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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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etwas später stattfinden würde, vielleicht sogar sehr viel später …
    »Findest du was?«, hörte er Stephanie von oben herunterrufen.
    Sie stand hinter einer Marmorbalustrade und sah zu ihm herunter.
    »In diesem Mausoleum gibt es kein Versteck, schon gar nicht für eine Bombe.«
    Hunde hatten bereits jede Nische abgeschnüffelt. Man hatte nichts gefunden. Nun wurde das Hôtel des Invalides selbst durchsucht. Bisher hatten sie keinen Erfolg gehabt. Aber da Ashby gesagt hatte, die Kirche sei das Hauptziel, wurde nun noch einmal jeder Quadratzentimeter unter die Lupe genommen.
    Er stand am Eingang einer kleinen Galerie, die von antiken Messinglampen ausgeleuchtet wurde. Drinnen war die Krypta von Napoleon II., König von Rom, 1811-1832, durch eine Bodenplatte gekennzeichnet. Das Grab des Sohns wurde von einer weißen Marmorstatue des Vaters überragt, der im Krönungsmantel dastand, Zepter und Kugel in der Hand.
    Stephanie schaute auf die Uhr. »Bald ist es Zeit, sich zu treffen. Dieses Gebäude ist sauber, Cotton. Irgendwas stimmt da nicht.«
    Sie hatten gestern Nacht, nach Peter Lyons Flucht aus dem Terminal, den Hangar im Heathrow Airport betreten und das Flugzeug untersucht. Die Cessna war auf eine belgische Briefkastenfirma zugelassen, die einem fiktiven tschechischen Konzern gehörte. Europol versuchte, einen Verantwortlichen ausfindig zu machen, aber alle Namen und Adressen führten ins Nirgendwo. Der Hangar selbst war von derselben tschechischen Gesellschaft gemietet und die Miete drei Monate im Voraus bezahlt worden.
    »Lyon hat sich mir nicht grundlos gestellt«, sagte Malone. »Er wollte uns Bescheid geben, dass er von uns wusste. Er hat uns diese kleinen Eiffeltürme zurückgelassen. Verdammt, er hat nicht einmal seine Augen mit einer Brille verdeckt. Die Frage ist nur: Weiß Ashby darüber Bescheid, dass wir Bescheid wissen?«
    Stephanie schüttelte den Kopf. »Ashby ist inzwischen im Eiffelturm. Dort ist er vor ein paar Minuten angekommen. Man hätte uns informiert, wenn er Bescheid wüsste. Seine Führungsoffiziere haben mir gesagt, dass er nie ein Blatt vor den Mund genommen hat.«
    Malone ging die Möglichkeiten durch. Thorvaldsen hatte dreimal versucht, ihn anzurufen, aber Malone hatte weder abgenommen noch zurückgerufen. Er war gestern Nacht in London geblieben, um den vielen Fragen über das Buch aus dem Weg zu gehen, die er einfach nicht beantworten konnte. Noch nicht. Sie würden später miteinander reden. Der Pariser Club versammelte sich zu seiner Sitzung. Der Eiffelturm war bis dreizehn Uhr geschlossen. Auf der ersten Plattform würden nur Clubmitglieder, Kellner und Sicherheitsleute sein. Malone wusste, dass Stephanie sich dagegen entschieden hatte, Leihkräfte aus dem französischen Geheimdienst zwischen das Sicherheitspersonal zu mischen. Stattdessen hatte sie zwei Paar Augen und Ohren in den Sitzungssaal eingeschmuggelt.
    »Sind Sam und Meagan an Ort und Stelle?«, fragte Malone.
    Sie nickte. »Beide platzen vor Eifer, wie ich hinzufügen könnte.«
    »Das ist immer ein Problem.«
    »Ich bezweifle, dass sie sich dort in Gefahr befinden. Larocque hat darauf bestanden, dass jeder, der Zutritt hat, nach Waffen und Abhörgeräten durchsucht wird.«
    Malone sah Napoleons übergroßen Sarkophag an. »Weißt du, dass dieses Trumm nicht einmal aus rotem Porphyr besteht, sondern aus finnischem Aventurinquarz?«
    »Sag das den Franzosen nicht«, erwiderte sie. »Aber ich schätze, das ist wie mit dem Kirschbaum und George Washington.«
    Er hörte ein Klingeln und sah, dass Stephanie nach ihrem Handy griff, einen Moment lang zuhörte und dann das Gespräch beendete.
    »Ein neues Problem«, sagte sie.
    Er blickte auf.
    »Henrik ist im Eiffelturm und betritt gerade den Sitzungssaal.«

    Sam trug die kurze Jacke und die schwarze Hose der Kellner, die Stephanie Nelle ihm beschafft hatte. Meagan war ähnlich gekleidet. Sie gehörten zu den elf Serviceleuten, die in dem Bankettsaal nur zwei runde Tische aufgestellt hatten, die jeweils mit Goldleinentischdecken und edlem Porzellan gedeckt waren. Der Saal selbst maß etwa fünfundzwanzig mal fünfzehn Meter, und auf der einen Seite stand eine Bühne. Es hätten ohne weiteres ein paar hundert Essensgäste hineingepasst, und so wirkten die beiden Tische ziemlich verloren.
    Sam war damit beschäftigt, Kaffeetassen und Gewürzständer vorzubereiten und darauf zu achten, dass eine dampfende Kaffeemaschine ordentlich lief. Er hatte keine Ahnung, wie das

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