Coruum Vol. 2
deuteten auf mich als er antwortete: »Es ist zu spät dafür, Dawn. Ich habe Euch deutlich gesagt, was Euch und mir bevorsteht, wenn ihr startet. Ich kann Euch nicht mehr helfen.« Sein Blick bohrte sich in meinen.
Er musste sehr wichtig sein. Er strahlte Autorität aus, auch wenn es sicher keine militärische war. Ich war mir sicher, dass Ten O’Shadiif ihn als Pfand für meine Loyalität akzeptieren würde – sollte ich in der Lage sein, uns hier weg und zu ihm hin zu bringen.
Ich drehte mich wieder nach vorn. Das kleine Navigationsholodisplay war leer. »Was soll das?« fragte ich Lumidor, »da müssen doch wenigstens eine Handvoll Schiffe zu sehen sein?«
Er nickte gereizt. »Alle Sensoren laufen über Filter, Ashia. Wir sehen nur, was wir sehen sollen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war, den Crownie zurückzulassen.«
»War es – glaub mir!«, erwiderte ich nachdenklich, nicht mehr so ganz überzeugt. »Ruf die Sebba, Erster, ruf Ambre El’Sadooni!«
Galaktischer Spalt, Ruthpark
30397/1/11 SGC
09. Oktober 2014
Ambre El’Sadooni
Die Sturmboote traten in enger Formation in die äußeren Ausläufer der Atmosphäre von Ruthpark ein. Ambre El’Sadooni stand in seinem Kampfanzug auf der Kommunikationsempore eines der drei Boote, magnetisch verriegelt und leicht erhoben über den beiden seitlich angebrachten Landemodulen, in denen die Soldaten seines Crops auf das Signal zum Angriff warteten. Durch sein hochgefahrenes Heimvisier betrachtete er den markierten Zielpunkt auf der Anzeige des Navigationsholodisplays des Sturmbootes. Die Planetenoberfläche kam rasch näher.
Vierundzwanzig Objekte hatten die Exemplare aus dem Extraktionsdepot abtransportiert. Dreizehn hatten seine Crops auf dem kleinen Raumhafen in der Nähe des Depots zerstört, sieben hatten sich an Bord von primitiven Fluggeräten befunden, die zuvor dem Gammastrahlenimpuls nicht standhalten konnten und abgestürzt waren. Genugtuung erfüllte ihn bei dem Gedanken, dass die Königreiche seinen Auftrag etwas erleichtert hatten – ungewollt natürlich . Seine Truppen hatten später nur noch die sichtbaren Reste am Boden zerstören müssen. Blieben vier Objekte, die das isolierte Lager erreicht hatten, das wohl auch das Ziel für die übrigen gewesen war – unter ihnen die Wachdrohne.
Im Geiste hakte der Kommandeur der Z-Zemothy-Truppen das Erreichte ab. Wenn er hier unten fertig war, lagen nur noch zwei Aufgaben vor ihm. Er würde das Extraktionsdepot ausradieren, nachdem die seismischen Bomben nur halbe Arbeit geleistet hatten – und er würde die direkte Order von Ten O’Shadiif ausführen und diese inkompetente Hure von Corps-Offizierin endgültig beseitigen.
Aus dem Augenwinkel registrierte er den Start einer Aufklärungsdrohne von Bord des zweiten Sturmbootes, die sich mit steil ansteigender Beschleunigungskurve der Zielmarkierung näherte. Ihr Zwitschern auf dem Kommunikationskanal blendete er aus. Für die vor ihm liegende Aufgabe hatte er seine drei besten Crops ausgesucht, die auch vorher das Organisationsschiff im Handstreich übernommen und damit die Aktionen der Königreiche in diesem System vorerst gestoppt hatten. Als die Übertragungsinformationen der Drohne in das Navigationsholodisplay integriert wurden, erkannte er die gelb-grauen Wolken eines dichten Sandsturms, der über der Landezone tobte.
Ein Schmerz durchzuckte seine Augäpfel. El’Sadooni verzog leicht das Gesicht. Die neuen Augenschilde waren noch nicht ganz ausgeheilt. »Landsucher!«, sprach er in sein Heimmikrofon.
»Toreki?« Ben Es’Kalam meldete sich von Bord der Sebba, dem Flagschiff der Unsichtbaren Flotte im Ruthpark System.
»Haltet die Boote außerhalb des Sturms. Wir steigen in fünfzehn Kilometern Höhe aus!«
»Verstanden, Toreki. – Ich habe noch eine Nachricht von Kapitän Aw’Sellin.«
Ambre El’Sadooni kniff die Augen kurz zusammen und öffnete sie danach weit. Weitere Schmerzen durchzuckten seine Augäpfel. Er verfluchte den Medibot, der da beim Verschweißen der Nervenhüllen unsauber gearbeitet hatte. »Was gibt es?«, fragte er ungnädig.
»Toreki«, das feiste Gesicht des Kapitäns rückte ins Bild. Zwei ellipsenförmige Edelsteinperlen flankierten die dicken Wangen, gehalten von einem filigranen Goldgeflecht, das kunstvoll mit seinen schwarzen Barthaaren verwoben war. »Wir haben die Triebwerkssignaturen eines größeren Organisations-Verbandes aufgefangen. Er nähert sich von der anderen Seite der
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