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Cosmic Trigger (Band 3)

Cosmic Trigger (Band 3)

Titel: Cosmic Trigger (Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Wilson
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und „Alle Klempner sind Diebe“.
    Natürlich
verlieren Experten an
Bedeutung in einer Welt in der es heißt: „Das sieht für mich wie ein
Picasso
aus.“ Für Experten gilt: „Dies ist ein Picasso.“ Elmyr hat dies
verstanden, was seine paradoxe Aussage erklärt, dass Experten Fälscher
erschaffen. Auch können Experten nicht standhalten,
wenn es heißt: „Zum
gegenwärtigen Zeitpunkt sieht das für mich nicht wie stimmige
Wissenschaft
aus.“ Für Experten gilt das platte: „Dies IST
pseudowissenschaftliches
und nebliges Getue, und sein Erfinder IST ein Schamane, ein Guru und
ein
notorischer Spinner.“
    Das
„Ist der Identität“ fördert den
Dogmatismus. In weitaus mehr Fällen als dem einen, den wir erwähnten
(Dr.
Reich), eskalieren auch die Vorurteile bis zu einem Punkt, bei dem
Bücherverbrennung und Faschismus unvermeidbar werden. Erinnere dich
noch mal
daran, dass keiner der Morde, die kürzlich in den
Fortpflanzungskliniken verübt
wurden, aus der Behauptung resultieren: „In meinem philosophischen
System sehe
ich keinen Unterschied zwischen einem Fötus und einem Kind.“ Die Morde
resultierten aus: „Der Fötus IST ein Kind“ und „Abtreibung IST Mord“,
und das
in genau derselben Hinsicht wie der Erfolg von Elmyr aus der Aussage
resultierte: „Dies IST ein Matisse“ und „Dies IST ein Mogdiliani“.
    Und
durch solch einen ‚Culious vicus
of recirculation“ [ 43 ] kommen
wir wieder zurück zu dem
quasi-religiösen Kanon und seinen Kritikern und stellen nochmals die
Frage:
„IST Shakespeare der größte Autor, der jemals gelebt hat?“, auf die
Professor
Bloom immer noch mit einem allumfassenden JA antwortet und Professor
Taylor und
seine Kohorten in der multikulturellen feministischen postmodernen
Akademie ein
ausdrückliches NEIN schreien. In E-Prime können wir diese Frage nicht
stellen.
Wir können lediglich fragen: „Wie bewertest du Shakespeare unter den
Schriftstellern der Welt?“
    Meine
Antwort würde sich in etwa so
lesen: „Mit meinem gegenwärtigen Halbwissen über Literatur erscheint
mir
Shakespeare als größter Autor, den ich je gelesen habe.“ Ich möchte
E-Prime
bestärken, indem ich meine Grenzen in jeder bewertenden Aussage
ausdrücke (so
wie auch ein Wissenschaftler das Instrument angibt, das in einer
Aussage die
erhaltene Messung ausdrückt).
    Offen
gesagt, kann ich nicht
ausreichend Italienisch, um Dante und Shakespeare angemessen
vergleichen zu
können. Oder ausreichend Griechisch, um Will mit Homer vergleichen zu
können.
Ich weiß ausdrücklich zu wenig über die persische, arabische,
chinesische und
hinduistische Kultur, um mehr als eine vage Vorstellung von den
Leistungen von
Rumi, Li Po, Shiki oder Samba Gana oder den ganzen anderen
nicht-okzidentalen
Autoren zu bekommen (die mich dennoch in der Übersetzung sehr
beeindruckt
haben).
    Professor
Bloom wird wahrscheinlich
denken, dass ich meinen Verstand durch multi-kulturelles Denken
ruiniert habe,
weil ich meine persönliche Meinung auch ‚nur’ als persönliche Meinung
ausdrücke. Professor Taylor wird hingegen annehmen, dass ich meinen
Verstand
durch traditionelles Denken verdorben habe, weil ich immer noch
Shakespeare
lieber mag als Alice Walker.
    Zumindest
sind sie sich einig, dass
ich meinen Verstand ruiniert habe, und ich bewerte es als keine kleine
Errungenschaft, zwei solch dogmatische Herren dazu überredet zu haben,
zumindest über irgendwas übereinzustimmen.
    Meine
Bereitschaft zuzugeben, dass
irgendjemand in einer Sprache schreibt, die ich nicht kenne und dabei
Shakespeare übertroffen haben kann, verpflichtet mich nicht, mich
vorschnell
Professor Taylor und seiner Schule der Feindseligkeit (wie Bloom sie
nennt) in
ihren Bemühungen anzuschließen, jeden Autoren zu fördern und über
Shakespeare
zu stellen, solange dieser keine weiße Haut und männliche Genitalien
hat. Eine
solche nichtweiße Frau mag existieren. Doch ich akzeptiere ihre Existenz
erst, wenn ich ihre Arbeiten gelesen habe und sie persönlich überragend
finde.
Davon abgesehen denke ich, dass der Versuch, Shakespeare aufgrund
seiner
Hautfarbe und seines Geschlechts abzuservieren, die Art von offenem
Rassismus
und Sexismus repräsentiert, die früher einmal eine Eigenart des
‚lumpigen und
dreckigen Pöbels’ war. Und ich verstehe nicht, warum ein solcher
Rassismus und
Sexismus – zwar umgekehrt und dennoch vollkommen närrisch – zu einem
Dogma
unserer vollkommen indoktrinierten und halbgebildeten neuen

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