Cottage mit Aussicht
Wohnzimmer, sondern ins Schlafzimmer.
Das riesige Bett beanspruchte den größten Teil des Raumes und war vollkommen mit etwas bedeckt, das verdächtig nach echtem Fell aussah. Hinter einer dem Bett gegenüberliegenden Spiegelwand verbargen sich wahrscheinlich Schränke. Zwei Nachttische standen zu beiden Seiten des Bettes in Wandnischen, und auf einem davon thronte ein Eiseimer mit einer Flasche Champagner darin. Auf dem Bett und um das Bett herum lagen scharlachrote Rosenblätter.
»Meine Güte«, murmelte Anna mit hämmerndem Herzen. »Wann hast du all das arrangiert?««
»Während du die Aussicht genossen hast.«
Anna seufzte und beobachtete, wie er die Flasche öffnete und die Gläser bis zur Hälfte füllte.
»Auf dich, Anna.« Er prostete ihr mit seinem Glas zu und lächelte verführerisch.
Anna nippte an ihrem Champagner. Dies war der perfekte Augenblick - ihr perfekter Abend; die Vernissage, das Restaurant, die perfekte Stadtwohnung. Was konnte es Besseres geben?
Als Anna ihren Champagner geleert hatte, nahm er ihr das Glas sanft aus der Hand und zog sie in seine Arme.
Davon habe ich jahrelang geträumt, rief sie sich ins Gedächtnis, und erwiderte seine Umarmung.
Kapitel 18
D as sind die leckersten Croissants, die ich gegessen habe, seit ich in Frankreich war«, sagte Anna, die immer noch müde war. »Und ich kann mich nicht daran erinnern, wann man mir das letzte Mal direkt vor meinen Augen frischen Orangensaft gepresst hat.«
»Es ist eine Schande, dass du gleich wegmusst«, meinte Max. »Wir hätten in eine Ausstellung und dann zum Mittagessen gehen können, vielleicht irgendwo am Fluss.«
Anna seufzte. »Das wäre schön gewesen, aber leider kann ich Chloe meinen Hund nicht noch länger aufhalsen. Beim nächsten Mal«, fügte sie hinzu, da er nicht denken sollte, dass sie allzu begierig war fortzukommen, »könnte ich meine Schwester und meinen Schwager bitten, bei mir zu übernachten. Dann könnte ich länger bleiben.«
»Es sei denn, du hättest das Haus bis dahin verkauft. Julian hat wirklich großes Interesse.«
»Nun, das sind gute Neuigkeiten.« Anna blickte auf ihre Armbanduhr. »Ich sollte jetzt ehrlich gehen, sonst werde ich meinen Zug verpassen.«
»Ich komme mit nach unten und rufe dir ein Taxi.«
Es ging Anna zutiefst gegen den Strich, ein Taxi zu nehmen, obwohl sie genauso gut mit der U-Bahn hätte fahren können, aber sie hatte es eilig, und sie war tatsächlich ein wenig spät dran.
»Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte der Taxifahrer, als sie ihn fragte, ob sie es noch zum Zehn-Uhr-Zug nach Paddington schaffen konnte. »Der Verkehr ist heute Morgen nicht allzu schlimm. Sie werden pünktlich dort sein.«
Anna staunte darüber, wie eilig sie es hatte, von ihrem Geliebten fortzukommen. Er war so aufmerksam und erfahren gewesen, sogar liebevoll, aber für sie hatte sich die Erde nicht bewegt. Und die vergangene Nacht hätte doch gewiss der Höhepunkt all ihrer Träume sein sollen? Vielleicht musste es einfach eine Enttäuschung werden, gerade weil sie so lange davon geträumt hatte. Oder es lag daran, dass sie, wann immer sie die Augen schloss, ihre Treppe vor sich sah. Sie hatte zu lange auf den Knien gelegen und sie geschliffen; sie bekam sie einfach nicht mehr aus dem Kopf. Als sie das letzte Mal aus London zurückgekommen war, hätte sie auch ohne den Zug über die Eisenbahnschienen schweben können. Diesmal war sie reizbar und verunsichert.
Ihr nächstes Beisammensein mit Max würde besser werden, dachte sie, während sie blind aus dem Fenster schaute. Beim nächsten Mal würde sie ganz bei der Sache sein.
Sie rief Chloe an, um ihr zu berichten, dass es ihr gelungen war, den Zehn-Uhr-Zug zu nehmen. Es tat gut, die Stimme ihrer Freundin zu hören.
»Ich habe dir doch gesagt, dass es in Ordnung geht, wenn du mit einem späteren Zug kommen willst!«, erwiderte Chloe. »Wir genießen es, auf Caroline aufzupassen.«
»Und ich bin davon überzeugt, dass sie es ebenfalls genießt«, erwiderte Anna und dachte an die zärtliche Fürsorge des kleinen Harry.
»Also, hast du ...?«
»Was?«
»Du weißt schon!«
»Ich rede nicht über solche Dinge!«, flüsterte Anna nachdrücklich in ihr Telefon. »Ich sitze im Zug, Chloe! Ich werde in weniger als einer Stunde bei dir sein. Dann erzähle ich dir alles.«
Seufzend beendete Chloe das Gespräch. Kaum hatte sie aufgelegt, klingelte Annas Handy abermals.
Als sie sah, wer der Anrufer war, kam ihr der Gedanke, wie schön
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