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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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offenbar verfügte er noch nicht über alle Informationen für die Wahl eines geeigneten Landeplatzes.
    »Sonnenaufgang in zehn Sekunden«, hörte ich die Warnung der Feuerleit-KI für die Aktivierung des Linsensystems. Das war deutlich schneller erfolgt als erwartet. Die Od’Fer hatten den Fehler gemacht, sich nur auf den Sole-Sourcer zu konzentrieren – doch der würde in wenigen Augenblicken nicht mehr ihr primäres Problem sein.
    Die Einheiten meines Landungsträgers waren weiträumig aus dem Kurs des Sonnenstrahls geleitet worden. Als er in zehntausend Kilometern Entfernung in Richtung auf die verleibenden Kampfstationen des Archenkomplexes vorbeizurauschen begann, wusste ich, dass wir die Raumschlacht gewonnen hatten.
     
    *
     
    Der Archenkomplex auf Xee III stellte sich vollständig anders dar als die der bisherigen. Die kugelförmige Arche war nicht unter Kilometern von Gestein in der Tiefe versteckt sondern befand sich an der Oberfläche des Planeten im Zentrum einer großzügigen, an einem Ozean gelegenen Metropole, die von ihren Ausmaßen her auf Restront über vier bis fünf Millionen Einwohner verfügt hätte.
    Sie hatte sich hinaufbewegt. Die geologischen Informationen zeigten klar den verschütteten, neunzehn Kilometer tiefen Tunnel unter ihr, der einen Anschluss an ein vulkanisches Schachtsystem besaß, der bereits vor längerer Zeit ausgekühlt war. Diese Arche hatte einen Durchmesser von einem guten Kilometer und war damit deutlich größer als die bisherigen. Außerdem handelte es sich bei ihr laut Syncc Marwiin um eine Arche des Zweiten Imperiums und damit um eine wesentlich jüngere und modernere als die anderen beiden. Ihre matte Kugeloberfläche ragte zweihundert Meter über das umgebende Erdreich hinaus, das nach den bisherigen Treffern des Linsensystems zu einer Hälfte aus verbrannter Vegetation und zu einer Hälfte aus kochendem Wasser des nahen Ozeans bestand. Die Bilder meines Visiers waren digital aufbereitet, echte Bilder gab es in den kilometerhohen Wolken grauschwarzen Wasserdampfs nicht.
    »Das Linsensystem soll den Beschuss der Zwei-Kilometer-Zone einstellen«, befahl ich und wusste, dass der Strahl erst in neun Minuten abreißen würde, wenn die letzten, in diesem Moment aus Richtung der Systemsonne auf die Reise geschickten Quantenpakete hier eingetroffen waren.
    Die Od’Fer ignorierten uns fast völlig. Unter geringsten Verlusten drangen die Verbände des Landungsträgers bis zur Umlaufbahn von Xee III/A vor, starteten die Einheiten der Bodenkontrolle und begannen mit der Invasion.
    »Hier unten sind massive Störstrahlungsfelder. Möglicherweise eine Folge der hohen Ladungsdichte innerhalb der Arche. Bis jetzt fast kein Widerstand durch Od’Fer«, meldete sich Ashia zeitgleich zu den im Navigationsholodisplay eintreffenden Meldungen der Expeditionsdrohnen. »Der Eingang ist versiegelt, sollen wir ihn aufbrechen?«
    »Nein, wir haben die Codes«, sagte ich energisch. »Die Archen-KI soll ihre Abwehrmaßnahmen nicht aktivieren.«
    »KI, sende die Zugangsdaten, die Syncc Marwiin für diese Arche überspielt hat«, befahl ich.
    Nach einer knappen Minute zeigten die Aufnahmen der Drohnen, dass die Codes richtig gewesen waren. Im Zenit der sichtbaren Kugeloberfläche begann ein großer Krater einzusacken, als rinne Sand durch eine Fuge unter den Fußboden.
    Ich verließ den Träger zusammen mit meiner Garde. Das Schiff zog sich in den Schutz des Schildverbands zurück, wo bereits die Konnega mit den anderen Verbänden wartete. Mein Hauptdisplay übertrug mir das schlechter werdende Bild von Ashias Sensorenphalanx, während sie mit ihrem Rodonn auf eine kreisrunde Öffnung im Zentrum des mittlerweile auf einen Durchmesser von fünfzig Metern angewachsenen Kraters zusteuerte.
    Störschleier begannen durch mein Visier zu wandern. Statisches Rauschen zerhackte eine Nachricht, die seltsamerweise auch von der Anzug-KI nicht wiederhergestellt werden konnte.
    »Siir?« Ein Certeer meiner Garde wies mich auf eine Strahlungsanomalie hin, der ich bisher auf einem Nebendisplay keine Beachtung geschenkt hatte.
    Wir passierten die glühenden und abstürzenden Reste einer Planetenorbitalstation, welche wohl die letzte Verteidigungslinie der Kirche oberhalb der Oberfläche dargestellt hatte. Meine Anzug-KI lokalisierte die Strahlungsquelle in Form einer unbekannten Aufklärungsdrohne an einer Stelle unterhalb dieses Wracks, von der aus sie unsere Anzüge anvisierte.
    Ein Zerstörer- und ein

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