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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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hinter eine der Säulen in eine leere Seitenkapelle zurück und nahm das Gespräch leise an.
    »Der Gottesdienst ist hier vorbei«, sagte Stephanie. »Die Leute gehen schon.«
    Er hatte so ein Gefühl, das ihn schon gleich beim Hereinkommen überfallen hatte.
    »Komm hier rüber«, flüsterte er.

    Ashby ging zum Hauptaltar. Sie hatten die Basilika durch einen Seiteneingang betreten, und neben ihnen führte eine Treppe zur Kanzel hinauf und eine andere zu einer Krypta hinunter. Vom Altar bis zum nördlichen Querschiff und zum Haupteingang erstreckten sich etliche Reihen von Holzstühlen; die Nordseite war mit einem riesigen Rosenfenster geschmückt, das in der beginnenden Dämmerung dunkel dalag. Überall zwischen den Stühlen und in den Querschiffen lagen Grabstätten, die meisten waren mit Marmorintarsien verziert. Von einem Ende des etwa hundert Meter messenden Hauptschiffs zum anderen ragten Grabmale auf.
    »Napoleon wollte, dass sein Sohn den Schatz bekam«, sagte Caroline mit vor Angst bebender Stimme. »Er hat ihn sorgfältig versteckt. An einem Ort, wo niemand ihn finden würde. Außer denen, die ihn finden sollten.«
    »Ganz angemessen für jemanden, der Macht hat«, meinte Lyon.
    Noch immer fiel der Regen, und im ganzen Hauptschiff hörte man die Tropfen auf das Kupferdach prasseln.
    »Nach fünf Jahren im Exil war ihm klar, dass er nie wieder nach Frankreich zurückkehren würde. Er wusste außerdem, dass er bald sterben würde. Daher hat er versucht, seinem Sohn die Lage des Schatzes mitzuteilen.«
    »Das Buch, das der Amerikaner Ihnen in London gegeben hat«, sagte Lyon zu Ashby. »Das ist von Bedeutung?«
    Ashby nickte.
    »Du hast doch gesagt, Larocque hätte dir das Buch geschickt«, warf Caroline ein.
    »Er hat gelogen«, stellte Lyon klar. »Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Warum ist das Buch wichtig?«
    »Es enthält eine Botschaft«, antwortete Caroline.
    Sie gab zu schnell zu viel preis, aber Ashby hatte keine Möglichkeit, ihr klarzumachen, dass sie langsamer vorgehen sollte.
    »Ich glaube, dass ich vielleicht Napoleons letzte Botschaft entziffert habe«, erklärte sie.
    »Und die lautet?«, fragte Lyon.
    Sam beobachtete, wie Thorvaldsen Meagan stehen ließ. Sie rannte durch den Regen zurück und näherte sich der Stelle, wo er sich hinter einem der vielen Vorsprünge der Außenwand versteckt hielt. Er drückte sich mit dem Rücken gegen den kalten, nassen Stein und wartete darauf, dass sie um die Ecke bog. Eigentlich sollte ihm eiskalt sein, aber seine Nerven waren so angespannt, dass er fast überhaupt nichts spürte. Das Wetter war seine kleinste Sorge.
    Meagan tauchte auf.
    »Wohin gehst du?«, fragte er sie leise.
    Sie blieb unvermittelt stehen und fuhr herum, eindeutig bestürzt. »Verdammt, Sam. Du hast mich zu Tode erschreckt.«
    »Was ist da los?«
    »Dein Freund ist dabei, etwas wirklich Dummes zu tun.«
    Das hatte er sich schon gedacht. »Was war das für ein Lärm, den ich eben gehört habe?«
    »Ashby und noch zwei Leute sind in die Kirche eingebrochen.«
    Er wollte wissen, mit wem Ashby zusammen war, und erkundigte sich danach. Sie beschrieb eine Frau, die er nicht kannte, aber der andere Mann entsprach dem Grünmantel vom Ausflugsboot. Peter Lyon. Er musste Stephanie anrufen. Er suchte sein Handy in der Manteltasche.
    »Da sind Peilsender drin«, sagte Meagan und zeigte auf das Gerät. »Wahrscheinlich wissen sie inzwischen schon, wo du bist.«
    Nicht unbedingt. Stephanie und Malone hatten genug mit der neuen Bedrohung zu tun, die Lyon geschaffen hatte. Aber er selbst war losgeschickt worden, um sich um Thorvaldsen zu kümmern, und nicht, um sich einem steckbrieflich gesuchten Terroristen entgegenzustellen.
    Es gab noch ein weiteres Problem.
    Die Fahrt hierher hatte zwanzig Minuten gedauert – mit der Métro. Er befand sich weit vom Pariser Zentrum entfernt in einer nahezu menschenleeren Vorstadt und wurde von einem unwetterartigen Regen durchnässt.
    Was bedeutete, dass er die Situation selbst in den Griff bekommen musste.
    Vergiss das nicht, Sam. Tollkühnheit kann dein Tod sein. Norstrum – Gott segne ihn – hatte recht, aber Henrik brauchte ihn.
    Er steckte das Handy in die Tasche zurück.
    »Du willst doch nicht etwa da reingehen?«, fragte Meagan, die anscheinend Gedanken lesen konnte.
    Noch bevor er es sagte, begriff er, wie dumm das klang. Aber es war die Wahrheit. »Ich muss.«
    »Genau wie vorhin oben auf dem Eiffelturm? Als du mit allen anderen hättest

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