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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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»Sag mir, Werner, genießt du die Möglichkeit meines Scheiterns?«
    »In dem Fall wäre ich nicht hier. Dann würde ich dich einfach scheitern lassen.«
    Etwas in seinem beiläufigen Tonfall alarmierte sie. Er wusste eindeutig mehr, als er sagte, und sie war wütend, dass er ihr auswich.
    Sie unterdrückte einen plötzlichen Schauder, als sie merkte, dass dieser Mann, mehr Fremder als Ehemann, sie anzog.
    »Als du den Mann im Jagdhaus getötet hast, hast du da irgendetwas empfunden?«, fragte er.
    »Erleichterung.« Das Wort entschlüpfte ihr zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Er stand ungerührt da und schien über dieses Eingeständnis nachzudenken. »Wir müssen uns durchsetzen, Dorothea. Wenn das bedeutet, dass wir mit deiner Mutter und Christl zusammenarbeiten müssen, dann soll es eben so sein. Wir können nicht zulassen, dass deine Schwester bei dieser Suche dominiert.«
    »Du und Mutter, ihr arbeitet seit einiger Zeit zusammen, oder?«
    »Sie vermisst Georg nicht weniger als wir. Er war die Zukunft dieser Familie. Jetzt steht das ganze Familiengeschick in Frage. Es gibt keine Oberhausers mehr.«
    Ihr fiel etwas an seinem Tonfall auf, und dasselbe erkannte sie in seinen Augen. Das, was er wirklich wollte. »Das kann doch nicht dein Ernst sein?«, fragte sie.
    »Du bist erst achtundvierzig. Du kannst noch immer ein Kind bekommen.«
    Er trat näher und küsste sie sanft auf den Hals.
    Sie schlug ihn ins Gesicht.
    Er lachte. »Heftige Emotionen. Gewalt. Du bist also doch ein Mensch.«
    Schweißperlen traten ihr auf die Stirn, obwohl es im Zimmer nicht warm war. Sie würde nicht mehr auf ihn hören.
    Sie marschierte zur Tür.
    Er sprang los, packte sie am Arm und wirbelte sie herum.
    »Du gehst nicht weg. Diesmal nicht.«
    »Lass mich los.« Doch es war ein schwacher Befehl. »Du bist ein abscheulicher Widerling. Schon bei deinem Anblick wird mir schlecht.«
    »Deine Mutter hat klargemacht, dass du nur schwanger werden musst, um alles zu erhalten.« Er zerrte sie zu sich. »Hör mir zu, Frau. Alles gehört dann dir. Christl braucht keine Kinder und keinen Mann. Aber vielleicht hat sie ja dasselbe Angebot erhalten? Wo ist sie denn gerade in diesem Moment?«
    Er war dicht bei ihr und flüsterte ihr beschwörend ins Ohr.
    »Streng doch dein Hirn einmal an. Deine Mutter hat euch gegeneinander in Position gebracht, um zu erfahren, was ihrem Mann zugestoßen ist. Aber mehr als alles will sie, dass diese Familie weiterbesteht. Die Oberhausers haben Geld, Status und Besitz. Was ihnen fehlt, ist ein Erbe.«
    Sie befreite sich aus seinem Griff. Ja, verdammt, er hatte recht. Christl war mit Malone zusammen. Und ihrer Mutter konnte man niemals trauen. Hatte Christl dasselbe Angebot erhalten, falls sie einen Erben empfing?
    »Wir sind ihr einen Schritt voraus«, sagte er. »Unser Kind wäre legitim.«
    Sie hasste sich selbst. Aber der Drecksack hatte einfach recht.
    »Sollen wir anfangen?«, fragte er.

65
Asheville
17.00 Uhr
    Stephanie war ein wenig durcheinander. Davis hatte beschlossen, dass sie über Nacht bleiben würden, und ein einziges Zimmer für beide genommen.
    »Zu dieser Sorte Frauen gehöre ich eigentlich nicht«, sagte sie, als er die Tür aufmachte. »Ich bin keine, die gleich beim ersten Date mit jemandem ins Hotel geht.«
    »Ach wirklich? Ich habe gehört, dass Sie leicht zu haben sind.«
    Sie gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. »Nur in Ihren Träumen.«
    Er sah sie an. »Jetzt sind wir also in einem romantischen Viersternehotel abgestiegen. Gestern Nacht hatten wir auch schon ein großartiges Date, wie wir da in der klirrenden Kälte saßen und dann auch noch auf uns geschossen wurde. Wir kommen uns wirklich näher.«
    Sie lächelte. »Erinnern Sie mich nicht daran. Und übrigens, das war großartig, wie feinfühlig Sie mit Scofield umgegangen sind. Hat wunderbar funktioniert. Er ist sofort mit Ihnen warm geworden.«
    »Er ist ein arroganter, selbstbezogener Besserwisser.«
    »Aber er war 1971 dabei und weiß mehr als Sie und ich.«
    Er ließ sich auf eine Tagesdecke mit buntem Blumenmuster fallen. Das ganze Zimmer sah so aus, als wäre es einem Lifestyle-Magazin über die Südstaaten entsprungen. Elegante Möbel, edle Vorhänge und eine Ausstattung, die sich an englischen und französischen Landvillen orientierte. Sie hätte wirklich Lust, ein Bad in der tiefen Wanne zu nehmen. Seit gestern Morgen in Atlanta hatte sie nicht mehr gebadet. Sah so der Alltag ihrer Agenten aus? Sollte sie nicht

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