuchtet und leer. Das war ein Problem für mich. Die Exor-Mimikry passte zwar die Farbe und Struktur des Anzuges dem jeweiligen Hintergrund an, jedoch erzeugte sie kein Licht. Mein Schatten würde jemanden auffallen, der zu genau die Stelle betrachtete, an der ich mich gerade befand.
    Ich wechselte in den Flugmodus und bewegte mich in zwei Metern Höhe zügig die Rampe hinunter. Vor dem Schutzfeld des Tores stoppte mich die Automatik meines Anzugs erneut mit einem schrillen Warnton. Mein Visier flackerte rot.
    Huhh! Dieses Schutzfeld war kein Standard für ein Depot. Meine Anzugskalen deuteten auf eine extrem hohe Ladung des Feldes hin.
    »Das hätte mich um ein Haar geröstet.«
    Lumidor lachte. »Du bist kross genug, Ashia, lass es sein.«
    Ich sprang in den Schatten der hohen Wände und sah auf den Umgebungsscanner. Die Exemplare in den Fahrzeugen hatten sich nicht bewegt – gut.
    Das Feld flimmerte vor mir. Die Wachdrohne hatte mich bereits bemerkt. Sie wartete auf der anderen Seite des Eingangs. Es war ein uraltes Modell. Sobald ich das Feld überwunden hatte, könnte ich sie deaktivieren.
    »Sabbim?« Ich brauchte Kontakt zum Schiff.
    »Dawn?« Er meldete sich von der Brücke der Ashantie.
    »Ich brauche eine Analyse dieses Schutzfeldes hier. Ich kann nicht auf seine Kontrollen Zugreifen.« Er nutzte meine Anzugsensoren, um weitere Daten über das Feld zu erhalten. Nach ein paar Sekunden veränderten sich die

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