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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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lag in der Nähe der Ausgangstür auf dem Betonfußboden.
    Malone sah zu, wie Lyon ins Flugzeug stieg, dort ein paar Minuten verweilte, wieder ausstieg und die Cockpittür zuschlug. Dann griff Lyon nach der Einkaufstüte und schaltete das Licht im Hangar aus.
    Malone musste den Rückzug antreten, solange das noch möglich war. Sonst konnte er nur zu leicht entdeckt werden.
    Er hörte, wie eine Metalltür geöffnet und wieder geschlossen wurde, und konnte nur hoffen, dass Lyon zum Terminal zurückkehren würde. Falls der Südafrikaner in seine Richtung ging, gab es kein Entkommen.
    Malone schlich sich zur Ecke und riskierte einen kurzen Blick.
    Lyon war auf dem Rückweg zum Terminal, aber vorher trat er noch zu einem Müllcontainer zwischen den dunklen Hangars und warf die Tüte von Selfridges hinein.
    Malone wollte diese Tüte, durfte aber sein Zielobjekt nicht verlieren.
    Daher wartete er, bis Lyon in den Terminal zurückgekehrt war, und flitzte dann zu dem Müllcontainer. Leider hatte er keine Zeit, um hineinzuklettern, und so eilte er zur Tür, zögerte einen Moment lang und drückte dann vorsichtig den Griff herunter.
    Nur der Wachmann, der noch immer an seinem Schalter saß, war zu sehen.
    Malone trat ein und fragte: »Wohin ist er gegangen?«
    Der Wachmann zeigte auf den Hauptterminal.
    »Draußen liegt eine Einkaufstüte von Selfridges in einem Müllcontainer. Bringen Sie die in Sicherheit. Machen Sie sie nicht auf und lassen Sie den Inhalt unberührt. Ich komme zurück. Verstanden?«
    »Was wäre daran schwierig zu verstehen?«
    Er mochte die Einstellung dieses jungen Mannes und schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln.
    Im Hauptterminal entdeckte Malone Peter Lyon nicht. Er rannte zur U-Bahn-Station und stellte fest, dass der nächste Zug erst in zehn Minuten kommen würde. Also kehrte er zurück und ließ den Blick über die Mietwagenschalter, Shops und Geldwechselstuben im Terminal wandern. Für Heiligabend, zweiundzwanzig Uhr, waren hier ganz schön viele Leute unterwegs.
    Irgendwann suchte er eine Toilette und ging hinein.
    Das runde Dutzend Urinale war ungenutzt, und unter dem grellen Neonlicht glänzten die weißen Kacheln. Die warme Luft roch nach Bleichmittel. Er benutzte eines der Urinale, seifte sich anschließend am Waschbecken die Hände ein und wusch auch sein Gesicht.
    Das kalte Wasser fühlte sich gut an.
    Er spülte das Seifenwasser ab, griff nach einem Papierhandtuch, tupfte sich Wangen und Stirn trocken und wischte sich Seifenwasser aus den Augen. Als er sie aufschlug, sah er im Spiegel einen Mann hinter sich stehen.
    »Und wer sind Sie?«, fragte Lyon mit einer tiefen, rauen Stimme, die eher amerikanisch als europäisch klang.
    »Jemand, der Ihnen gerne eine Kugel in den Kopf jagen würde.«
    Das satte Bernsteingelb der Augen erregte Malones Aufmerksamkeit, ihr öliger Glanz schlug ihn in Bann.
    Lyon zog langsam die Hand aus der Manteltasche und holte eine kleinkalibrige Pistole heraus. »Schade, dass Sie das nicht können. Haben Sie die Führung genossen? Jack the Ripper ist faszinierend.«
    »Ich verstehe, dass Sie das so sehen.«
    Lyon kicherte leise. »Ich mag trockenen Humor. Und jetzt …«
    Ein kleiner Junge bog um die offene Tür, die vom Terminal hereinführte, rannte in die Toilette und rief nach seinem Vater. Malone nutzte die unerwartete Ablenkung, um Lyons Pistolenhand mit dem rechten Ellbogen zu rammen.
    Die Waffe entlud sich mit einem lauten Knall, und die Kugel schlug in die Decke ein.
    Malone machte einen Satz nach vorn und stürzte mit Lyon gegen eine Marmortrennwand. Mit der linken Hand umklammerte er Lyons Handgelenk und zwang die Waffe nach oben.
    Er hörte den Jungen schreien und dann andere Stimmen. Blitzschnell hob er das Knie, um es Lyon in den Unterleib zu rammen, doch der Mann schien die Bewegung vorherzusehen und entzog sich mit einer Drehung.
    Lyon merkte offensichtlich, dass es eng wurde, und sprang zur Tür. Malone rannte ihm nach, schlang ihm den Arm um den Hals, drückte ihm die Hand aufs Gesicht und riss ihn zurück, aber plötzlich traf Malone der Pistolengriff gegen die Stirn.
    Der Raum verschwamm ihm vor den Augen.
    Er verlor das Gleichgewicht und ließ los.
    Lyon riss sich los und verschwand durch die Tür.
    Malone kam taumelnd auf die Beine und versuchte, ihm nachzujagen, aber eine Woge von Schwindel erfasste ihn und warf ihn zu Boden. Durch einen Nebel sah er einen uniformierten Wachmann hereinstürzen. Er rieb sich die Schläfen und versuchte, sein

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