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Cottage mit Aussicht

Titel: Cottage mit Aussicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Restaurants wurde offenbar, sobald sie durch die Tür traten. Max war offensichtlich Stammgast hier, da der Oberkellner und die Kellner ihn mit Namen ansprachen. Sie führten sie zu einem Tisch in einer diskreten, aber behaglichen Ecke. Brot, Speisekarten und puppengroße, runde Toasts mit etwas Köstlichem darauf erschienen fast sofort.
    »Hm, nun, was wollen wir nehmen?«
    Max' große Sachkenntnis als Feinschmecker war offenkundig, und obwohl er nicht direkt für sie bestellte, ging er mit ihr die Speisekarte durch. Anna war sich nicht sicher, ob sie dafür dankbar war oder nicht. Während sie die anderen Gäste in ihren Designeranzügen betrachtete, die einer wie der andere waren, erörterten Max und der Sommelier ausführlich die Weinfrage.
    Anna, die bereits in der Galerie zwei Gläser Weißwein getrunken hatte, fand, dass sie wirklich nicht noch mehr trinken sollte, aber Max wählte für die Vorspeise Weißwein und eine sehr teure Flasche Rioja zum Hauptgang. Dies war ihr Traumdate, sagte sie sich entschieden. Da sollte sie sich über Alkoholeinheiten nicht den Kopf zerbrechen. Schließlich würde sie anschließend mit Max nach Hause fahren! Ihr Herz tat einen Satz, der halb durch Aufregung, halb durch Nervosität verursacht wurde.
    »Also, erzähl mir von deiner Wohnung«, bat sie, als man eine Platte mit Austern vor sie hingestellt hatte.
    »Was willst du denn wissen? Du wirst sie bald sehen.« Sein lachender, spöttischer Gesichtsausdruck war sehr sexy, fand Anna.
    »Ich möchte wissen, ob sie mir gefallen wird.«
    »Die Aussicht wird dir ganz sicher gefallen. Und jetzt mach den Mund auf.« Er ließ die erste Auster ihres Lebens hineinrutschen. Sie schmeckte, wie jeder ihr bereits erzählt hatte, nach Meer.
    »Hm«, meinte sie. »Ganz nett. Aber wenn ich an der Küste leben würde, würde ich stattdessen einfach einen Schluck Meereswasser trinken.«
    »Banause! Nimm noch eine.«
    »Vielleicht könnte ich mich an sie gewöhnen«, gestand sie ein wenig später.
    »Jetzt haben wir sie aufgegessen. Ich hoffe, du bist glücklich damit, Foie gras zu essen? Sie servieren hier eine ganz leicht gedünstete Scheibe davon auf dem Filet.«
    Anna war ganz und gar nicht glücklich, dass er Foie gras für sie ausgewählt hatte, aber sie konnte sich nicht dazu überwinden, es zuzugeben. Er scheute weder Kosten noch Mühe, um ihr das bestmögliche Essen auftischen zu lassen; sie konnte den Abend nicht mit einer Diskussion über die Rechte von Tieren verderben. Außerdem würde er es niemals verstehen.
    Auf ihrem Teller war dem Steak gegenüber ein winziges Nest geraspelter Bratkartoffeln arrangiert und auf der anderen Seite ein dazu passendes Zucchini-Nest. Die Verbindung stellten einige Stangen Babyspargel und etwas sehr Hübsches her, das Anna nicht erkannte.
    »Das ist eine Zucchini-Blüte«, erklärte Max. »Und jetzt hau rein.«
    Anna sah ihn fragend an. »Ich glaube nicht, dass ›Hau rein‹ das ist, was deine Mutter bei einer solchen Gelegenheit sagen würde.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Gewiss nicht, aber tu es trotzdem.«
    Anna machte sich über ihr Steak her und fragte sich, ob sie beide wohl so viel getrunken hatten, dass sie ihm von dem Zwischenfall mit dem Whirlpool erzählen konnte. Sie hätte sich vielleicht dazu hinreißen lassen, wäre seine Mutter nicht ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte gewesen. Da er das erste Begebnis dieser Art nicht witzig gefunden hatte, würde diese Geschichte ihm wohl kaum auch nur ein Lächeln entlocken. Wenn Mrs. Gordon sie als die Frau erkannte, die ihr Gewächshaus geputzt hatte, und Anna irgendwann an Max' Arm zum Tee bei ihr auftauchte, war es besser, jedwedes Wissen über diesen Nachmittag abzustreiten. Einen Moment lang betete Anna, Max möge sie niemals seiner Mutter vorstellen, doch dann wurde ihr klar, was das bedeutete: Sie lief jetzt Gefahr, ihre Beziehung nur als etwas Vorübergehendes zu betrachten. So konnte sie doch nicht über einen Mann denken, den sie so lange geliebt hatte?
    Als sie ihr englisch gebratenes Steak mit Foie gras gegessen hatten, fragte er: »Wie wäre es mit einem Dessert? Sie bereiten hier ein köstliches kleines Champagner-Soufflé zu, das dir schmecken könnte.«
    »Nun, für mich reicht es. Ich habe ohnehin schon viel zu viel gegessen.
    »Dann eine Tasse Kaffee? Die Petit Fours, die man dazu gereicht bekommt, sind exquisit.«
    »Nur, wenn du auch einen Kaffee trinkst, in welchem Fall ich einen Tee nehmen werde. Wenn ich Kaffee

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