Cottage mit Aussicht
es war, von jemandem zu hören, der nichts von ihr wollte. »Hallo, Rob.«
»Hi! Haben Sie einen Moment Zeit zum Telefonieren?«, fragte er.
»Ja, ich sitze in einem Zug.«
»Oh! Haben Sie etwas Schönes unternommen?«
»Ich war in London. Bei einer Vernissage. Mit Max«, fügte sie nach einem kurzen Zögern hinzu.
»Ah.« Auch er hielt einen Moment lang inne. »Also geht das mit Sonntag in Ordnung? Die Landmesse mit Hundeschau?«
»Oh, findet sie diesen Sonntag statt? Ja, ich bin eindeutig dabei.« Bei dem Gedanken an eine Hundeschau musste sie unwillkürlich lächeln - das war etwas anderes als eine kultivierte Vernissage, aber so viel weniger anstrengend! Max hatte etwas darüber gemurmelt, dass er sie bald einmal zum Tee zu seiner Mutter bringen wolle. Wenn er dabei diesen Sonntag im Auge gehabt hatte, hatte sie einen perfekten Vorwand, um abzulehnen. »Wissen Sie, wobei wir helfen sollen?«
»Wir könnten Tombolalose oder Eiscreme verkaufen. Meine Schwester ist sich nicht sicher. Anscheinend ringen die Ausschussmitglieder noch immer um die genaue Einteilung.«
»Hm, mir ist es egal.«
»Wunderbar. Darf ich Sie am Sonntag gegen elf abholen? Dann können wir vor der Schau im Pub noch einen Happen essen.«
»Ich sollte am Morgen wirklich arbeiten, aber wenn Sie gegen zwölf kommen wollen, könnten Sie sich ansehen, was ich bis dahin geschafft habe.«
»Also gut, zwölf Uhr. Ich freue mich darauf, mir das Haus noch einmal anzuschauen.« Während Anna ihr Telefon wieder in ihre Tasche schob, lächelte sie vor sich hin.
»Also?«, fragte Chloe, sobald Annas Reisetasche auf der Rückbank des Wagens gelandet war, wobei zwei Kindersitze ein wenig zur Seite gedrückt wurden.
»Was?«
»Du weißt, was ich meine!« Chloe war außer sich. »Mir ist klar, dass ich dich nicht löchern sollte, aber ich will es unbedingt wissen.«
»Was willst du wissen? Ob ich ein Bild gekauft habe? Ob Max' Wohnung wunderbar ist? Ganz eindeutig, wenn man dergleichen Dinge mag. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es mir gefällt.«
»Nicht das! Obwohl du mir später davon berichten kannst, doch jetzt schieß los! Erzähl mir, seid ihr beiden wie die Karnickel übereinander hergefallen?«
»In gewisser Weise. Ich weiß nicht besonders viel über die Paarungsgewohnheiten von Karnickeln.«
»Ah ... Es war nicht gut, hm?«, fragte Chloe, während sie sich vom Bahnhof entfernten.
»Es war nicht schlecht! Max ist sehr aufmerksam und all das. Und er hat sich große Mühe gegeben, eine romantische Atmosphäre zu schaffen. Er hat Rosenblätter rund um das Bett gelegt.«
»Zauberhaft«, erklärte Chloe strahlend. Sie blickte zu Anna hinüber. »Oh, hm, das erste Mal ist meiner Erfahrung nach nie besonders gut.«
»Ja«, pflichtete Anna ihr bei, bemerkte jedoch nicht, dass es ein zweites Mal gegeben hatte, das ebenfalls nicht sehr inspirierend gewesen war. Dann sagte sie, nicht zuletzt, um das Thema zu wechseln: »Ich werde am Sonntag mit Rob zu einer Land- und Hundeschau fahren.«
»Oh, wie schön!«, erwiderte Chloe.
»Hast du nicht Lust, mit Mike und den Jungen ebenfalls hinzukommen? Es wäre ein wunderbarer Familienausflug.«
»Oh ...«, erwiderte Chloe, »... leider nicht. Wir haben schon etwas anderes vor.«
Aus irgendeinem Grund glaubte Anna ihr das nicht recht. »Was?«
»Ein Mittagessen mit Freunden«, antwortete Chloe schlagfertig. »Also, brauchst du irgendetwas aus der Stadt, oder soll ich direkt nach Hause fahren?«
»Wenn wir kurz beim Malerladen haltmachen könnten, ich brauche noch Schablonen.«
»Meine Güte, du bist doch nicht etwa schon so weit, dass du streichen kannst, oder?«
»Eigentlich nicht, aber ich werde eine Ewigkeit brauchen, um mich zu entscheiden.«
Anna war überraschend aufgeregt bei dem Gedanken, Rob zu sehen. Es lag daran, wie ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie mit ihrem Haus bei jemandem angeben wollte, der all die Arbeit, die in die Renovierung geflossen war, wahrscheinlich zu schätzen wusste. Sie zog ihre schwarze Hose an, von der sie mit viel Mühe und Packband Carolines Haare entfernt hatte, nur damit die Hündin sofort neue Haare darauf verteilen konnte.
Rob war sehr pünktlich. Anna öffnete die Tür mit einem Lächeln und einer Bitte an Caroline, ihn nicht anzuspringen.
Rob nahm Carolines stürmische Pfoten mit Gleichmut hin und erwiderte das Lächeln. Er kam nicht herein, sondern küsste Anna auf die Wange. Ihr Herz flatterte; es war das erste Mal, dass jemand
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