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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Arzt hat mir gesagt, dass es mich irgendwann noch umbringt. Ich nehme mein Insulin …«
    »Gestern Abend auch?«
    Er nickte.
    Sie wurde allmählich ungeduldig. »Der Arzt hat uns vorhin erklärt, dass Sie kein Insulin im Blut hatten. Deshalb sind Sie ins Koma gefallen – deswegen und wegen des Alkohols. Aber all das ist jetzt irrelevant. Wir müssen wissen, auf was Sie in der Antarktis gestoßen sind.«

52
    Malone nahm die vier Gasthäuser Ossaus in Augenschein und kam zu dem Schluss, dass L’Arlequin die richtige Wahl darstellte – nach außen war es ein nüchternes Gebirgshaus, doch innen war es elegant und mit duftenden Kiefernzweigen, einer geschnitzten Krippe und Misteln über der Tür weihnachtlich geschmückt. Der Wirt wies ihn auf das Gästebuch hin, das, wie er erklärte, die Namen aller berühmten Pyrenäenforscher enthielt, zusammen mit vielen prominenten Persönlichkeiten des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Im Restaurant wurde ein wunderbarer geschmorter Seeteufel mit Schinkenwürfeln serviert, und so hatte er sich für ein frühes Mittagessen entschieden, über eine Stunde verweilt, gewartet und schließlich noch einen länglichen Kuchen aus Schokolade und Esskastanien genossen. Als seine Uhr elf zeigte, kam er zu dem Schluss, dass er sich vielleicht doch falsch entschieden hatte.
    Vom Kellner erfuhr er, dass St. Lestelle im Winter geschlossen war und nur von Mai bis August Besucher empfing, die zum Wandern in die Gegend kamen. Viel sei dort nicht mehr zu sehen, sagte der Mann, das Ganze sei eine Ruine. Jedes Jahr würden kleine Teile der Anlage restauriert, finanziert werde das Ganze von der historischen Gesellschaft der Gemeinde, mit Unterstützung der katholischen Diözese. Davon abgesehen bleibe das Gelände ungestört.
    Malone beschloss, dass es Zeit für einen Besuch war. Die Dunkelheit würde früh hereinbrechen, sicher schon um fünf, und so musste er das verbleibende Tageslicht ausnutzen.
    Er verließ das Gasthaus bewaffnet, in seiner Pistole waren noch drei Schuss. Er schätzte die Temperatur auf minus fünf Grad. Eis gab es nicht, aber der verharschte Schnee knirschte wie Cornflakes unter seinen Stiefeln. Er war froh, dass er diese Stiefel in Aachen gekauft hatte, als er schon wusste, dass er in eine raue Gegend aufbrechen würde. Ein neuer Pullover unter seiner Jacke hielt seine Brust mollig warm. Eng sitzende Lederhandschuhe schützten seine Hände.
    Er war vorbereitet.
    Auf was?
    Das wusste er noch nicht.
     
    Stephanie wartete auf Herbert Rowlands Antwort auf ihre Frage, was 1971 geschehen war.
    »Ich schulde diesen Drecksäcken nichts«, murmelte Rowland. »Ich habe meinen Eid gehalten. Nie ein Wort gesagt. Und trotzdem sind sie gekommen, um mich zu töten.«
    »Wir müssen wissen, warum«, sagte Stephanie.
    Rowland inhalierte Sauerstoff. »Es war eine ganz verdammte Sache. Ramsey kam zum Stützpunkt, wählte mich und Sayers aus und sagte, wir würden in die Antarktis fahren. Wir waren alle Spezialeinsatzkräfte und an verrückte Sachen gewöhnt, doch das hier war die eigenartigste von allen. Es war eine weite Reise.« Er atmete wieder aus der Sauerstoffflasche. »Wir flogen nach Argentinien, gingen an Bord der Holden und blieben unter uns. Wir hatten den Auftrag, nach einem Notrufsignal zu horchen, hörten aber nie etwas, bis wir endlich an Land gingen. Dort legte Ramsey seine Tauchausrüstung an und tauchte. Etwa fünfzig Minuten später kam er zurück.«
    »Was hast du gefunden?« , fragte Rowland, der Ramsey an der Schulter gepackt hatte und ihm mitsamt seiner Ausrüstung aus dem eiskalten Meer aufs Eis half.
    Nick Sayers zog an der anderen Schulter. »War da was?«
    Ramsey legte Gesichtsschutz und Haube ab. »Kalt wie im Arsch eines sibirischen Grubenarbeiters. Sogar noch mit diesem Anzug. Aber das war ein verteufelter Tauchgang. «
    »Du warst beinahe eine Stunde dort unten. Irgendwelche Probleme mit der Tiefe?« , fragte Rowland.
    Ramsey schüttelte den Kopf. »Ich bin die ganze Zeit in zehn Meter Tiefe geblieben. « Er zeigte nach rechts. »Das Meer reicht dort weit hinein, bis direkt zum Berg. «
    Ramsey zog seine Tauchhandschuhe aus, und Sayer reichte ihm ein trockenes Paar. In dieser Umgebung durfte die Haut nicht länger als eine Minute ungeschützt bleiben. »Ich muss aus diesem Tauchanzug raus und meine Kleider wieder anziehen. «
    »Ist dort was?« , fragte Sayers erneut.
    » Verdammt klares Wasser. Dort gibt es Farben wie an einem Korallenriff. «
    Rowland

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