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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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hatte.
    Er freute sich auf das Schauspiel.
    Auf das im Haus.
    Und auf das eigens von ihm geplante.
     
    Malone wachte auf. Christl schlief neben ihm, den nackten Körper an ihn gepresst. Er sah auf die Uhr. Es war 00.35. Ein neuer Tag – Freitag, der 14. Dezember – war angebrochen.
    Er hatte zwei Stunden geschlafen.
    Warme Befriedigung durchströmte ihn.
    Das hatte er schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht.
    Danach war er in einem dämmrigen Niemandsland zur Ruhe gekommen, aber noch immer waren detaillierte Bilder durch seinen Kopf gekreist.
    Wie zum Beispiel die gerahmten Zeichnungen, die im Erdgeschoss hingen.
    Bilder der Kirche von 1772.
    Sonderbar, wie die Lösung plötzlich vor ihm gestanden hatte und die Antwort in seinem Kopf ganz klar gewesen war wie eine Patience, die aufgeht. So war es ihm auch vor zwei Jahren ergangen. In Cassiopeia Vitts Château. Er dachte an Cassiopeia. Letzthin hatte sie ihn nur selten besucht und derzeit war sie Gott weiß wo. In Aachen hatte er überlegt, ob er sie zu Hilfe rufen sollte, dann aber beschlossen, dass er diesen Kampf allein durchfechten musste. Er lag still da und wunderte sich über die zahllosen Optionen, die das Leben einem bot. Dass er Christls Annäherungsversuchen so schnell nachgegeben hatte, machte ihm zu schaffen.
    Aber wenigstens war noch etwas anderes dabei herausgekommen.
    Die Suchfahrt Karls des Großen.
    Er wusste jetzt, wohin sie führte.

66
Asheville
    Stephanie und Davis folgten der Besichtigungsgruppe in Biltmores große Eingangshalle, die von hohen Wänden und Alabasterbögen umschlossen war. Rechts von Stephanie, in einem Wintergarten mit Glasdach, umsäumte ein Kreis von weißen Weihnachtssternen einen Springbrunnen aus Marmor und Bronze. Die warme Luft roch nach Pflanzen und Zimt.
    Auf der Busfahrt hatte eine Frau ihnen die Kerzenlichtführung als ein altmodisches Fest des Lichts angekündigt; es werde fürstliche Dekorationen geben und alles werde aussehen wie eine zum Leben erwachte viktorianische Postkarte. Dieser Ankündigung entsprach, dass in einem weiter entfernten Raum ein Chor Weihnachtslieder sang. Da es keine Garderobe gab, ließ Stephanie ihren Mantel zugeknöpft. Sie hielten sich am Ende der Gruppe auf und gingen Scofield, der seine Rolle als Gastgeber zu genießen schien, aus dem Weg.
    »Wir haben das Haus für uns«, sagte der Professor. »Das ist Tradition bei der Konferenz. Zweihundertfünfzig Zimmer, vierunddreißig Schlafzimmer, dreiundvierzig Badezimmer, fünfundsechzig offene Kamine, drei Küchen und ein Hallenbad. Erstaunlich, wie gut ich das alles in Erinnerung habe.« Er lachte über seinen eigenen Scherz. »Ich werde Sie hindurchführen und auf einige der interessanten Einzelheiten hinweisen. Wir gehen hier gemeinsam durch, und dann können Sie sich eine halbe Stunde lang auf eigene Faust umsehen, bevor die Busse uns zum Hotel zurückbringen.« Er hielt einen Moment lang inne. »Gehen wir?«
    Scofield führte die Gruppe in eine vielleicht dreißig Meter lange Galerie. Die Wände waren mit Seiden- und Wollgobelins behängt, die, wie er erklärte, gegen 1530 in Belgien gewebt worden waren.
    Sie besuchten die großartige Bücherei mit ihren dreiundzwanzigtausend Bänden und der neobarocken Decke. Von dort ging es ins Musikzimmer mit einem spektakulären Dürer-Druck. Schließlich betraten sie einen beeindruckenden Bankettsaal mit weiteren belgischen Gobelins, einer Orgel und einem Esstisch aus massiver Eiche mit – wie sie zählte – vierundsechzig Plätzen. Kerzenlicht, das Kaminfeuer und die funkelnden Baumlichter bildeten die einzige Beleuchtung.
    »Das ist der größte Raum des Hauses«, verkündete Scofield im Bankettsaal. »Er ist zweiundzwanzig Meter lang, dreizehn Meter breit und wird in zwanzig Meter Höhe von einer Tonnendecke gekrönt.«
    Eine riesige Douglastanne, die bis halb zur Decke hinaufreichte, war mit Spielsachen, Sternen, getrockneten Blumen, Goldperlen, Engeln und Samt- und Spitzenbändern geschmückt. Festliche Musik der Orgel erfüllte den Saal mit fröhlicher Weihnachtsstimmung.
    Sie bemerkte, dass Davis sich zum Esstisch zurückzog, und so glitt sie an seine Seite und flüsterte: »Was ist los?«
    Er zeigte auf den von einem Wappenkranz umfassten offenen Kamin, als bewunderte er ihn, und sagte: »Da ist ein Kerl, klein und mager. Er trägt eine marineblaue Chinohose, ein Segeltuchhemd und eine regenfeste Jacke mit Kordkragen. Hinter uns.«
    Sie war klug genug, sich nicht nach ihm umzudrehen,

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