Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
Thorvaldsen. »Es ist eine ziemlich clevere Idee. Wenn die Mönche die ursprüngliche Schrift weggekratzt und die gesäuberten Pergamente neu beschriftet hatten, zerschnitten sie sie, drehten sie seitlich und banden sie so, dass sie uns heute wie ein Buch vorkommen.«
    »Natürlich gingen durch dieses Zerstückeln oft große Teile eines Pergaments verloren, weil das ursprüngliche Pergament nur selten wieder ganz zusammengebunden wurde«, sagte Cassiopeia. »Ely fand jedoch mehrere Schriften, die ziemlich intakt geblieben waren. In einem dieser Werke entdeckte er einige verloren geglaubte Theoreme des Archimedes. Wenn man bedenkt, dass von Archimedes’ Schriften fast nichts erhalten ist, stellt diese Schrift einen wirklich außergewöhnlichen historischen Schatz dar.« Sie sah Malone an. »In einem anderen fand er die Formel für Griechisches Feuer.«
    »Und wem hat er davon erzählt?«, fragte Malone.
    »Irina Zovastina«, antwortete Thorvaldsen. »Der Chefministerin der Zentralasiatischen Föderation. Zovastina hat ihn darum gebeten, seine Entdeckung zumindest vorerst geheim zu halten, und da sie ihn bezahlte, konnte er ihr dies schlecht abschlagen. Außerdem hat sie ihn dazu angehalten, noch andere alte Schriften des Museums zu untersuchen.«
    »Ely sah ein, dass es notwendig war, das Ganze erst einmal geheim zu halten«, sagte Cassiopeia. »Die Technik war neu, und sie mussten sichergehen, dass ihre Entdeckungen wirklich echt waren. Das Warten stellte für ihn auch kein Problem dar, im Gegenteil, er wollte selbst so viele Schriften wie möglich untersuchen, bevor er damit an die Öffentlichkeit ging.«
    »Aber dir hat er davon erzählt«, sagte Malone.
    »Er war begeistert und wollte mit jemandem reden. Außerdem wusste er, dass ich es für mich behalten würde.«
    »Vor vier Monaten«, erzählte Thorvaldsen, »stieß Ely in einem der Palimpseste auf etwas Außergewöhnliches. Auf die Geschichte des Hieronymus von Kardia. Hieronymus war ein Freund und Landsmann des Eumenes, eines Generals Alexanders des Großen. Dieser Eumenes war auch Alexanders persönlicher Sekretär gewesen. Von Hieronymus’ Werk sind nur Fragmente erhalten, doch sie gelten als äußerst zuverlässige historische Quellen. Ely hatte also den kompletten Bericht eines glaubwürdigen Zeugen aus Alexanders Zeit entdeckt.« Thorvaldsen hielt inne. »Es handelt sich um eine ziemlich erstaunliche Geschichte, Cotton. Einen Teil davon hast du schon gelesen, nämlich den Bericht über Alexanders Tod und den Heiltrank.«
    Cassiopeia wusste, dass Malone fasziniert war. Manchmal erinnerte er sie an Ely. Beide Männer benutzten ihren Humor, um der Realität zu trotzen, einer Frage auszuweichen, ein Argument zu verdrehen oder, was sie am meisten ärgerte, sich zu entziehen, wenn jemand ihnen zu nahe kam. Doch während Malone selbstbewusst und körperlich stark präsent wirkte, hatte Ely Sanftheit und eine ruhige Intelligenz ausgestrahlt. Was für Gegensätze Ely und sie doch dargestellt hatten. Die dunkelhäutige, dunkelhaarige spanische Muslimin und der blasse protestantische Skandinavier. Und doch hatte sie diesen Mann so gerne um sich gehabt.
    Was sie seit langem von keinem anderen Mann mehr sagen konnte.
    »Cotton«, berichtete Cassiopeia dann weiter, »ungefähr ein Jahr nach Alexanders Tod, im Winter des Jahres 321 v. Chr., brach sein Leichenzug endlich aus Babylon auf. Perdikkas hatte mittlerweile entschieden, Alexander in Makedonien zu bestatten, was Alexanders auf dem Totenbett geäußertem Wunsch, in Ägypten beigesetzt zu werden, entgegenstand. Ptolemaios, ein anderer General, hatte Ägypten als seinen Teil des Imperiums beansprucht und amtierte dort schon als Gouverneur. Perdikkas handelte als Regent für den Infanten Alexander IV. Nach der makedonischen Verfassung oblag es dem neuen Herrscher, seinen Vorgänger angemessen zu bestatten …«
    »Und wenn Perdikkas zuließ, dass Ptolemaios Alexander in Ägypten beisetzte, konnte das Ptolemaios’ Anspruch auf den Thron stärken«, setzte Malone hinzu.
    Sie nickte. »Außerdem gab es damals eine Prophezeiung, dass das königliche Geschlecht aussterben würde, wenn die Könige nicht mehr in makedonischer Erde bestattet würden. Und wie sich später zeigte, starb das königliche Geschlecht wirklich aus, als Alexander der Große nicht in makedonischer Erde bestattet wurde.«
    »Ich habe gelesen, wie es weiterging«, sagte Malone. »In einem Gebiet, das im heutigen nördlichen Syrien liegt, entführte

Weitere Kostenlose Bücher