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Cosmic Trigger (Band 3)

Cosmic Trigger (Band 3)

Titel: Cosmic Trigger (Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Wilson
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in ihm eine
Koexistenz
– zwei Leute in einem Gehirn, also in etwa so wie die katholische
Vorstellung
von drei Personen in einem Gott …
    Zu
anderen Zeiten schien die
Pike-Theorie eine unzureichende Erklärung zu sein und Phil dachte, er
würde
sich an ein früheres Leben des gnostischen Mystikers Thomas erinnern.
(Das
Thomasevangelium, der manchmal als der Zwillingsbruder von Jesus
aufgefasst
wird, ist eine Lieblingsschrift vieler esoterischer Christen. Ich
persönlich
empfinde es als das kongenialste der frühchristlichen Aufzeichnungen.)
    Als
sich die Erfahrung erweiterte und
vertiefte, empfand Phil, dass die Pike- und Thomas-Theorie nicht
adäquat genug
seien, die multidimensionalen neuen Welten zu erklären, die er nun
wahrnehmen
konnte. Er erwog dann die Möglichkeit, dass sowjetische Parapsychologen
einen
Zustand der ‚mentalen Telepathie’ mit Außerirdischen hergestellt hatten
und er
irgendwie durch einen Unfall in diese interstellare Infobahn hineingeraten sei. (Zu einem Zeitpunkt sah er die Geschichte der
menschlichen
Art innerhalb von nur acht Stunden linearer Zeit, die von den
sowjetischen
Wissenschaftlern zu ihren Kollegen im Weltraum übermittelt wurde.)
    Später
begann Phil in hypnopompischen
und hypnogogischen Visionen die Erfahrung von dreiäugigen
Außerirdischen von
Sirius wahrzunehmen, die der Menschheit helfen wollten, dem Imperium
und dem
schwarzen, eisernen Gefängnis des Imperiums zu entkommen.
    „Das
Imperium endet nie“ – eine
bedeutsame Botschaft, die Phil erhalten hatte und die mehrfach in VALIS wiederholt wurde (meiner Lieblingsgeschichte von Phil) – subsumiert
diesen
Aspekt seiner Erfahrung. In wortwörtlicher Hinsicht bedeutet es, dass
das
römische Imperium niemals zerfiel. Es regiert immer noch die Welt und
hat
jedoch fast 2000 Jahre lang ‚getürkte Erinnerungen’ in unser Gehirn
eingepflanzt,
die uns davon abhalten zu erkennen, dass wir in einem messianischen
Zeitalter
leben, in dem Wunder zu alltäglichen Dingen wurden. Das schwarze,
eiserne
Gefängnis wurde zu Phils Metapher oder Maske für die 2000 Jahre der
Illusion,
die wir in linearer Zeit erlebt haben, während unsere orthogonalen
Selbste
immer noch in ‚realer Zeit’ existieren – der Ewigkeit.
    Auch
in einem anderen Bezug endete das
Imperium nie. Wir leben immer noch in Nationen, in denen eine kleine
Oligarchie
unter der Maske von ‚Demokratie’ oder ‚Sozialismus’ (oder was auch
immer
regiert) die Massen in offener oder versteckter Sklaverei hält. (Daher
zeigten
die Einbrüche, dass Nero, Nixon oder Agenten des Imperiums
befürchteten, dass
Phil der Horror der Situation klar geworden war.) Das ‚Black Iron
Prison’
repräsentiert nicht nur den ‚Alptraum der Geschichte’, von dem uns
Joyce
erwecken wollte, sondern auch die Illusion, dass ‚materielle Dinge’
gleichermaßen über die Festigkeit der ‚Materie’ und die Unabhängigkeit
von
‚Dingen’ verfügen. Wie Phil es in VALIS dargestellt
hat, geht die
Menschheit nicht aufgrund eines moralischen Fehlers unter, sondern
wegen eines
ontologischen Fehlers, der darin besteht, die ‚phänomenologische Welt
als real
anzunehmen’ … das heißt die Karte mit dem Gebiet zu verwechseln.
    Später
attribuierte Phil seine
Erfahrung mal auf ‚Zebra’, mal auf ‚VALIS’. Zebra kennzeichnet eine
Intelligenz, die so groß ist, dass sie für uns unsichtbar ist, weil wir
sie
gewöhnlich als unsere Umgebung mitdeuten – unsere gesamte Umwelt. VALIS bedeutet hingegen „Vast Active Living Intelligence System“, das
gewöhnlich als
ein Weltraumsatellit wahrgenommen wird, der von Forschern von Sirius im
Erdorbit zurückgelassen wurde, um unsere Evolution zu steuern: Vom Tier
zum
Menschen und dann zum Übermenschen.
    Manchmal
– tatsächlich in den späteren
Jahren immer häufiger – gab Phil zu (in der Exegesis ),
dass Zebra und VALIS zu Sci-Fi-Metaphern geworden sind, passend zu der damaligen
Subkultur, und
zwar für eine Art Supergeist, der in früheren Stadien einfach ‚Gott’
genannt
wurde.
    Ebenso
häufig dachte Phil ganz
unbeteiligt über die Theorie nach, dass er schlicht und einfach
schizophren
geworden war. Er hat sich diesbezüglich nie ganz entschieden.
    Tatsächlich,
als ich Phil um das Jahr 1977
traf (ich führe kein Tagebuch und mache keine Aufzeichnungen so wie er,
daher
kann ich das Datum nur schätzen), befragte er mich sehr ausgiebig über
meine
eigenen ‚mystischen’ Erfahrungen von 1973, in denen ich teilweise
dachte, dass
ich

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