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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Gerät funktionierte, aber so konnte er in der Nähe des Zugangs bleiben, der die Mitglieder in den Sitzungssaal führte. Zu seiner Rechten gestattete eine Wand aus Glas einen spektakulären Ausblick auf die Seine und das rechte Flussufer.
    Drei ältere Herren und zwei Damen mittleren Alters waren bereits eingetroffen und jeweils von einer stattlich wirkenden Frau in einem grauen Hosenanzug begrüßt worden.
    Eliza Larocque.
    Vor drei Stunden hatte Stephanie Nelle Sam Fotos der sieben Clubmitglieder gezeigt, daher erkannte er jetzt die Gesichter. Drei Mitglieder kontrollierten große Finanzinstitute und eines gehörte dem Europäischen Parlament an. Jedes von ihnen hatte zwanzig Millionen Euro bezahlt, um mit dabei zu sein – und diese Einlage hatte ihnen, so Stephanie, bereits weit mehr als hundertvierzig Millionen an illegalen Profiten eingebracht.
    Hier war die lebende Verkörperung der Existenz all dessen, was Sam seit langem vermutet hatte.
    Er und Meagan sollten Augen und Ohren offen halten. Vor allem aber hatte Stephanie Nelle sie ermahnt, keine unnötigen Risiken einzugehen, die ihre Identität verraten könnten.
    Er hörte auf, mit der Kaffeemaschine herumzuhantieren, und wandte sich zum Gehen.
    Ein weiterer Gast traf ein.
    Ähnlich wie die anderen Männer war er mit einem teuren, graphitgrauen Anzug, weißem Hemd und blassgelber Krawatte bekleidet.
    Henrik Thorvaldsen!

    Thorvaldsen betrat La Salle Gustave Eiffel und wurde sogleich von Eliza Larocque begrüßt. Er streckte die Hand aus, und sie schüttelte sie leicht.
    »Ich freue mich sehr, dass Sie hier sind«, sagte sie. »Ihr Anzug sieht äußerst elegant aus.«
    »Ich trage so etwas nur selten. Aber für die heutige Gelegenheit schien er mir am geeignetsten.«
    Sie nickte dankbar. »Ich weiß das zu schätzen. Heute ist ein wichtiger Tag.«
    Er hatte Larocque angesehen. Es war wichtig, dass sie ihn für interessiert hielt. Nun bemerkte er, wie sich anderswo im Saal die Mitglieder untereinander mischten und Smalltalk machten. Die Kellner bereiteten Tische für das Buffet und die Erfrischungen vor. Vor langer Zeit hatte er sich selbst eine nützliche Lektion beigebracht. Innerhalb von zwei Minuten nach Betreten eines Raums zu wissen, ob er sich unter Freunden oder unter Feinden befand.
    Er kannte mindestens die Hälfte der Gesichter. Es waren Männer und Frauen aus der Geschäfts- und Finanzwelt. Einige waren echte Überraschungen, da er sie nie für Finanzverschwörer gehalten hätte. Alle waren wohlhabend, aber nicht überwältigend reich. Gewiss spielten sie nicht in seiner Liga, und so machte es einen gewissen Sinn, dass sie sich auf einen Plan warfen, der ihnen die Möglichkeit schnellen, leichten und steuerfreien Gewinns versprach.
    Bevor er mit der Beurteilung seiner Umgebung fertig war, trat ein hochgewachsener Mann mit dunklem Teint, silbrigen Streifen im Bart und intensiven, grauen Augen auf sie zu.
    Larocque streckte lächelnd den Arm aus, winkte den Neuankömmling näher und sagte: »Hier ist jemand, den ich Ihnen gerne vorstellen möchte.«
    Sie sah ihn an.
    »Henrik, dies ist Lord Graham Ashby.«

49
    Aus Napoleons Krypta stieg Malone eine Marmortreppe hinauf, die oben von zwei bronzenen Statuen flankiert war. Die eine trug die Krone und die Hand der Justiz, die andere ein Schwert und einen Erdball. Stephanie erwartete Malone vor dem großen Altar der Kirche mit seinem Baldachin aus gedrehten Säulen, die an Berninis Petersdom erinnerten.
    »Anscheinend waren Henriks Bemühungen erfolgreich«, sagte sie. »Er hat es geschafft, vom Club eingeladen zu werden.«
    »Er befindet sich auf einer Mission. Das kannst du doch verstehen.«
    »Ja, das kann ich. Aber ich bin ebenfalls auf einer Mission, und das kannst du verstehen. Ich will Peter Lyon kriegen.«
    Malone blickte sich in der verlassenen Kirche um. »Die ganze Sache hier fühlt sich verkehrt an. Lyon weiß, dass wir hinter ihm her sind. Das Flugzeug in Heathrow war von Anfang an nutzlos für ihn.«
    »Aber er weiß auch, dass wir uns nicht verraten dürfen.«
    Das war der Grund, warum sie keine Polizei um den Invalidendom aufgestellt hatten. Warum das Krankenhaus und das Altenheim von Les Invalides nicht evakuiert worden waren. Die hypermoderne chirurgische Abteilung versorgte verletzte Soldaten, und etwa hundert Veteranen lebten noch immer in den Gebäuden, die den Invalidendom flankierten. Die Suche nach Sprengladungen hatte dort gestern Nacht in aller Stille begonnen. Niemand sollte

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