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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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ständig tiefer in die Irre geführt. Wohin sollte das noch führen? Das Leben nahm manchmal bizarre Wendungen!
    Nachdem Kamir mich bei unserer letzten Zusammenkunft auf seiner Vinta mehr oder weniger in die Arme des Cektronns getrieben hatte, für den ich dieses mysteriöse Depot der Königreiche auf Ruthpark um jeden Preis beseitigen sollte, durfte ich diesmal das Kindermädchen für einen der beiden Crownie-Wissenschaftler spielen, den ich das letzte Mal beinahe eliminiert hatte – und ihn bei der Ausgrabung eines noch mysteriöseren Fundes auf Ruthpark beschützen.
    Auch wenn es sich um eines der momentan wichtigsten Individuen im Roten Nebel handeln sollte, was ich beim Anblick dieses tatterigen Greises beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte, war mir mein gefühlter Niedergang auf der Straße des Ruhmes noch nie so deutlich vor Augen geführt worden wie in diesem Moment.
    Hinzu kam dieses mit Organisationstechnologie aufgerüstete Exemplar in der Begleitung des Synccs, das sich mir irgendwie zu Dank verpflichtet fühlte – dafür, dass ich es schwerverletzt aus der Höhle gerettet hatte – nachdem es vorher nur knapp dem Tod durch meine Killbees entkommen war.
    Das Schiff der Unsichtbaren Flotte sprang. Die Welle der Übelkeit schwappte vorüber – ich nahm sie kaum noch wahr – und wir hatten das Ruthpark-System wieder erreicht. Die Erste Händlerin war nicht verstimmt gewesen über den anfänglichen Mangel an Respekt, den ich ihr bei unserem ersten Treffen im Arbeitsraum von Kamir entgegengebracht hatte – im Gegenteil. Im Nachhinein schien sie mich bedauert zu haben. Das Schiff für den Transport des Crownie-Wissenschaftlers nach Ruthpark wirkte wie eine Art der Wiedergutmachung. Es war außerordentlich großzügig und die neue Ausrüstung für Lumidor und mich war erstklassig – so nah an der führenden Technologie der Königreiche wie nur möglich.
    »Der Träger ruft uns, Toreki«, meldete der Landsucher des Kreuzers dem Kapitän der Esteer .
    Im zentralen Holodisplay war das Gesicht eines Organisationsoffiziers zu sehen, Nebendisplays zeigten Anflugbahnen von schweren Drohnen hinter dem Schiff.
    »Da gab es einen soliden Kampf«, sagte Lumidor, den Blick in zusätzliche Anzeigen versenkt.
    Ich sah hinüber und erkannte großräumig verteilte Trümmerwolken im System, selbst der Schildverband über einem der Pole von Ruthpark flimmerte wie ein Edelstein in einer Wolke aus Kristallen.
    »Certeer, ich bin Syncc Marwiin. Merkanteer Keleeze hat uns angekündigt«, meldete sich der Crownie-Wissenschaftler. »Weist dem Kapitän dieses Schiffes einen Anflugkorridor zu, ich muss schnellstmöglich hinunter.«
    Der Landsucher der Esteer nickte seinem Kapitän zu, als Zeichen, dass er die Informationen bereits erhalten hatte, und begann das notwendige Manöver auszuführen.
    »Das Boot befindet sich im Anflug, Syncc. Certeer Kereel erwartet Euch auf der Oberfläche!«
    Ich sah zu Lumidor hinüber. Sein distanzierter Blick traf meinen – er würde mir so schnell nicht verzeihen.
    Dieser Planet hier deprimierte mich. Ich brauchte dringend eine Aufgabe – eine echte Aufgabe.
    Dann los! Worauf wartest du? , schrie etwas in mir.
     
    *
     
    Kapitän Om’Lees wirkte verunsichert, als ich ihm befahl, das Ruthpark-System wieder zu verlassen und eine Sprungserie nach Xee zu initialisieren. Das Landungsboot mit dem Organisationswissenschaftler und seinem Mündel hatte erst vor Sekunden das Dock der Esteer verlassen.
    »Darüber liegen mir keine Befehle vor, Dawn«, wich er aus.
    » In diesem Moment habt Ihr den Befehl, Toreki – von mir! Der Auftrag der Ersten Händlerin ist ausgeführt. Ihr seht selbst, dass wir hier nicht gebraucht werden, die Königreiche haben ausreichend Material zum Schutz des Wissenschaftlers in diesem System.«
    Om’Lees wechselte einen Blick mit seinem Landsucher. »Dies ist ein Kreuzer der persönlichen Garde der Ersten Händlerin, Dawn – Ihr habt hier keinerlei Befehlsgewalt.«
    Ich holte tief Luft – diese trotzigen Kapitäne lagen mir langsam quer.
    »Karbedi mas Boroudy hat mir in einem persönlichen Gespräch vor unserem Abflug den Auftrag erteilt, den Organisationswissenschaftler mit allen Mitteln zu schützen«, begann ich geduldig. »Sie hat diesen Auftrag weder auf spezielle Mittel noch Regionen beschränkt. Ich habe auf Xee eine Extraktion durchgeführt und durch Nachforschungen in den Gildenarchiven einen begründeten Verdacht, dort etwas übersehen zu haben, was

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