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Cosmic Trigger (Band 3)

Cosmic Trigger (Band 3)

Titel: Cosmic Trigger (Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Wilson
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Die einzig wahre ‚wahre Religion’
    In
welchem wir die Behauptung
untersuchen werden, dass einige Dogmen niemals kritisch hinterfragt
werden
sollten
     
     
    Nothing is true, all is permitted, nothing is
true, all is permitted,
nothing is true, all is permitted, nothing is true …
    - The Adventures Of Omar Khayyam
     
    You can´t wait to shove that thing up your ass,
can you?
    - The Road To Wellville
     
    Vor einigen Kapiteln haben wir, man erinnere
sich, Higher
Superstition: The Academic Left and its Quarrel With Science von Gross und
Levitt erwähnt. Dieses
Buch
behauptet für den gegenwärtigen Mainstream der Wissenschaft das, was
die
religiösen Zeloten früher bezüglich ihres Glaubens behauptet haben.
Nämlich
dass die Menschen durch eine gewisse Korrelation von Formeln oder
Schemata (und
Ideen enthalten nicht mehr als das) ein ‚Wahres Bild der Realität’
(aller
Realität) erschaffen haben, welches wir anbeten und niemals infrage
stellen
sollten. Wie regelmäßige Leser meiner Arbeiten wissen, nenne ich diese
Art von
Glauben, ob nun religiös oder wissenschaftlich (oder philosophisch …)
einen
Götzendienst. Er verlangt von uns, eine Repräsentation einer
experimentellen
Welt anzubeten, und ich denke nicht, dass Repräsentationen
oder Karten
(oder Masken) befriedigende Objekte der Ehrerbietung sind.
    Wie
dem auch sei, die Position in
meinen Büchern (wie auch des Postmodernismus im Allgemeinen), welche
alle
Repräsentationen oder Karten oder Modelle relativ zu ihrem sozialen
Kontext
betrachtet, nennen Gross und Levitt abschätzig ‚Perspektivismus’ (ein
gutes
Wort in meiner Einschätzung, daher akzeptiere ich es gerne). Gross und
Levitt
betrachten diesen Perspektivismus als einen heimtückischen Angriff auf
ihren
einzig wahren Glauben und als einen Fall in den bodenlosen Abyss des
Nihilismus.
    Ich
lernte vor vielen Jahren von dem
Psychologen Dr. O.R. Bontrager den Unterschied zwischen Absolutismus
und ‚Perspektivismus’.
Jeder Student in dem Seminar sollte ein bestimmtes Bild malen (auch
jene, die
behaupteten, über kein künstlerisches Talent zu verfügen). Jedes Bild
sollte
den Klassenraum zeigen, wie er sich aus der Position des
Studenten in dem
Raum darstellte . Daher sah jedes Bild natürlich nur wenig
unterschiedlich
im Verhältnis zu den Bildern aus, die von Studenten gemalt wurden, die
in der
Nähe saßen. Und natürlich sahen sie sehr unterschiedlich im Vergleich
zu jenen
Bildern aus, die von Studenten gemalt worden waren, die weiter entfernt
saßen.
Insgesamt gaben uns die Bilder etwa 40 unterschiedliche Perspektiven
auf
denselben Raum, alle ‚wahr’ in der gewöhnlichen Bedeutung des Wortes
‚wahr’ –
‚wahr’ in der Erfahrung und ‚wahr’ im Kontext der Wahrnehmung .
    Genau
dies repräsentiert den
heimtückischen ‚Perspektivismus’, den man in all meinen Büchern finden
kann
(und auch in den Werken meiner großen Lehrer, Mr. James Joyce und Mr.
Orson
Welles)
    Dann
verlangte Dr. Bontrager von uns,
ein Bild des Raumes zu zeichnen, der einer architektonischen Blaupause
des
Zimmers entspricht. Das heißt in einer Abstraktion, als würde man
direkt von
oben schauen. Diese Bilder sahen natürlich alle ziemlich ähnlich aus –
fast
exakt gleich (das heißt so nah am Absolutismus, wie die Wissenschaft
nur
herankommen kann).
    Viele
sehr interessante Aspekte
resultieren aus diesem Experiment und ich überlasse es der
Kontemplation (oder
besser den Experimenten mit den Freunden) des Lesers, sie zu erkennen.
Einen
Punkt möchte ich hier indes hervorheben. Gross und Levitt glauben, dass
das
gegenwärtige wissenschaftliche Modell (also das derzeit populärste)
über allen
anderen Perspektiven oder Modellen der Welt steht, und dies in der Art
und
Weise, in der man behaupten könne, dass die Perspektive des Architekten
‚über’
den anderen perspektivischen Bildern des Raumes steht. Ich will aber –
im
Gegensatz dazu – betonen , dass wir uns immer daran erinnern
sollten, dass
das ‚Absolute’ oder die Blaupause des Architekten über seine eigene
Relativität
und über seinen eigenen ‚Perspektivismus’ verfügt, ansonsten riskieren
wir,
total verrückt zu werden.
    Wenn
du nämlich zum Beispiel
versuchst, an eine ‚absolute’ Perspektive der Welt zu glauben und
deinen
eigenen Standpunkt in der perspektivischen Welt ignorierst, wirst du
anfangen,
gegen irgendwelche Dinge zu stoßen und zu stolpern, wirst deine Nase an
Wänden
anschlagen, dir möglicherweise die

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