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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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hochseetaugliche Schiffe besaß und präzise Weltkarten zeichnete. Diese Menschen schienen einen Sinn darin zu finden, uns zu belehren. Sie kamen in Frieden. Niemals wird von Aggression oder Feindseligkeit berichtet. Doch ihre Botschaften gingen im Laufe der Zeit verloren, insbesondere nachdem die moderne Menschheit begann, ihre Leistungen als den Gipfel intellektueller Errungenschaften zu betrachten.« Scofield warf Davis einen strengen Blick zu. »Unsere Arroganz wird unser Untergang sein.«
    »Dummheit kann dieselbe Wirkung haben«, bemerkte Davis.
    Scofield steckte den Tadel kommentarlos ein. »Überall auf unserem Planeten hat dieses alte Volk Botschaften in Form von Artefakten, Seekarten und Manuskripten hinterlassen. Diese Botschaften sind weder eindeutig noch direkt, das stimmt, aber sie sind eine Form der Kommunikation. Sie sagen: Eure Zivilisation ist nicht die erste Zivilisation, und die Kulturen, die ihr als eure Wurzeln betrachtet, sind nicht der wahre Anfang. Vor Tausenden von Jahren wussten wir schon Dinge, die ihr erst vor kurzem entdeckt habt. Als der Norden von Eis bedeckt war, die südlichen Meere aber noch schiffbar waren, sind wir kreuz und quer über eure junge Welt gefahren. Von den Orten, die wir besucht haben, haben wir Karten hinterlassen. Wir haben euch Wissen über eure Welt und den Kosmos hinterlassen, Kenntnisse der Mathematik, der Naturwissenschaften und der Philosophie. Einige der Völker, die wir besucht haben, haben dieses Wissen behalten, und das hat euch geholfen, eure Welt zu errichten. Vergesst uns nicht. «
    Davis wirkte unbeeindruckt. »Was hat das mit der Operation Highjump und Raymond Dyals zu tun?«
    »Sehr viel. Aber wie schon gesagt, das ist vertraulich. Glauben Sie mir, ich wünschte, es wäre anders. Aber ich kann es nicht ändern. Ich habe mein Wort gegeben und es all die Jahre gehalten. Und da Sie beide glauben, dass ich verrückt bin – was übrigens andersherum meine Meinung über Sie beschreibt – gehe ich.«
    Scofield stand auf. Doch bevor er wegging, blieb er noch einmal stehen.
    »Eines sollten Sie bedenken. Vor einem Jahrzehnt wurde an der Cambridge University eine groß angelegte Studie durch ein Team weltberühmter Gelehrter durchgeführt. Zu welchem Schluss sie kamen? Weniger als zehn Prozent der Aufzeichnungen aus der Antike sind bis heute erhalten. Neunzig Prozent des alten Wissens sind verloren. Woher wollen wir da wissen, ob irgendetwas wirklich Unsinn ist?«

61
Washington, D. C.
13.10 Uhr
    Ramsey schlenderte über die Capitol Mall zu der Stelle, wo er am Vortag Senator Aatos Kanes Berater getroffen hatte. Dort stand nun derselbe junge Mann im selben Wollmantel und trat in der Kälte von einem Bein aufs andere. Heute hatte Ramsey ihn eine Dreiviertelstunde warten lassen.
    »Okay, Admiral. Ich hab’s kapiert. Sie gewinnen«, sagte der Berater, als Ramsey zu ihm trat. »Sie haben mir’s ordentlich eingetränkt.«
    Ramsey zog bestürzt die Brauen hoch. »Das hier ist kein Wettkampf.«
    »Richtig. Ich habe Ihnen letztes Mal gezeigt, was eine Harke ist, und danach haben Sie dasselbe mit meinem Chef gemacht. Jetzt verstehen wir uns alle wunderbar. Es ist ein Spiel, Admiral, und Sie haben gewonnen.«
    Ramsey holte ein kleines Gerät in der Größe einer TV-Fernbedienung hervor und schaltete es ein. »Verzeihen Sie.«
    Das Gerät bestätigte umgehend, dass keine Abhörvorrichtungen in der Nähe waren. Hovey befand sich auf der anderen Seite der Mall und stellte seinerseits mit einem Gerät sicher, dass keine Parabolantenne mit im Spiel war. Doch Ramsey bezweifelte, dass das ein Problem sein würde. Dieser Lakai arbeitete für einen Profi, der begriff, dass man geben musste, um etwas zu bekommen.
    »Reden Sie«, sagte er.
    »Der Senator hat heute Vormittag mit dem Präsidenten gesprochen und ihm gesagt, was er von ihm will. Der Präsident hat sich erkundigt, warum der Senator sich für Sie verwendet, und dieser hat gesagt, weil er Sie bewundert.«
    Ein Aspekt von Diane McCoys Soloauftritt hatte sich jetzt bestätigt. Ramsey stand da, die Hände in den Manteltaschen, und hörte weiter zu.
    »Der Präsident hatte einige Einwände. Er sagte, Sie seien kein Favorit seiner Leute. Die Mannschaft im Weißen Haus hätte andere Namen im Sinn. Aber der Senator wusste, was der Präsident wollte.«
    Ramsey war neugierig. »Erzählen Sie es mir.«
    »Demnächst gibt es eine unbesetzte Stelle im Obersten Gerichtshof. Jemand ist zurückgetreten. Der Richter will, dass die

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