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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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zeigte deutlich, dass wir zwar aus dem Xee-System entkommen waren – aber zumindest einen Teil der Probleme mitgenommen hatten.
    »Die Fregatten melden schwere Schäden an unserer Außenhaut, Kapitän, da bohrt sich etwas in uns hinein – die Schiffs-KI schaltet den Hauptantrieb an!« Der Landsucher steuerte die Esteer mit dem Schub der Positionstriebwerke weg von den beiden Fregatten.
    Ich konnte im Heimvisier deutlich sehen, wie sich die abgesprengten Wasserstofftanks schnell von uns und voneinander entfernten. Mehrere Eindringlinge befanden sich innerhalb des Rumpfes der Esteer , wahrscheinlich autarke Kampfdrohnen, die sich knapp vor dem Sprung innerhalb des Schutzfeldes in Sicherheit gebracht hatten und nun das Schiff von innen heraus auseinandernahmen.
    »Unbekannte Technologie, Ashia.« Lumidor verfolgte eine der Drohnen auf ihrem zerstörerischen Weg durch die sterbende Esteer , zeichnete alle Daten auf, der er mit den Anzugsensoren bekam. »Sehr effektiv und sehr schlau. Die verschwenden keine Zeit mit unwichtigen Komponenten, lassen sich nicht ablenken. Das Schiff können wir vergessen.«
    Ich sah, wie er die Koordinaten der Drohne ins Feuerleitsystem seines Exors einspeiste. Die Wirkung der Ixus war messbar – lenkte die Aufmerksamkeit der Drohne jedoch nur auf Lumidor.
    »Meine Schilde sind auf zehn Prozent nach einem einzigen Streifschuss – ich denke, die Retro-Tropfen-Anzüge halten mehr aus! «, schrie er in empörtem Ton, nachdem eine doppelte Salve des Disruptors aus seinem Delta-Gleitschild der Drohne ein Ende gemacht hatte. »Vier Stück davon haben diesen Kreuzer auseinandergenommen, Ziit, Ashia – das ist ein echtes Problem! «
    Ich schaltete mir eine Übersicht des Schiffes auf das Hauptdisplay meines Visiers. Noch immer waren zwei der Angriffsdrohnen in der Esteer unterwegs – aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit nur schwer zu stellen.
    »Dawn, verlasst das Schiff und fliegt auf Eure Position«, hörte ich den Befehl von Om’Lees. »Wir müssen verhindern, dass auch nur eines dieser Dinger die beiden Fregatten erreicht.«
    Diese Nachricht kam gerade rechtzeitig. Die erste Drohne hatte bereits entschieden, dass sie mit diesem Schiff fertig war, und sich aus dem Wrack heraus gekämpft. Im freien Raum gab es für sie keine Deckung, die übergeordnete Feuerleit-KI der näheren Fregatte ließ sie in einem konzentrierten Beschuss aller Exor-Anzüge verdampfen. Die verbleibende Drohne lernte daraus sehr schnell und floh in die entgegengesetzte Richtung, um sich in einem weiten Bogen auf die Schilde der zweiten Fregatte zu stürzen.
    »Kommen wir mit einem einzigen Schiff zurück, Kapitän?«, fragte ich Om’Lees auf dem geschlossenen Kanal, während meine Antigravs nach massereichen Objekten suchten, um sich davon abzudrücken.
    »Wie meint Ihr das, Dawn? – Ja, so gerade«, gab er sich selbst die Antwort.
    »Dann lasst die Drohne weiter machen«, riet ich ihm. »Wir benötigen Daten!«
    »Seid Ihr wahnsinnig? Wir müssen sie zerstören!«
    » Wir benötigen Daten, Kapitän – diese Dinger haben wir heute nicht zum letzten Mal gesehen!«
    »Senn! Die Drohne kann sich durch die Schilde kämpfen. Sobald sie den Rumpf erreicht, zerstörst du sie!«
    Die Augen des Kapitäns auf meinem Visier waren angestrengt, sein Gesichtsausdruck ärgerlich. »Das muss reichen! Ich denke, es wird schwer genug, der Ersten Händlerin das zu erklären!«
    Mein Visier übertrug die Welle kleinerer Implosionen aus dem Inneren der Esteer , als die Schiffs-KI die Selbstzerstörung der verbliebenen wichtigen Komponenten initiierte, sich eingeschlossen, und ein weiteres Wrack den Weiten des Raumes hinzugefügt wurde.
     
    *
     
    Es gab keine Pause. Nur wenige Minuten nach der Zerstörung der letzten Drohne kamen zwei unserer aufgerüsteten Rumbler durch den Sprungpunkt, mit einer Wolke weiterer Drohnen im Schlepp, und erwischten uns in einer exponierten Lage.
    Die meisten Besatzungsmitglieder der Esteer befanden sich noch im Raum oder gerade im Dockbereich der zweiten Fregatte, welche zusammen mit dem Schwesterschiff bereits Kurs auf das zweihundert Millionen Kilometer entfernte Potentialende des nächsten Sprungpunktes des Transfersystems genommen hatte.
    »In Deckung hinter den Schiffen!«, hörte ich Lumidor auf dem offenen Kanal. »Selbstzerstörung der Rumbler in fünf Sekunden!«
    » Das ist zu nah! «, brüllte Om’Lees – aber es war bereits zu spät.
    »Andocken, Ashia!«, sagte Lumidor und verriegelte

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