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Cosmic Trigger (Band 3)

Cosmic Trigger (Band 3)

Titel: Cosmic Trigger (Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Wilson
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vermeiden
kann.
    Wissenschaftliche
Karten (oder Masken)
dienen als nützliche Perspektiven für eine einzige Klasse von Menschen:
nämlich
den Wissenschaftlern. Andere Perspektiven sind jedoch in genau
derselben Weise
für andere Klassen von Menschen nützlich, die in anderen Bereichen
arbeiten [ 36 ] .
Der absolutistische ‚Eine
Wahre Glaube’ stammt aus dem dunklen Mittelalter und sollte auch dahin
zurückgeschickt werden. Wir leben mit variierenden
Perspektiven, besonders
wenn man mit Menschen aus verschiedenen Kulturen umgeht .
    Gross
und Levitt zeigen eine Art
‚mentalen Imperialismus’ – wie es John Michel einmal genannt hat –,
welcher
sich nicht zurückhalten kann, alle nicht-westlichen Kulturen und
nicht-westlichen Wissenschaften zu verspotten. Sie lehnen jegliche
alternativen
Heilungsmethoden ab, besonders die aus dem Orient, und zwar mit einer
derart
hochnäsigen Arroganz, die nur jener der christlichen Theologen
gleichkommt,
welche über orientalische Religionen schreiben. Und dies erscheint
besonders
beschränkt und kleingeistig im Jahre 1995, seit sich die American
Medical
Association, früher selbst eine Hochburg von Vorurteilen dieser Art,
plötzlich
in den letzten 20 Jahren geöffnet hat. Sie veröffentlicht immer mehr
Studien in
ihrem Journal, in welchen Wissenschaftler alternative Therapien
wissenschaftlich untersuchten, anstatt sie einfach wie Gross und Levitt
mit
rassistischen Witzen abzulehnen. (Die A.M.A. hat sogar Studien über
alternative
Heilmethoden veröffentlicht, die zu funktionieren scheinen (!), obwohl
solche
Ergebnisse natürlich verifiziert werden müssen, bevor sie allgemein
akzeptiert
werden.)
    Gross
und Levitt zeigen zudem auch
eine mental-imperialistische Schräglage, wenn sie orientalische
Begriffe
nutzen, um jene Wissenschaftler zu verhöhnen, dessen Theorien sie nicht
mögen.
So nennen sie Dr. Sheldrake zum Beispiel einen ‚Guru’ oder ‚Schamanen’,
als ob
diese ehrwürdigen Anreden aus ihm eine groteske Figur machen würden,
die man
nur gering schätzen kann. (Tatsächlich betrachten östliche Kulturen
jemanden so
lange nicht als einen ‚Guru’ oder ‚Schamanen’, bis er nicht ein ebenso
langes
Training und Studium hinter sich gebracht hat wie ein Wissenschaftler
in
unserer Kultur.) Diese Art von Arroganz und   diese Vorurteile wirken auf mich besonders pathetisch,
wenn ich mich
daran erinnere, dass die einzigen drei wissenschaftlichen Überprüfungen
von Dr.
Sheldrakes Theorie morphischer Resonanz, die bislang publiziert wurden,
Sheldrake [ 37 ] recht gegeben haben. Ich
könnte sogar schreiben, dass diese Experimente Sheldrakes Modell
‚bewiesen’
haben … doch dazu bedürfte es mehr als drei Tests. Während wir mehr
Aufklärung
in Bezug auf Sheldrake von der Wissenschaft erwarten, möchte ich
anmerken, dass
ich zumindest bis jetzt noch nicht eine Studie gesehen habe, die die
Hypothese
der morphischen Resonanz widerlegt. Keine Spöttelei über Sheldrake und
seinen
angeblichen Status als ‚Guru’ wird ihn widerlegen können, bis solche
Studien
tatsächlich auftauchen.
    Nun
möchte ich nicht den Eindruck
erwecken, dass ich auf der gegenüberliegenden Seite einer
Entweder/oder-Debatte
zu Gross und Levitt stehe. Wie ich schon mehrmals angedeutet habe,
denke ich
nicht, dass sich die meisten Dinge der sinnlich-wahrnehmbaren Welt der
Raum-Zeit (die Welt der Sinneserfahrung) auf eine solche zweiwertige
Logik
reduzieren lässt. Und offen gesagt, identifiziere ich mich mehr mit
künstlerischem
Postmodernismus (die Kunst des Perspektivismus) als den akademischen
postmodernen Theorien, die Gross und Levitt in ihren Büchern angreifen.
Die
meisten der postmodernen Feministinnen und Multikulturalisten, die von
Gross
und Levitt kritisiert werden, haben meiner Ansicht nach tatsächlich
viele
schwerwiegende Fehler gemacht und verdienen daher auch deutliche Kritik.
    Der
Hauptfehler der meisten
akademischen Theoretiker der Postmoderne liegt darin, wie Gross und
Levitt
hervorheben, dass sie den Perspektivismus niemals auf sich selbst
anwenden –
das heißt, indem sie die oxymoronische Position einnehmen, die stets
impliziert: „Alles ist relativ außer meinen eigenen Dogmen.“ Ich selbst
mache
diesen Fehler selten, und ich denke von mir gerne, dass ich ihn
eigentlich gar
nicht mache. (Ich hoffe es zumindest, doch als ein kosmischer Depp bin
ich
vermutlich schon häufiger in diese Falle getappt. [38 ] )
In der Tradition von Joyce und Welles betrachte ich das Universum

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