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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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präklinischen Tests geprüften Präparaten nur fünf für klinische Studien zugelassen wurden. Und von diesen fünf wurde dann letztlich nur ein Medikament genehmigt. Vor sieben Jahren waren zwar Erleichterungen zur Beschleunigung der Verfahren bei Präparaten gegen lebensbedrohliche Krankheiten, zu denen insbesondere auch Aids-Medikamente zählten, erlassen worden, doch beschleunigt bedeutete nach FDA-Standards immer noch ein Verfahren von sechs bis neun Monaten. Die europäischen Zulassungsverfahren waren zwar ebenfalls streng, aber doch nicht mit den Auflagen der FDA vergleichbar. Und in den afrikanischen und asiatischen Ländern, wo das Problem am größten war, gab es überhaupt keine staatlichen Zulassungsauflagen.
    Und genau dort würde er mit dem Verkauf beginnen.
    Sollte die Welt doch zusehen, wie die Patienten in jenen Ländern geheilt wurden, während die amerikanischen und europäischen Patienten starben. Dann würden sie ihm die Zulassung gewähren, ohne dass er auch nur darum bitten musste.
    »Ich habe Sie das nie gefragt, und Sie haben es mir nie gesagt«, sagte Lyndsey. »Aber wo haben Sie diese Bakterien eigentlich gefunden?«
    Die Zeit des Schweigens war vorbei. Er brauchte Lyndsey mit im Boot, und zwar ohne Wenn und Aber. Aber die Antwort auf die Frage nach dem wo würde unweigerlich auch zur Frage nach dem wann führen.
    »Haben Sie jemals darüber nachgedacht, welchen Wert eine Firma, die Kondome produziert, vor der Verbreitung von Aids hatte? Natürlich gab es einen Markt. Aber was für einen? Einige Millionen Exemplare pro Jahr? Doch nach dem Auftreten von Aids wurden weltweit Milliarden Kondome produziert und verkauft. Und was ist mit den bisher gängigen Aids-Medikamenten? Die Behandlung von Aids ist doch eine echte Lizenz zum Gelddrucken. Eine Kombinationstherapie aus drei Wirkstoffen kostet zwölf- bis achtzehntausend US-Dollar jährlich. Multiplizieren Sie das mit der Zahl von Millionen von Infizierten, und wir reden von Milliarden, die für Arzneimittel ausgegeben werden, die letztlich nicht heilen.
    Denken Sie auch an den Umsatz an Kleidung und medizinischen Hilfsmitteln – Latexhandschuhe, Kittel und sterile Nadeln zum Beispiel. Haben Sie eine Ahnung, wie viele sterile Nadeln gekauft und verteilt werden, um die Infizierung von Fixern zu vermeiden? Und wie bei den Kondomen sind auch hier die Preise nach oben geschnellt. Es gibt unendlich viele Verdienstmöglichkeiten, und für Firmen wie Philogen, die Medikamente und medizinische Hilfsmittel herstellen, war HIV die reinste Goldgrube.
    In den letzten achtzehn Jahren hat unser Geschäft floriert, und unsere Kondomfabrik ist um das Dreifache expandiert. All unsere Produkte verkaufen sich viel besser als früher. Wir haben sogar einige Aids-Medikamente entwickelt, die sich wirklich gut verkauft haben. Vor zehn Jahren habe ich die Gesellschaft an die Börse gebracht, Kapital gesammelt und die Gewinne aus der expandierenden Medizinbedarfs- und Arzneimittelproduktion in die Vergrößerung des Unternehmens investiert. Ich habe eine Kosmetikfirma, ein Seifenunternehmen, eine Kaufhauskette und ein Gefrierkostunternehmen gekauft, weil ich sicher war, dass Philogen eines Tages alle Schulden mühelos zurückzahlen könnte.«
    »Woher hatten Sie diese Sicherheit?«
    »Ich habe diese Bakterien vor beinahe dreißig Jahren gefunden und ihr Potenzial vor zwanzig Jahren erkannt. Seither hatte ich das Heilmittel gegen HIV in Händen und wusste, dass ich es jederzeit auf den Markt werfen konnte.«
    Er sah, wie Lyndsey die Bedeutung des Gehörten langsam aufging.
    »Und Sie haben niemandem davon erzählt?«
    »Keiner Menschenseele.« Jetzt war es an der Zeit, sich zu vergewissern, ob Lyndsey wirklich so amoralisch war, wie er dachte. »Ist das ein Problem? Ich habe einfach abgewartet, bis ein wirklich attraktiver Markt entstanden ist.«
    »Und während dieser ganzen Zeit war Ihnen klar, dass Sie ein Mittel hatten, gegen das das Virus eben nicht nach einer gewissen Zeit eine Resistenz entwickeln würde, nein, Sie wussten ganz genau, dass Sie das Heilmittel hatten. Die Möglichkeit, das Virus total zu zerstören. Selbst wenn irgendwann jemand ein wirksames Medikament gegen das Virus finden sollte, Ihr Mittel würde besser, schneller und sicherer wirken, und seine Produktion würde nur ein paar Cent kosten.«
    »Genau so hatte ich mir das vorgestellt.«
    »Und Ihnen war völlig egal, dass unterdessen Millionen von Menschen starben?«
    »Glauben Sie denn, dass

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