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Cosmic Trigger

Titel: Cosmic Trigger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Anton Wilson
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Leute mit einem unheimlichen Glucksen zu warnen.
    In der Tat hat Crowley sowohl die übelsten als auch die besten Elemente der okkulten Welt angezogen, und ein selbsternannter »Crowleyaner« kann ebensogut ein gefährliches Individuum wie ein Adept ersten Ranges sein.
    Die Party hatte gerade angefangen, als der Schamane zu einem lästigen Gespräch ans Telefon gerufen wurde. Der Anrufer war ein Dr. H. ein sehr talentierter Psychiater, der von Leary, Crowley und mir ziemlich viel zu halten schien. Ich gewann den Eindruck, daß er sich auf einem schlechten Acid-Trip befand, in dessen Verlauf er die Kontrolle über seine Angst verloren hatte, so daß er nun meine Hilfe benötigte. Bei Leuten mit schlechten Acid-Trips hat der Schamane den Ruf guter Heilungs- und Beruhigungsvibes, per Telefon hatte er bis dahin allerdings noch keine Hilfe geleistet. Zwanzig Minuten später, als Dr. H. beruhigt war und sich auf einen guten Trip zubewegte, fühlte ich mich völlig ausgelaugt.
    Der Zauberer kehrte ins Wohnzimmer zurück. Sofort setzte sich Tom (der in Wirklichkeit anders heißt) neben mich, lachte schrill, erzählte einen dummen Witz und sagte: »Ich glaube, ich werde wieder verrückt.« (Er war vor rund acht Jahren für einige Monate im Irrenhaus gewesen.) Der Philosoph verbrachte drei Stunden inmitten einer lärmigen Party, wie man sie nur in Berkeley antrifft und nur unter Hippies und Hexen, und praktizierte ohne Lizenz Psychotherapie. Tom war schließlich überzeugt, nicht wieder verrückt werden zu müssen, da er der Programmierer seines eigenen Computers sei, und daß ihn bloß eine Halluzination glauben ließ, daß der Computer fortan ihn programmieren würde.
    Der Zauberer war nun noch mehr ausgelaugt; und dann erschien Jacques Vallee.
    Ich hatte schon seit mehreren Monaten den Wunsch gehegt, mit Dr. Vallee zu sprechen, und so entführte ich ihn unverzüglich in ein etwas versteckt gelegenes ruhiges Zimmer. Unterwegs erspähten wir Hymenaeus Alpha (Grady McMurty), Kalif des »Ordo Templis Orientis« und seine Frau Phylis. Tom, der noch immer im ungeeignetsten Moment kicherte, aber nicht mehr so sicher war, daß er verrückt würde, schlenderte uns nach.
    Der Skeptiker hatte Jacques Vallee in einer Konferenz über Wissenschaft und Geist gehört, die Anfang des Jahres von der Theosophischen Gesellschaft veranstaltet worden war. Er hatte eine neue Methode zur Lösung des UFO-Rätsels entwickelt und fütterte systematisch alle Daten außerirdischer Kontakte in einen riesigen Computer. Der Computer war auf verschiedene, sich möglicherweise wiederholende Muster programmiert. Jacques sagte, daß die Ergebnisse darauf hindeuten, daß die UFOs überhaupt nicht außerirdisch sind, sondern daß es sich möglicherweise um intelligente Systeme handelt, die darauf erpicht sind, uns davon zu überzeugen, daß sie außerirdisch seien.
    Nun begann der Skeptiker, Vallee in bezug auf das Nichtaußerirdische der UFOs auszufragen. Er erklärte, daß es nach chronologischer Analyse der Daten den Anschein erweckt, daß sie (um was es sich dabei auch immer handelt) stets darum bemüht seien, den Eindruck zu erwecken, daß sie etwas sind, was die von ihnen besuchte Gesellschaft verstehen kann. In mittelalterlichen Sichtungen, meinte Vallee, nannten sie sich Engel; 1902, während der großen Panik in mehreren Staaten, sprach ein Besatzungsmitglied zu einem Bauern aus West Virginia und sagte, sie kämen von einem in Kansas erfundenen und von dort aus gestarteten Luftschiff; bei den Sichtungen zwischen 1940 und den fünfziger Jahren sagten sie oft, sie kämen von der Venus; seit die Venus untersucht worden ist und Leben auf ihr unmöglich schien, bezeichnen sie sich als Besucher von einem anderen Planetensystem in dieser Galaxis.
    »Was meinen Sie, woher sie stammen?« fragte ich.
    Dr. Vallee machte die galante Bewegung des klassischen wissenschaftlichen »Nicht-über-die-Fakten-hinaus-Kopfschüttelns«. »Ich kann endlos theoretisieren«, meinte er, »aber ist es nicht besser, einfach die Daten genauer zu studieren und nach Anhaltspunkten zu suchen?«
    »Sie müssen eine persönliche Meinung haben«, insistierte ich.
    Er gab dankbar nach. »Sie stehen zur Raum-Zeit in einer Beziehung, deren Art und Weise wir gegenwärtig nicht begreifen können«, sagte er. »Sie können es uns nicht erklären, da wir zu verstehen noch nicht bereit sind.«
    Ich fragte Grady McMurty, ob Aleister Crowley ihm je irgend etwas erzählt hatte, was die

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