Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
diesem Riesending hier entwickelt hat.«
    Er versuchte, einen Weg nach drinnen zu finden. Auf der Nordseite lagen drei Portale, die alle von außen mit Eisenriegeln versperrt waren. Weiter vorn erblickte er etwas, das ohne Zweifel der Chor war, einen steinernen, von Buntglasfenstern durchbrochenen Halbkreis.
    Noch immer fiel Regen.
    Sie mussten eine Zuflucht finden.
    »Biegen wir dort vorn um die Ecke«, sagte er, »und versuchen wir es auf der Südseite.«

    Ashby bewunderte die Basilika, eindeutig eine Meisterleistung der Baukunst. Sie gingen über einen Kiesweg auf der Südseite des Gebäudes, nachdem sie durch eine Öffnung im improvisiert wirkenden Bauzaun aufs Kirchengelände gelangt waren.
    Haar und Gesicht waren klatschnass, und seine Ohren brannten von der Kälte. Gott sei Dank trug er einen dicken Mantel, warme Lederhandschuhe und lange Unterwäsche. Auch Caroline war für das Wetter passend gekleidet, aber ihr blondes Haar klebte nass am Kopf. Unmittelbar neben dem Weg, der zwischen der Basilika und einer Steinmauer hindurchführte, die die Kirche von einem Nachbargebäude trennte, lagen Stapel von Bausteinen, Travertinblöcke und Marmorbruchstücke. Vor ihnen stand ein Bauwagen auf Betonblöcken, und dahinter war die Außenmauer der Kirche mit einem Gerüst verstellt. Auf der anderen Seite des Bauwagens ging es ein Dutzend Stufen zu einem gotischen Portal hinauf, dessen dicke Mauern sich zu einer Flügeltür hin verengten.
    Lyon stieg die Treppe hinauf und probierte, ob die Tür sich öffnen ließ.
    Sie war verschlossen.
    »Sehen Sie dieses Stück Stahlrohr da?«, fragte Lyon und deutete auf einen Schutthaufen. »Das brauchen wir.«
    »Brechen Sie die Tür auf?«, wollte Ashby wissen.
    Lyon nickte. »Warum nicht?«

    Malone beobachtete, wie Stephanie ein weiteres Mal Ashbys Handynummer wählte. Sie waren an der Place de Clichy angekommen, einem vielbefahrenen Verkehrsknotenpunkt.
    »Südwärts über die Rue d’Amsterdam und vorbei an der Gare St. Lazare«, wies Lyon sie über die Freisprecheinrichtung an. »Die Kirche, die Sie suchen, liegt diesem Bahnhof gegenüber. Ich würde mich beeilen. Es wird innerhalb der nächsten dreißig Minuten passieren. Und rufen Sie mich nicht noch einmal an. Ich werde nicht abnehmen.«
    Der Fahrer hörte, wohin sie wollten, und gab Gas. Die Gare St. Lazare tauchte nach weniger als drei Minuten auf.
    Zwei Kirchen lagen Seite an Seite dem belebten Bahnhof gegenüber. »Welche?«, murmelte Stephanie.

    Sam ging die Nordseite der Basilika entlang und folgte Henrik und Meagan durch den Regen; die beiden waren bereits ein Stück weiter vorn um die Ecke gebogen. Diese hintere Seite der Basilika wies viele geschwungene Mauern auf, die ganz anders waren als die geraden Linien zum Vorplatz hin.
    Er ging vorsichtig weiter, da er Thorvaldsen nicht auf seine Anwesenheit aufmerksam machen wollte, ging in einem Halbkreis um den Chor herum und gelangte zur Südseite des Bauwerks.
    Sofort erblickte er Thorvaldsen und Meagan, die unter einem Mauerbogen kauerten, der die Basilika mit einem Nachbarbauwerk verband. Von weiter vorn, ein ganzes Stück vor Thorvaldsen, hörte er etwas krachen und klirren.
    Dann klirrte es wieder.

    Ashby ließ das schwere Metallrohr auf den Türriegel niederkrachen. Beim vierten Schlag gab die Türklinke nach.
    Noch ein Hieb, und der schwarze Eisengriff fiel klirrend die Treppe hinunter.
    Lyon schob die Tür auf. »Das war einfach.«
    Ashby warf das Rohr weg.
    Die Waffe in Lyons Hand machte klar, dass niemand eine Dummheit versuchen sollte. Er richtete sie auf Caroline.
    »Zeit, herauszufinden, ob Ihre Vermutungen sich als richtig erweisen.«

    Malone traf eine Entscheidung. »Du hast doch wohl nicht geglaubt, dass Lyon es uns leicht machen würde. Nimm du die Kirche rechts, ich gehe nach links.«
    Der Wagen hielt, und beide sprangen in den Regen hinaus.

    Ashby war froh, drinnen zu sein. In der Basilika war es warm und trocken. An der Decke brannten nur ein paar Lampen, doch sie reichten, um zu sehen, wie majestätisch das hohe Kirchenschiff war. Die dreißig Meter nach oben strebenden, kannelierten Säulen, die anmutigen Bögen und das Kreuzgewölbe waren ehrfurchtgebietend. Die zahllosen Buntglasfenster blieben an diesem trüben Tag dunkel und verstrahlten nichts von der sinnlichen Wärme, die ihre leuchtenden Farben sicherlich vermitteln konnten. Aber der Eindruck scheinbar gewichtsloser Wände wurde dadurch noch verstärkt, dass nichts zu sehen war, was die

Weitere Kostenlose Bücher