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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Er war ein Star-Wissenschaftler, als die Navy ihn engagierte. Wir nannten ihn den Zauberer von Oz. Sie wis sen schon, der Typ hinter dem Vorhang, den nie jemand zu Gesicht bekommt? Dyals hatte ihn persönlich engagiert, und er war unmittelbar Ramsey und dem Admiral unterstellt. Er hat alle diese Kisten ganz allein geöffnet.«
    »Wir brauchen einen Namen«, sagte Davis.
    »Douglas Scofield. Dr. Douglas Scofield. Seinen Titel hat er uns ständig unter die Nase gerieben. Das hat aber keinen von uns beeindruckt. Er war Dyals gegenüber ein vollendeter Arschkriecher.«
    »Was ist mit ihm geschehen?«, fragte sie.
    »Ich will verflucht sein, wenn ich es weiß.«
    Sie mussten los, aber noch blieb eine Frage offen. »Was ist mit diesen Kisten aus der Antarktis?«
    »Wir haben alle Kisten in ein Lagerhaus in Fort Lee geschafft. In Virginia. Und sie dann Scofield überlassen. Was danach mit ihnen geschehen ist, weiß ich nicht.«

54
Ossau, Frankreich
    Malone sah auf die im Schnee liegende Eisenkette hinunter.
    Denk nach, sagte er sich. Sei vorsichtig. Hier stimmt eine ganze Menge nicht. Insbesondere nicht der glatte Schnitt in der Kette. Jemand war vorbereitet gewesen und mit einem Bolzenschneider gekommen.
    Er holte die Pistole unter seiner Jacke hervor und stieß das Tor auf.
    Die eiskalten Angeln quietschten laut.
    Er betrat die Ruine über bröckelige Trümmerstücke und näherte sich dem Bogen eines romanischen Portals. Über mehrere baufällige Stufen stieg er abwärts in einen stockdunklen Innenraum. Nur ein wenig Licht sickerte durch die vom Wind durchwehten nackten Fensteröffnungen herein. Die dicken Wände, die schrägen Fensteröffnungen und das schmiedeeiserne Tor am Eingang verwiesen auf die frühe Zeit der Erbauung. Er sah sich an diesem Ort um, der einmal bedeutend gewesen war – halb Gebetsstätte, halb Zitadelle, eine Festung an den Außengrenzen eines Kaiserreichs.
    Jeder Atemzug ballte sich vor seinen Augen zu einem Wölkchen.
    Aufmerksam suchte er den Boden mit den Augen ab, fand aber keine Spuren von jemandem, der vor ihm dort gegangen war.
    Er trat in ein Labyrinth von Säulen, die ein intaktes Dach stützten. Das Gefühl der Weite verlor sich nach oben in schattigen Gewölben, und er ging zwischen den Säulen umher wie zwischen hohen Bäumen in einem versteinerten Wald. Malone wusste nicht, wonach er suchte oder was er erwartete, und er widerstand der Versuchung, sich von der unheimlichen Umgebung einschüchtern zu lassen.
    Nach allem, was er im Internet gelesen hatte, hatte Bertrand, der erste Bischof, sich einen ziemlichen Ruf erworben. Die Legende schrieb seinen sagenhaften Kräften viele Wunder zu. In der Nachbarschaft ansässige spanische Stammesführer hatten immer wieder eine Spur von Feuer und Verwüstung über die Pyrenäen gezogen und die örtliche Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Doch Bertrand hatten sie sich ergeben, ihre Gefangenen freigelassen, sich zurückgezogen und waren nie wiedergekommen.
    Und da war das Wunder.
    Eine Frau hatte ihr Baby vor Bertrand gebracht und sich beschwert, dass der Vater sie nicht unterstützte. Als der Mann die Vaterschaft abstritt, befahl Bertrand, ein Gefäß mit kaltem Wasser vor die beiden zu stellen und einen Stein hineinzuwerfen. Er wies den Mann an, den Stein aus dem Wasser zu holen, und falls er lüge, werde Gott ein Zeichen setzen. Der Mann holte den Stein heraus, aber seine Hände waren danach verbrüht, als hätte er sie in kochendes Wasser getaucht. Der Vater gab daraufhin seine Vaterschaft sofort zu und besserte sich. Bertrand erhielt für seine Frömmigkeit schließlich einen Beinamen – Das Leuchten Gottes. Angeblich hatte er diesen Beinamen abgelehnt, aber zugelassen, dass das Kloster so genannt wurde, und daran hatte Einhard sich offensichtlich Jahrzehnte später in seinem Testament erinnert.
    Malone trat zwischen den Säulen hervor in den Kreuzgang, ein unregelmäßiges Viereck, das von Bögen, Säulen und Kapitellen gesäumt war. Die Dachbalken wirkten neu, was wohl den jüngsten Restaurierungsarbeiten zuzuschreiben war. Rechts vom Kreuzgang gingen zwei Räume ab. Beide standen leer, der eine hatte kein Dach, beim anderen waren die Wände eingebrochen. Gewiss waren sie einmal Refektorien für die Mönche und ihre Gäste gewesen, doch nun hausten nur noch Tiere und die Elemente in ihnen.
    Er bog um eine Ecke und ging die Schmalseite des Kreuzgangs entlang, vorbei an mehreren eingestürzten Räumen, die alle mit Schnee

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