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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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begriff, dass Ramsey ihre Fragen absichtlich überging, aber er bemerkte auch eine verschlossene Tauchtasche, die mit einer Klemme an Ramseys Taille befestigt war. Vor fünfzig Minuten war diese Tasche noch leer gewesen.
    Jetzt war sie voll.
    »Was ist da drin?« , fragte er.
    »Er hat mir nicht geantwortet«, flüsterte Rowland. »Und er ließ nicht zu, dass ich oder Sayers die Tasche berührten.«
    »Was ist danach geschehen?«, fragte sie.
    »Wir sind aufgebrochen. Ramsey hatte das Kommando. Wir führten noch ein paar Strahlungsmessungen durch, fanden nichts, und dann befahl Ramsey, mit der Holden nach Norden zu fahren. Er hat nie ein Wort darüber verloren, was er bei seinem Tauchgang gefunden hat.«
    »Ich begreife das nicht«, warf Davis ein. »Wieso stellen Sie dann eine Bedrohung dar?«
    Der ältere Herr leckte sich die Lippen. »Wahrscheinlich wegen dem, was auf dem Rückweg passiert ist.«
    Rowland und Sayers ließen es darauf ankommen. Ramsey befand sich mit Commander Alexander oben und spielte Karten mit einigen der anderen Offiziere. So hatten sie schließlich beschlossen zu erkunden, was ihr Kollege bei dem Tauchgang gefunden hatte. Keinem der beiden gefiel es, im Ungewissen gelassen zu werden.
    »Bist du sicher, dass du die Kombination kennst?« , fragte Sayers.
    »Der Quartermeister hat sie mir gegeben. Ramsey hat hier den großen Macker markiert, aber das ist nicht sein Schiff, und so hat der Offizier mir mehr als bereitwillig geholfen. «
    Neben Ramseys Regal stand ein kleiner Safe auf dem Boden. Was immer Ramsey von seinem Tauchgang mit nach oben gebracht hatte, hatte in den letzten drei Tagen, während sie den südlichen Polarkreis verließen und in den Südatlantik fuhren, dort geruht.
    »Halte ein Auge auf die Tür« , trug Rowland Sayers auf. Er kniete sich hin und gab die Zahlenkombination ein, die er erhalten hatte.
    Dreimaliges Klicken ließ erkennen, dass die Ziffern richtig waren.
    Er öffnete den Safe und erblickte die Tauchtasche. Er holte sie heraus und befühlte ihren rechteckigen Umriss – sie maß etwa zwanzig auf fünfundzwanzig Zentimeter und war gut zwei Zentimeter dick. Er öffnete den Reißverschluss, holte den Inhalt heraus und erkannte sofort ein Logbuch. Auf der ersten Seite stand mit schwerer Hand in blauer Tinte geschrieben: BEGINN DER MISSION: 17. OKTOBER 1971, ENDE: __. Das zweite Datum wäre nach Einlaufen des Schiffs im Hafen hinzugefügt worden. Aber der Kapitän, der diese Eintragungen gemacht hatte, sollte nie Gelegenheit dazu erhalten.
    Sayers näherte sich: »Was ist es?«
    Die Tür der Kajüte schwang auf.
    Ramsey kam herein. »Dachte ich mir doch, dass ihr beide etwas dergleichen versuchen würdet. «
    »Reg dich ab« , sagte Rowland. »Wir haben alle denselben Rang. Du bist nicht unser Vorgesetzter. «
    Ein Lächeln spielte um Ramseys schwarze Lippen. »Doch, das bin ich hier tatsächlich. Aber vielleicht ist es besser, dass ihr euch die Sache auf eigene Faust angeschaut habt. Jetzt ist euch wenigstens klar, was hier auf dem Spiel steht. «
    »Da hast du verdammt recht« , erklärte Sayers. »Wir haben uns freiwillig gemeldet, genau wie du, und da wollen wir auch unseren Lohn dafür, genau wie du. «
    »Glaubt mir oder lasst es bleiben« , sagte Ramsey, »aber ich wollte euch ohnehin vor dem Einlaufen davon erzählen. Es ist einiges zu erledigen, und das schaffe ich nicht allein. «
    »Warum war das so wichtig?«, wollte Stephanie wissen.
    Davis schien es zu verstehen. »Das ist doch offensichtlich.«
    »Für mich nicht.«
    »Das Logbuch«, sagte Rowland, »kam von der NR-1A.«
     
    Malone erklomm den Felsenpfad, der kaum mehr als ein schmales Band war, das in Haarnadelkurven den bewaldeten Hang hinaufführte. Auf der einen Seite bildeten schmiedeeiserne Kreuzwegstationen eine feierliche Prozession, auf der anderen entwickelte der Blick nach unten sich allmählich zum Panorama. Sonnenlicht übergoss das abschüssige Tal, und in der Ferne entdeckte er zerklüftete Schluchten. Weit entfernte Glocken kündigten die Mittagszeit an.
    Er war auf dem Weg zu einem der Cirques, hoch oben im Gebirge gelegenen Felsenkesseln, von denen es in den Pyrenäen viele gab und die nur zu Fuß erreichbar waren. Verkrüppelte Birken befestigten den Abhang, ihre nackten, schneebedeckten Äste waren zu ungestalten Knoten verschlungen. Er betrachtete den holprigen Pfad aufmerksam, bemerkte aber keine Fußabdrücke, was angesichts des Windes und des wirbelnden Schnees allerdings nicht

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