Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
Vom Netzwerk:
Lichtgeschwindigkeit darstellt und dadurch die Wellendichten analog den dunklen Materiezentren, welche sozusagen die Banden der Potentiallinien darstellen, neu im Raum verteilt.«
    Beide Händlerinnen nickten kommentarlos. Das war Basiswissen.
    »Wir können demnach mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Potentiale unseres heutigen Katalogs nichts mehr mit dem der Verbindungen zur Zeit des Ersten oder Zweiten Imperiums der Sole-Sourcer gemein haben.« Marwiin bediente ein zweites Display, das ihm bei den Darstellungen des größeren half. Der Potentialkatalog wurde durch unterschiedliche Felder farbiger, dreidimensionaler Fächer abgelöst, die verschiedentlich aufblitzten, um unterschiedliche Achsen gespiegelt wurden und wieder verschwanden.
    »Das hier ist der entsprechende Katalog der Thieraportverbindungen«, er bemerkte die gebannten Blicke beider Frauen, die hier zum ersten Mal eines der größten technologischen Geheimnisse der Organisation präsentiert bekamen.
    »Multidimensional«, Ker Es’Maram kniff die Lippen zusammen, »wie geht so etwas?«
    Marwiin nickte ihr zu. »Elfdimensional, um genau zu sein, zehn räumliche und eine Zeit-Dimension, wobei nur jeweils drei der räumlichen Dimensionen entfaltet vorliegen, die anderen stellen in sich zusammengerollte Jengi-Dimensionen dar. Um es kurz zu sagen, Händlerin, die Pretaia weiß es nicht. Wir kopieren im Kern der Thieraports lediglich die Technologie des Tektor-Artefakts – und wir forschen seit mehr als zehntausend Jahren – aber es funktioniert. Und es ist unabhängig von den Potentialen!«
    »Das heißt, der kommunikative Kontakt zu den Sole-Sourcern ist möglich -«, begann die lokale Repräsentantin, »sie müssten nur den ganzen Weg durch den Normalraum fliegen, wenn sie uns erreichen wollten.«
    » Sie können uns nicht mehr erreichen, Händlerin «, Marwiin sah sie fest an, »weder so noch durch beliebige Potentialunterschiede. Die letzte Katastrophe hat sie in eine andere Dimension versetzt, sie befinden sich in einem Blasenuniversum, gefangen in einem lokalen Minimum der umgebenden Potentiale – sozusagen auf dem Boden einer trichterförmigen Flasche!«
    Karbedi mas Boroudy setzte sich elegant auf einen Tisch nahe der Wand, ihr Blick wirkte entrückt. Marwiin wartete einen Moment, bis sie ihn langsam wieder ansah.
    »Die Sole-Sourcer haben mehrfach versucht, uns zu erreichen«, fuhr er fort, »sie haben keinen Aufwand gescheut – aber sie haben es in der ganzen Zeit seit Giyame Metcalfe nur ein einziges Mal geschafft – und das war zur Zeit von Harkcrow Treerose.« Das Bild des Königs erschien im Holodisplay neben den Gesichtern von Bengsten Treerose, einer Kirchenoberen und eines Zentrums-Offiziers.
    »Bengsten Treerose erhielt als Troyian der Königreiche gemeinsam mit Laure der Siebenunddreißigsten, Benedictine und Troyian der Nebelwelten, sowie Abedi O’Sesan, Cektronn von Z-Zemothy und Troyian des Zentrums, den Auftrag, eine Keimkultur auf Ruthpark anzulegen. Die Sole-Sourcer gaben vor, den Menschen des Roten Nebels helfen zu wollen, die nächste Potentialkatastrophe zu vermeiden. Dazu würden sie diese besonders entwickelte Kultur in der Technologie unterweisen, die dazu notwendig sein würde. Sie gaben übrigens in diesem Moment die Position ihres Heimatplaneten zum ersten Mal preis!«
    » Halt! « Ker Es’Maram hob eine Hand. »Wer kam dieses eine Mal von den Sole-Sourcern in den Roten Nebel, Syncc?«
    Marwiin bediente das Hilfsdisplay. Ein mumifiziertes Skelett auf einem Steinquader erschien im Holodisplay. »Der Adjutant Harkcrows, Oldo Merceer, gelangte durch das einzige jemals funktionierende Dimensionstor in den Roten Nebel. Niemand erfuhr, welchen Aufwand es für die Sole-Sourcer bedeutet hatte, diesen Transfer zu arrangieren. Oldo Merceer sprach nie darüber. Da sie es nie wiederholten, muss der Aufwand gewaltig gewesen sein.«
    »Diese Kultur sind die Coruumer, deren Extraktionsdepotöffnung uns die größte politische Krise der letzten tausend Jahre beschert hat?« Die Erste Händlerin stellte fest, das war keine Frage.
    Marwiin nickte. Mit der linken Hand deutete er auf Sinistra, die sich auf einen Sessel gekniet hatte, die Arme auf der Lehne, und aufmerksam dem Gespräch folgte. »Meine liebe Freundin war maßgeblich an der Entdeckung beteiligt.«
    Sinistra errötete leicht, als die beiden Händlerinnen sie anstarrten.
    »Das war, wie gesagt, der vordergründige Plan. In Wirklichkeit verfolgten

Weitere Kostenlose Bücher