Cosmic Trigger
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Vielleicht hat mich meine unbewußte Intuition, nach all den Jahren, in denen ich mir seltsame 23er gemerkt habe, die Fühler nach der Entdeckung des tantrischen männlichen 23-Tage-Geschlechts-Zyklus tasten lassen.
Oder vielleicht hat sie nach der jährlich am 23. Juli beginnenden Erde-Sirius-Synchro-Schlinge gegriffen.
Vielleicht…
Der heilige Schutzengel
Ich werde nie erfahren, wie der Elefant in meinen Pyjama kam.
Marx, Animal Crackers
Als ich die mystische 23 als zentralen Drehpunkt der Crowley-Tantra-Verbindung und der Crowley-Sirius-Verbindung wahrzunehmen begann, lebte ich in einem Glaubenssystem, in dem sich beinahe alles ereignen könnte und es vermutlich auch tun würde.
( » Vielleicht besteht das letzte Geheimnis der Illuminaten darin, daß man nicht weiß, ob man zu ihnen geholt, bis es zu spät ist auszutreten. « )
Ich überprüfte meine »Erinnerungen«, im 18. Jahrhundert ein Illuminat gewesen zu sein. Laut den vom Hypnotiker Jack Rowan 1971 beigebrachten Unterlagen und meiner Beschwörung des heiligen Schutzengels im Juni 1973 war ich ein gewisser »Hans Zoesser« (1740-1812), Großmeister der Wiener Loge gewesen, wobei ich an der Einweihung keines Geringeren als Thomas Jeffersons in Paris teilgenommen hatte. Der Skeptiker glaubte nicht einmal an Reinkarnation, aber eine neurale Speicherung könnte sich gewiß an Schlüsselereignisse in Zoessers Leben genausogut erinnern wie an solche in »Robert Anton Wilsons« Dasein.
War es der ganze Zweck dieses vierdimensionalen Zufallshologramms, »mich« realisieren zu lassen, daß »Hans Zoesser« und »Robert Anton Wilson« bloße Erfindung seien? Viele Menschen hatten schon das Erlebnis, nicht zu wissen, wer oder wo sie sind. Normalerweise passiert dies am Morgen in den ersten Augenblicken des Erwachens. Die Sufis sagen, man sei in diesem Moment des Mikrogedächtnisschwundes der Erleuchtung näher als zu jeder anderen Zeit.
War das nun wenigstens die Erleuchtung der Illuminaten? Die Erfahrung mit dem Skeptizismus führte zu dem Punkt, wo er sich selbst auflöste, und da man nichts völlig glauben kann, ist man so frei von Skeptizismus wie von jeder anderen Philosophie und schließlich offen gegenüber dem Denken über das Undenkbare?
Oder bedeutet das letzte Geheimnis ganz einfach, daß es tatsächlich einen interstellaren Kanal gibt, in dem du dich durch Metaprogrammieren Deines Nervensystems eintunen kannst?
An diesem Punkt der inneren Reise weiß der Schamane, daß er sich tief, tief in den Gewölben der Kapelle der Gefahren befindet und daß der Weg zurück zur Roboterrealität des häuslichen Bienenkorbs nicht leicht sein wird. Oder wie der schwarze Pot-Head mir einst sagte (in einer früheren Periode, als ich den jungen weißen Hipster markierte, der mit Jazzmusikern rumhängt): »Man, you only know you are laid, relayed and PARlayed, fucked, flustered and far from home.«
Es bedurfte einiger Experimente, um festzustellen, daß man noch immer sinnvoll mit dem Bienenkorb kommunizieren konnte – mit denen, die in dasjenige, was Blake »die einzelne Vision und den Newtonschen Schlaf« nannte, mit eingeschlossen sind. Nachdem es sich gezeigt hatte, daß eine solche Kommunikation noch möglich war, berieten sich der Schamane und der Skeptiker dahingehend, daß man nicht verrückt würde, und fuhren mit okkulten Experimenten fort. Der Neurometaprogrammierer übernahm ein Glaubenssystem, in welchem sich ein wirklicher Kontakt mit höherer Intelligenz abspielte – das heißt, mit den Außerirdischen von Sirius – oder mit dem heiligen Schutzengel – oder was immer es war…
Einige der intensivierten Erfahrungen waren »rein subjektiv« , aber nichtsdestoweniger für den Autor von größter Bedeutung, so daß sogar der Skeptiker zugeben würde, daß sie nichtpathologischer Art sind. So sprach die Wesenheit einmal offen, mit melodiöser und engelhafter Stimme.
Diejenigen sind am glücklichsten, die am meisten vergeben haben.
Zugegeben, das hört sich recht abgedroschen an ; alle Hauptreligionen predigen das Vergeben. Beeindruckend war (a) das Timing – der kämpfende Autor war jene Woche sehr verärgert über gewisse Verleger, die mit dem Bezahlen geschuldeter Beträge sehr säumig waren –; und (b) die pragmatische, auf die derzeitige hedonistische Lebensphilosophie des Libertariers zugeschnittene Betonung. Es heißt nicht: »Vergib, weil ›Gott‹ es verlangt«; sondern: »Vergib, und du wirst glücklicher. «
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