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Cosm

Cosm

Titel: Cosm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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nachmachen.« Hatte sie etwa doch zu viel Tequila getrunken? Nein, es war wohl eher die Müdigkeit.
    »Vielleicht gelingt ihnen das sogar, vielleicht aber auch nicht. Die Sache ist nur, wir werden es bald schon mit drei Elementen zu tun haben. Erstens mit einer Population von Universen, die sich weitervermehrt. Zweitens mit kleinen Abweichungen in der ›Grundinformation‹ der Tochteruniversen.«
    »Die Töchter der Göttin«, sagte Alicia verträumt. Wobei sie noch nicht ausschließen wollte, eines Tages auch Abkömmlinge aus Fleisch und Blut zu haben. Aber dafür war es im Moment wohl noch etwas zu früh.
    »Drittes Element. Nehmen wir an, dein Cosm hätte seinen eigenen RHIC gebaut. Dann würden auch dort Universen produziert. Einige würden sich bewähren und Leben entwickeln. Bei anderen könnten die Parameter zu weit vom Optimum abweichen, um die Entstehung von Sternen oder von stabilen Kohlenstoffverbindungen zuzulassen. Und das hieße, kein Leben.«
    Alicia glaubte ein erstes Fünkchen dessen aufscheinen zu sehen, was nun folgen würde, und dann sah sieein zweites, diesmal echtes Fünkchen vor sich über den Höhenzug steigen.
    Das Flugzeug kreiste zweimal über ihnen, die Scheinwerferstrahlen glitten über das ganze Gebiet. Dann bog es nach Süden ab und verschwand.
    »Die haben uns garantiert entdeckt«, rief Zak aus dem Transporter. »Was machen wir nun?«
    Alicia kurbelte das Fenster herunter. »Nichts.«
    »Aber dann erwischen sie uns.«
    »Daß sie uns erwischen würden, stand von Anfang an fest. Die Frage war nur, wann.« Sie wollte das Fenster wieder schließen.
    »Sollten wir nicht wenigstens eine Flucht hinlegen, die sich gewaschen hat?« fragte Jill.
    »Das haben wir schon getan. Jetzt würden wir ihnen nur noch in die Hände spielen.« Alicia schloß das Fenster und sah Max an.
    »Du hast recht«, sagte er.
    »Ich will wissen, wie es weitergeht.«
    »Wenn die intelligenten Lebewesen in deinem Cosm nur einigermaßen neugierig sind, werden sie ihre eigenen kosm-erzeugenden Experimente durchführen, und sei es nur, um die Theorie zu verifizieren. Wer weiß, vielleicht finden sie sogar eine Möglichkeit, in ein Tochteruniversum hineinzugelangen, und wandern aus? Jedenfalls werden einige Töchter annehmbare Lebensbedingungen bieten, dort wird sich wiederum Intelligenz entwickeln, und in der nächsten Tochtergeneration geht es genauso weiter …«
    »Denkbar.« In einer solchen Nacht war so gut wie alles denkbar.
    »Und die geschaffenen Universen, die kein intelligentes Leben hervorbringen können, werden sich nicht fortpflanzen. Sie sind steril. Mit der Zeit – nicht in unserer Zeit, auch nicht in der Cosm-Zeit, sondern in einer Art Meta-Zeit, in der sich dies alles messen läßt – gibt es immer mehr Kosmen, in denen Leben existiert. DieChancen, einen Cosm mit günstigen Lebensbedingungen zu schaffen, mögen gering sein, aber mit der Zeit werden diese Universen den Sieg davontragen, weil sie die sterilen zahlenmäßig überflügeln.«
    »Das heißt, die natürliche Auslese begünstigt Universen mit intelligentem Leben.« Alicia wagte kaum zu atmen, während sie dem Gedanken nachhing.
    »Genau. Nur warst du natürlich nicht die erste.«
    »Was?«
    »Ein natürlicher Selektionsprozeß ist die einleuchtendste Erklärung dafür, daß die Konstanten in unserem Universum so gut auf das Leben abgestimmt sind. Wir sind selbst ein Tochteruniversum.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Du mußt im Bezugssystem der Meta-Zeit denken, von der ich eben sprach, Alicia. Nach einer Weile gibt es eine ganze Menge von Kosmen, in denen Leben existiert. Wie stehen die Chancen, das Original zu erwischen, wenn du zufällig einen davon herausgreifst?«
    Alicia runzelte die Stirn: »Statistischen Argumenten begegne ich immer mit Mißtrauen.«
    Sie sah nur sein blasses Profil. Er grinste. »Paß auf, es gibt in der Wissenschaft verschiedene Interessenkomplexe: das Bekannte, das Unbekannte und das vollkommen Unerforschliche. Diese Idee fällt in die Kategorie des Unerforschlichen. Sie ist einleuchtend, aber läßt sie sich auch nachprüfen? Wahrscheinlich nicht. Aber deshalb dürfen wir doch weiterhin Fragen stellen und nach Erklärungen suchen, wie alles angefangen hat.«
    »Du meinst, ein Experimentalphysiker hat uns in seinem Labor …«
    »Geschaffen. Ganz richtig.« Er sprach sehr leise.
    »Genau wie ich.«
    »Nur daß dieser Experimentalphysiker Tentakeln hatte.«
    »Und all dies … die ganze Pracht, ist nur durch Zufall

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