Cosmic Trigger
nicht; einfach so. Die Kabbala ist natürlich reiner Aberglaube und Unsinn, aber von denen, die daran glauben, wird behauptet, daß sie ein System zur Entschlüsselung der okkulten Bedeutung seltsamer Ereignisse darstelle.
Nach der Kabbala bedeutet Parzifal = 418 = »Das Große Werk Vollendet«, d. h. das totale Erwachen der gesamten Menschheit.
Als ich Parzifal wiederzufinden versuchte, hatte er Amerika bereits verlassen. Er war in Israel, erzählten mir andere Sufis, und leitet ein Heim für jüdische und arabische Kinder, die während der ständigen arabisch-israelischen Kriege zu Waisen geworden waren.
Eine Botschaft von der Kosmischen Zentrale?
Im Oktober 1973 erhielt ich endlich die Erlaubnis, mit Dr. Leary im Folsom-Gefängnis zu korrespondieren. Ich eröffnete unsere Korrespondenz mit einem Brief über die allgemeinen philosophischen Folgerungen beim Einstimmen des Nervensystems zugunsten einer getreueren Signalwahrnehmung und vermied es sorgfältig, mein Erlebnis mit Sirius vom 23. Juli zu erwähnen. (Ich war ziemlich sicher, daß meine Juli-August-Eindrücke, daß Timothy telepathische Experimente durchführte, zutrafen, aber ich hatte noch keine Ahnung, daß er sich in interstellarer Telepathie versuchte.) Tims Antwort war voller charakteristischen Humors:
Die Gefängnisverwaltung ist perfekt. Sie funktioniert wie ein Van Allen-Gürtel, beschützt mein Privatleben und hält Ablenkungen fern… Die Leute, denen sie Besuchsprivilegien verweigern, sind genau diejenigen, die kommen, um mich auszubeuten oder deren Liebe zu mir von Schaden ist.
(Meine Dankbarkeit gegenüber der Gefängnisverwaltung soll nicht mißverstanden werden. Diese Menschen sind zu besitzgierig und eifersüchtig – ein fürchterlicher Zustand. Ihre Liebe und Abhängigkeit mir gegenüber ist enorm. Sie sind voller Angst, daß ich sie verlassen könnte… sozusagen im Stich lassen könnte. Das ist ungesund für sie…) 7 *
7 * Da Leary bereits einmal aus einem kalifornischen Gefängnis entflohen war, steckte ihn die Leitung von Folsom ursprünglich in »das Loch«, eine Einzelhaftzelle im Keller des maximal abgesicherten Gebäudes.
Ich schrieb zurück, schwieg mich aber über Sirius aus. Ich konnte es mir jedoch nicht verkneifen, mein offizielles Briefpapier der Diskordischen Gesellschaft zu verwenden.
Dieses Papier trägt Emblem und Namenszug des Joshua Norton-Geheimbunds, eines Bundes der Diskordischen Gesellschaft in der Bay Area sowie anderer Geheimbünde wie des Tactile Temple of Eris Erotic aus Los Angeles, des Colorado Encrustation aus Denver, der John Dillinger Died for You Society aus Chicago usw. Timothy schien nun gemeint zu haben, Joshua Norton sei der Name einer lebenden Person. Tatsächlich hatte Joshua Norton – oder Norton I. wie er es vorzog – im letzten Jahrhundert in San Francisco gelebt, wo er sich selbst zum Kaiser der Vereinigten Staaten und Protektor von Mexiko gewählt hatte. Historiker der Bay Area sind sich noch immer nicht einig darüber, ob Norton ein Geisteskranker oder ein cleverer Hochstapler war; auf jedem Fall wurde er damals von der Bürgerschaft geduldig »ertragen« und lebte tatsächlich wie ein Kaiser. Greg Hill, Mitbegründer des Diskordianismus, schrieb: »Jedermann versteht Micky Maus. Einige wenige verstehen Hermann Hesse. Kaum jemand versteht Einstein. Und niemand versteht Kaiser Norton.« (Wir betonen nochmals: bei der Diskordischen Gesellschaft handelt es sich nicht um einen komplizierten Witz in Gestalt einer neuen Religion, sondern um eine neue Religion in Gestalt eines komplizierten Witzes.)
Timothy antwortete:
Lieber Bob…
Kurze Antwort… nur um anzuzeigen, daß die Übertragung von dieser Galaxis zu der Deinen gut funktioniert.
Dein Briefpapier hat mich erstaunt… Kannst Du mir darum etwas erklären? Wie z.B. ODD314Aftllbii? Und wer ist Joshua Norton?
Übrigens ist der Aufseher hier sehr um mich besorgt. Er ist wie ein mürrischer Zen-Mönch. Er will nicht, daß ich von Besuchen oder durch Korrespondenz gestört werde, die mich herunterbringen oder meine wissenschaftliche Arbeit verlangsamen könnten usw. Solange ich in meiner Zelle sitze und Science-fiction-Bücher schreibe… ist jedermann glücklich.
Ja, G. I. Gurdjieff ist mein direkter Nachfolger. Ich habe nie daran gezweifelt, daß mir seine baraka übertragen wurde… vielleicht durch irgendeinen Vermittler. Ich liebe Ihn, und er bewirkt mit seiner Weisheit bei mir mehr Resonanz als alle
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