Cosmic Trigger
anderen.
Crowley… die Synchronizitäten und Zufälle zwischen meinem und seinem Leben sind verwirrend. Brian Barritt und ich hatten an einem Oster-Samstag/Sonntag ein visionäres Erlebnis in Bou Saada, derselben algerischen Stadt, in der auch Crowley seine Vision erlebt hatte usw.
Der Libertarier schrieb zurück und diskutierte die seltsamen Verkettungen zwischen Learys Arbeit und jener von Crowley und Gurdjieff. Er erwähnte, daß die beiden letzteren in gewissen fortgeschrittenen Techniken der Bewußtseinserweiterung durch Sufi-Logen des Nahen Ostens unterrichtet wurden. Er erwähnte auch, daß Rasputin auf seinen Wanderungen die gleiche Art Training gehabt haben mochte.
Learys Antwort brachte ihn völlig durcheinander:
Lieber Bob…
Ich mochte Deinen Brief…
Bist Du in Berührung mit Lehren, Methoden, Lehrern usw. die höhere Intelligenz übermitteln? Hängst Du völlig drin?
Wenn ja, sage es mir.
Ich glaube nicht an Geheimnisse…
Ich glaube, daß höhere Intelligenz kontaktiert werden kann, und ich habe beschrieben, wie man es macht und was sie übermitteln usw. Hast Du Verbindung zu Joanna? Bitte sie, Dir ein Exemplar von Terra II zu senden.
Du erwähnst, daß Crowley, G. und Rasputin mit irgendeiner Sufi-Loge Kontakt gehabt haben könnten. Glaubst Du, diese »Loge« existiert tatsächlich im Sinne von Meistern, die vom Mittleren Osten aus G und C und R als Geheimboten aussenden? Das ist die aufregendste Idee, über die ich im Laufe der letzten zehn Jahre gerätselt habe.
Ich habe gesehen, was durch eine Einheit vermittelt werden kann. Durch die eine, der ich angehörte. Wo sind die anderen?…
Ich bin erstaunt, daß Du Michael Horowitz noch nicht getroffen hast.
Mike Horowitz, ein schmächtiger, leidenschaftlicher, hervorragender Kerl, ist Direktor der Fitzhugh Ludlow Memorial Library in San Francisco – ein psychopharmakologisches Archiv voll von seltener Literatur über Drogen – wissenschaftlicher, propagandistischer (Regierung), literarischer oder rein journalistischer Art. Als der Forscher Mike Horowitz begegnete, hörte er zum erstenmal von den Starseed-Übertragungen.
Inzwischen wurde Dr. Leary von Folsom nach Vacaville verlegt, was die Kommunikation mit ihm für kurze Zeit unterbrach. Einmal mehr hatte ich mich um eine Bewilligung für die Korrespondenz zu bewerben, mußte die richtigen Formulare ausfüllen – nachdem sie mir endlich geschickt worden waren –, um schließlich auf die Entscheidung des neuen Gefängnisleiters zu warten. Der Libertarier fühlte sich immer mehr wie ein Gelehrter des Mittelalters, der mit einem befreundeten Forscher eine Verbindung aufrechterhalten will, während die Heilige Inquisition dies soweit als möglich zu unterbinden versucht.
Man sollte bei der Bewertung der Starseed-Signale nicht außer acht lassen, daß einige Monate vor diesem Experiment drei Regierungspsychiater (anläßlich der Gerichtsverhandlung wegen Learys Flucht) Dr. Leary eine ausgezeichnete Gesundheit und einen hohen I. Q. bescheinigt hatten. Da so viele Extremisten der Rechten und der Linken die geistige Gesundheit Dr. Learys angezweifelt haben, sollte auch noch vermerkt werden, daß Dr. Wesley Hiler, psychologischer Leiter in Vacaville, dieses Urteil nachdrücklich bekräftigt. Er sprach jeden Tag mit Dr. Leary; oft, um bei Tim Rat zu holen. »Timothy Leary ist völlig gesund«, sagte er mir 1973 im Verlauf eines Interviews.
Wie in Terra II berichtet, bildete Dr. Leary zwischen Juli und August 1973 ein vierköpfiges Telepathieteam, das irgendwo in der Galaxis höhere Intelligenzen aufzuspüren beabsichtigte. (Das war in der Mitte der »Hundstage«, als ich meine ersten – wirklichen oder halluzinatorischen – Kontakte mit Sirius hatte.) Die daran teilnehmenden Personen waren: Dr. Leary und seine Frau Joanna; Mithäftling Wayne Benner und dessen Freundin, eine Journalistin, die sich gerne als »Guanine« bezeichnet.
Die Starseed-Übertragungen – »Halluzinationen« oder was auch immer – wurden in neunzehn Impuls-Blocks empfangen, selten in verständlichen englischen Sätzen, und sie erforderten zwischen den vier Empfängern beträchtliche Meditation und Diskussion, ehe sie zur folgenden Botschaft zusammengefaßt werden konnten:
Es ist Zeit, daß das Leben auf der Erde den planetarischen Schoß verläßt und zwischen den Sternen zu wandern lernt.
Leben entstand auf eurem Planeten vor Milliarden von Jahren durch Nukleotidenstränge, welche den Bauplan der
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