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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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mit der Verständigung haben. Das Standard-Proc, das Ihr beherrscht, liebe Freundin, hat ebenso hier seine Wurzeln.«
    Weitere Fragen sprach Sinistra nicht aus. Der Ausblick aus der Luft raubte ihr jegliche Worte.
    Sie flogen die Küstenlinie in südwestlicher Richtung an endlosen, hell leuchtenden Sandstränden entlang. Das Antigrav-Schiff folgte in einhundert Metern Höhe dem rasant ansteigenden Bodenniveau. Der schmale Uferstreifen entfernte sich zusehends, durch eine aus dem Meer anwachsende Steilküste wie abgeschnitten.
    Das winzige Schiff flog über deren letzte Abbruchkante hinweg, welche die sonst makellose Uferlinie wie ein riesiger Schnitt in eine weite Bay unter ihnen öffnete. Kilometerhoch über einer dunklen, noch im Schatten liegenden Wasserfläche, die von feinen, hellen Schaumkronen verziert war, glitten sie wie an einem unsichtbaren Seil über eine gigantische Schlucht, verloren in einer weiten Rechtskurve weiter an Höhe und tauchten in den Schatten der jetzt hinter ihnen liegenden Steilküste ein. Die Konnega , eine wenige Kilometer vor ihnen liegende Halbinsel, erwachte funkelnd in den ersten Sonnenstrahlen, während sie vom gegenüberliegenden Steilufer durch leichte Seenebelschwaden hindurch von unzähligen Lichtreflexen überschüttet wurden.
    Ihre Flugbahn führte sie dicht an die Halbinsel heran, in deren der Bay zugewandtem Teil ein großes Gebäude, welches von einer beeindruckenden, kunstvoll verzierten Kuppel gekrönt wurde, goldfarben schimmerte. Nach exakt fünf Minuten näherte sich ihr Antigrav-Schiff zur Landung einem Hafen, in dem die junge Frau echte Schiffe erkannte.
    In diesem Moment froh darüber, nur zum Hinterherlaufen verurteilt worden zu sein, versuchte sie alle Eindrücke in sich aufzunehmen und dabei den Anschluss an den Kulturbeauftragten vor ihr nicht zu verlieren, der sie zielsicher von der Landeplattform der filigranen Anlegerkonstruktion hinunter, am Rande enger Gassen entlang und vorbei an Scharen morgendlicher Besucher führte, die nur für den Marktbesuch zu so früher Stunde auf den Beinen waren.
    Marwiin steuerte auf ein am Ufer liegendes, elegant in die ansteigende Landschaft eingefügtes Anwesen zu.
    »Ist das hier das Universitätsgelände, Siir?« Sinistra sah skeptisch auf den selbstbewusst Wohlstand ausstrahlenden Komplex.
    »Nein, liebe Freundin, das ist es nicht«, antwortete Marwiin und drehte sich während des Gehens zu ihr.
    »Vor unserem Besuch dort werden wir frühstücken. Außerdem muss ich hier noch etwas in Erfahrung bringen – und jetzt erinnert Euch an das, was ich Euch vorhin gesagt habe!« Seine stechenden Augen genügten ihr als Hinweis.
    Sinistra verstummte und zuckte unwillkürlich zusammen, als sie den gepanzerten Soldaten der Unsichtbaren Flotte bemerkte, der mit hochgefahrenem Visier regungslos neben dem Eingang des nun vor ihnen liegenden Gebäudes stand. Fröstelnd erinnerte sie sich an die kurzen Augenblicke in dem Cenote, als sie verletzt dort unten lag und sich ein solcher Anzug über sie gebeugt hatte.
    Kommentarlos und ohne den Offizier eines Blickes zu würdigen, betrat Marwiin das Gilden-Trading-Center und Sinistra hatte keine Wahl, als ihm hinein zu folgen.
    Gebannt blieb die junge Frau im Inneren stehen. Sie hatten das GTC durch einen Nebeneingang betreten und befanden sich in einem großzügig gestalteten Empfangsbereich, der durch eine mehrere Meter hohe, aus unterschiedlichen Edelsteinen und Hölzern gefertigte Skulptur dominiert wurde, welche das Emblem der Gilde darstellte.
    Sinistra betrachtete fasziniert die aus vier Pyramiden zusammengesetzte Form und erkannte sie sofort als eine der drei Hieroglyphen auf der Stele in Coruum wieder. Die beiden wie Strahlen an der Spitze des Vulkans angeordneten Pyramiden leuchteten im Licht verborgener Quellen und rotierten langsam schwerelos über ihren Köpfen, vergleichbar dem Doppellichtkegel eines überdimensionierten Leuchtturms.
    Syncc Marwiin registrierte zufrieden, wie seine Begleiterin ihr eigenes Bild der neuen Gesellschaft vervollständigte. Zu dieser frühen Tageszeit herrschte nahezu kein Betrieb. Mit Ausnahme von mehreren Schiffern und einem Offizier befand sich niemand in ihrer Umgebung.
    »Ich wünsche ein Gespräch mit dem lokalen Repräsentantin der Gilde, Toreki«, sagte er zu dem Korvettenkapitän, der hinter einer schwebenden Steinplatte stand und für Besucher zuständig zu sein schien.
    Der Offizier in dunkelblauer Gildenuniform musterte den Mann mit den

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