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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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mit seinem Vorgänger nach der Amtsübergabe vor zweiundzwanzig Jahren – und ihn danach wieder vergessen. Dieser Ort gehörte zu den Mysterien des Geheimdienstes – nicht erklärbare Artefakte aus grauer Vorzeit.
    Ihm schien, als könne er jetzt zumindest den Ansatz einer Erklärung für diesen Raum liefern. Er kletterte vorsichtig über die meterhohen Trümmer diverser Schotte, welche unter dem Einsatz enormer Energien zusammengeschmolzen und verdreht, mit nach mehr als eintausend Jahren immer noch messerscharfen Kanten, im Umkreis von zehn Metern den Boden bedeckten und verharrte direkt hinter dem Eingang in tiefster Dunkelheit. Er wusste, dass er am oberen Rand einer Treppe stand. Das Licht des Ganges wurde im Portal selbst vollständig ausgefiltert. Die Luft im Raum erschien ihm wärmer und trockener.
    Er befestigte das Visier an seinem linken Ohr und aktivierte es. Ein kleiner Bügel fuhr über seine Augen und das Licht winziger Holo-Projektoren erzeugte ein tageslichtähnliches Bild des kreisförmigen Raumes auf seiner Netzhaut.
    Langsam schritt er drei konzentrische Treppenstufen hinab und betrat den fein reliefierten Boden, auf dem wie die Blätter eines dreiblättrigen Kleeblatts die Symbole des Zentrums, der Königreiche und der Nebelwelten ineinandergriffen. In der Mitte des Raumes, zentriert über den Schnittpunkten der Bodenreliefs, befand sich ein Thieraport. Es war neben dem modernen der Ersten Händlerin die einzige Maschine dieses Typs im Zentrum – und sie war wie alles in diesem Raum deaktiviert.
    Generationen der besten Z-Zemothy-Wissenschaftler hatten nach der Aufgabe dieses Raumes gesucht. Nie war es gelungen, irgendetwas hier drin zu aktivieren. Am Ende sollte er eine Art Kommunikationszentrum gewesen sein – aber für wen und warum in dieser Form – konnte nie erklärt werden.
    Ten O’Shadiif glaubte zumindest einen Teil der Antwort jetzt geben zu können. Dieser Raum war zuletzt von Rud El’Ottar benutzt worden. Etwas an dem Mann hatte ihn in die Lage versetzt, ihn und den Thieraport zu aktivieren, etwas, das allen folgenden Cektronns nicht gegeben war. Daran konnte wohl auch er nichts ändern. Aber er hatte die Gewissheit, dass auch Harkcrow Treerose einen solchen Ort zur Verfügung gehabt haben musste, und wenn die Führer des Zentrums und der Königreiche einen Kommunikationsraum dieser Art besaßen, lag es nahe, auch in den Nebelwelten einen solchen zu vermuten. Als unmittelbare Bestätigung akzeptierte er das Vorhandensein aller drei Embleme in den Bodenreliefs.
    Mit dem Tod Ottars und Harkcrows war das Wissen über den Gebrauch dieser Räume ebenfalls untergegangen – im Umkehrschluss hing ihre Notwendigkeit wohl mit den Umständen der Entwicklung, Extraktion und Vernichtung der Coruumer Kultur zusammen.
    Das Bild einer schönen, jungen Frau mit stechendem Blick erschien vor seinem inneren Auge. Die Benedictine hatte ihn demzufolge mit falschen Informationen geködert. Sie musste bei seinem Besuch auf Triumphane bereits gewusst haben, was er in den Archiven der Kirche auf Tempelton IV recherchieren würde. Sie hatte mit den fingierten Informationen seinen Verdacht gegen die Organisation bestärkt – mit welchem Ziel?
    Natürlich, um von einer Beteiligung der Nebelwelten abzulenken – doch war sie selbst einflussreich genug, ohne Rückendeckung der Urmutter zu agieren?
    Er setzte sich auf eine Stufe, faltete die Hände und stützte sein Kinn nachdenklich auf.
    Das wurde zu komplex!
    Auch die damalige Benedictine und die Urmutter waren einem Anschlag zum Opfer gefallen. Das Wissen über die Hintergründe der Coruumer waren aus den Archiven der Kirche gelöscht worden – das sollte er jedenfalls nach seinem Besuch auf Tempelton glauben. Wenn er diesen Gedanken weiterentwickelte – bedeutete dies, dass die Informationen zwar nicht mehr in den Archiven vorhanden waren – wohl aber an einer anderen Stelle in den Nebelwelten – und das konnte nur im Einflussbereich derjenigen sein, die ihm falsche Spuren legte. Raoula!
    Das Bild einer anderen Person drang in seiner Vorstellung nach vorn: Ein alter weißhaariger Mann – der Archivar auf Tempelton IV. Er wurde den Eindruck nicht los, dieser schien mehr über ihn zu wissen, als er sollte. Das Treffen mit dem Abt war sonderbar gewesen – begleitet von einem unbestimmten Gefühl der Schadenfreude des Greises ihm gegenüber und von Unaufrichtigkeit.
    Sein Schiff hatte beim Einflug in das Tempelton-System Trümmer eines

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